Das Baumgärtner-Areal im Dorfzentrum von Naturns wird zu neuem Leben erweckt.
Das Baumgärtner-Areal im Dorfzentrum von Naturns wird zu neuem Leben erweckt.

Wohnanlage Baumgärtner

Neue Geschäfte und Wohnungen im Naturnser Ortszentrum

Publiziert in 42 / 2017 - Erschienen am 5. Dezember 2017

Naturns - Nach einem längeren Dornröschenschlaf soll das Baumgärtner-Areal im Dorfzentrum von Naturns zu neuem Leben erweckt werden. Das Gebäude soll grundlegend saniert, umgebaut und zum Teil erweitert werden. Neben Geschäftslokalen im Erdgeschoss sind auch Büro- und Wohneinheiten in unterschiedlichen Größen sowie ein Penthouse mit Panoramablick vorgesehen. Über den aktuellen Stand des Projektes informierte Bürgermeister Andreas Heidegger bei der Gemeinderatssitzung am 27. November. Antragsteller des Bauprojektes ist die Firma Pohl Immobilien aus Latsch. Als Planer zeichnen die Architekten Stefan Marx und Elke Ladurner verantwortlich. Zumal das Areal bzw. Gebäude im Verzeichnis der ensemblegeschützten Gebäude eingetragen ist, muss die Ensembleschutzkommission laut Heidegger ein Vorgutachten für die Baukommission abgeben, „wobei die Baukommission dieses Gutachten nur mit einer Zweidrittelmehrheit ablehnen kann.“ Wichtig sei ihm, dass in der Ensembleschutzkommission auch die Architektin Angelika Margesin vertreten ist, die ja das genannte Verzeichnis maßgeblich earbeitet hat. Die Kommission hatte sich in 4 Sitzungen mit dem Vorhaben auseinandergesetzt und schließlich einstimmig ein positives Gutachten abgegeben, nachdem verschiedene Abänderungen vorgenommen worden waren. Bürgermeister Heidegger: „Man muss davon ausgehen, dass wir heute eine Bestandskubatur von 4.800 m³ haben und dass ca. 6.500 m³ verbaut werden sollen. Als Gemeindeausschuss war es uns wichtig, dass dies für die Ensembleschutzkommission in städtebaulicher Hinsicht vertretbar ist.“ Man habe daher nicht über die Mehrkubatur diskutiert, sondern dem Gutachten der Ensembleschutzkommission zugestimmt. „Städtebaulich gesehen kann man dieses Vorhaben in der geplanten Form gutheißen“, so Heidegger. In der Gemeindebaukommission wurde zum Durchführungsplan ein Gutachten abgegeben, ebenso zum Wiedergewinnungsplan, der an dieses Projekt angepasst wurde. Die Gebäudehöhe (Außenkante) wurde von 8 auf 13,5 m erhöht, die Firsthöhe für das Hauptgebäude beträgt nunmehr 15,5 Meter. Für das westlich anliegende Gebäude wurde die Maximalhöhe auf 9,5 m angehoben. Im Durchführungsplan wurde ein Passus eingefügt, der besagt, dass entlang der Hauptstraße ein Gehsteig im Ausmaß von 2,20 m zu verwirklichen ist, sodass eine überbaute Arkade entsteht. Weitere Maßnahmen betreffen Verbesserungen im Bereich Hauptstraße-Mühlgasse. Das Projekt sieht auch die Errichtung von unterirdischen Garagen vor. Für die Differenz zwischen der bisherigen und jetzigen Kubatur wird ein Raumordnungsvertrag abgeschlossen, mit dem sich der Antragsteller zur Verwirklichung von Gehsteigen, Verbindungswegen und eventuell unterirdischer Garagen verpflichtet. Heidegger: „Die Firma Pohl hat bereits eine Schätzung vorgelegt, wir müssen sie nun von einem Gegengutachter bewerten lassen.“ Wenngleich die Ansichten in einigen Punkten noch ziemlich weit voneinander entfernt seien, ist Heidegger überzeugt, „dass man sich bis zum Schluss einigen wird.“ Vom alten Bestand werde wenig übrig bleiben. Das Gebäude werde aber aufgewertet und die Symbolik werde erhalten. Klärungsbedarf gebe es noch bezüglich der Parkplätze bzw. Tiefgaragen. Das Ratsmitglied Marianne Holzeisen Bauer meinte, dass man jetzt schon alles abklären sollte. Verkehrstechnisch sollte man eine andere Ausfahrt für die Tiefgaragen finden. Eine Ausfahrt in der Nähe der Volksbank sei laut Heidegger aufgrund bürokratischer Hürden nur schwer realisierbar. „Wir müssen nun schauen, dass wir mit dem Raumordnungsvertrag das Maximale herausholen“, so der Bürgermeister.

Oskar Telfser
Oskar Telfser
Vinschger Sonderausgabe

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