Im Laufe des heurigen Jahres sollen mit Kosten in Höhe von 117.000 Euro die ersten 2 von insgesamt 4 Phasen des Ortspolizei-Konzeptes umgesetzt werden.
Heiko Hauser (links) und Josef Thurner
Mauro Dalla Barba
Dieter Pinggera

Zunächst nur 2 von 4 Phasen

Bezirksrat beschäftigt sich mit der Umsetzung Ortspolizei-Konzeptes. 5 Mio. Euro für Abwassersammler Sulden-Gomagoi.

Publiziert in 6 / 2022 - Erschienen am 29. März 2022

Schlanders - Das Konzept zur Weiterentwicklung des Ortspolizeidienstes in den 13 Vinschger Gemeinden sowie in Natuns und Plaus stand in den vergangenen Monaten im Mittelpunkt vieler Treffen, Bürgermeister-Runden und Gemeinderatssitzungen. Maßgeblich ausgearbeitet hat das Konzept Christian Carli, der Kommandant des übergemeindlichen Polizeidienstes. Etliche Gemeinderäte haben das Konzept bereits genehmigt, einige noch nicht. Die Umsetzung soll in 4 Phasen erfolgen, wobei die 4. und letzte die Kommandantschaft bzw. den Aufbau und das Organigramm des Ortspolizeidienstes betrifft. Wie der Bezirkspräsident Dieter Pinggera bei der Sitzung des Bezirksrates am 17. März mitteilte, sei ein Grundkonsens darüber erzielt worden, dass im Laufe des heurigen Jahres zunächst die ersten zwei Phasen umgesetzt werden, wobei es im Wesentlichen um die Koordinierungsstelle auf Bezirksebene geht sowie um die Finanzierung derselben für ein Jahr. Das entsprechende Finanzierungskonzept mit einem Volumen von 117.000 Euro bezieht sich auf den Aufbau der Zusammenarbeit (65%) und die Tätigkeit der Kommandantschaft (35%). In Zukunft sei laut Pinggera mit Beiträgen aus dem Fonds für übergemeindliche Zusammenarbeit zu rechnen.

„117.000 Euro sind nicht wenig“

Der Schludernser Bürgermeister Heiko Hauser gab zu bedenken, „dass 117.000 Euro nicht wenig sind.“ Es gelte abzuwarten, wie sich dieses „hochgepriesene Konzept“ im Laufe der nächsten Jahre effektiv auswirken werde. „Die Phasen 1 und 2 gehen für uns in Ordnung und auch das Zeitlimit von einem Jahr. Die Phasen 3 und 4, vor allem die neue Kommandostruktur wollen wir aber nicht“, so Hauser. Der Latscher Bürgermeister Mauro Dalla Barba teilte viele Bedenken seines Schludernser Amtskollegen, zeigte sich aber mit der Umsetzung der ersten 2 Phasen ebenfalls einverstanden, wie übrigens auch der Malser Bürgermeister Josef Thurner. Auch laut Thurner gelte es zu schauen, wie sich das Konzept in einem Jahr entwickelt. Nur schwer nachvollziehen könne er, warum es angesichts der doch überschaubaren Anzahl von Polizisten neben einem Kommandanten zusätzlich gleich zwei Stellvertreter brauche. Etliche Bürgermeister stellten sich voll hinter das Konzept und auch hinter die Umsetzungsphasen 3 und 4, die erst später folgen sollen. Um die ersten zwei Phasen umsetzen zu könnten, musste der Bezirksrat über eine entsprechende Abänderung der Vereinbarung zwischen den Gemeinden und der Bezirksgemeinschaft bezüglich des Ortspolizeidienstes abstimmen. Mit Ausnahme von Heiko Hauser, der sich der Stimme enthielt, sprachen sich alle Bezirksratsmitglieder für die Abänderung aus. Der Marteller Bürgermeister Georg Altstätter hatte bereits vor der Abstimmung betont, dass die Gemeinden in möglichst vielen Bereichen zusammenarbeiten müssten, „denn nur mit einer starken Zusammenarbeit kommen wir weiter.“

„Diese 5 Millionen sind ein Glücksfall“ 

Das Projekt für den Bau des Abwassersammlers von Sulden bis Gomagoi beschäftigt die Bezirksgemeinschaft Vinschgau schon seit etlichen Jahren. Die Genehmigungsverfahren wurden bereits 2021 abgeschlossen. Dieter Pinggera teilte dem Bezirksrat mit, dass das Land das Vorhaben überraschend in das Finanzierungsprogramm 2022-2024 aufgenommen hat. Das sei ein Glücksfall und ein wichtiger Schritt für die langersehnte Umsetzung des Projektes. Mit einem Beitrag von 4,984 Millionen Euro übernimmt das Land fast 90% der Gesamtkosten in Höhe von ca. 6,5 Mio. Euro. Den Rest bringt die Bezirksgemeinschaft, sprich die Vinschger Gemeinden, mit Eigenmitteln auf. Wie der Generalsekretär Urban Rinner ausführte, sind aufgrund von Preissteigerungen, etwa beim Ankauf der Rohre, noch einige Kostenanpassungen vorzunehmen. Das Projekt sieht die Errichtung einer Pumpstation in Sulden vor, mit der das Abwasser auf die Höhe der Landesstraße gepumpt wird. Von dort wird dann großteils entlang der Straße die neue Leitung bis zum Anschluss an den bestehenden Sammler in Gomagoi gebaut. Hand in Hand damit wird auch die Trinkwasserleitung für Prad gebaut. Anpassungen sind auch bei der Kläranlage in Prad bzw. entlang des Abschnittes von „Ladum“ bis zur Metzgerei „Gruber“ notwendig. Der Prader Bürgermeister Rafael Alber dankte der Bezirksgemeinschaft für die gute Zusammenarbeit und die Nutzung von Synergien. Wie schon beim Abwassersammler Sulden-Gomagoi übernimmt die Bezirksgemeinschaft auch bei der Sanierung der Kläranlage in Schnals - die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 2 Mio. Euro - die Restfinanzierung.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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