Michael Ganthaler, Referent für Bildung und Kultur, bei der Online-Sitzung am 8. März.
Der derzeitige Kindergarten in Naturns wird abgerissen, um einem Neubau für 4 Gruppen Platz zu machen. Ein weiterer Kindergarten für 2 Gruppen soll auf der Wiese entstehen, wo in Kürze mit der Umsetzung des Projektes „Begleitetes Wohnen“ begonnen wird.
Der derzeitige Kindergarten in Naturns wird abgerissen, um einem Neubau für 4 Gruppen Platz zu machen. Ein weiterer Kindergarten für 2 Gruppen soll auf der Wiese entstehen, wo in Kürze mit der Umsetzung des Projektes „Begleitetes Wohnen“ begonnen wird.

Zwei Kindergarten-Standorte

Neue Marschrichtung für ein lang ersehntes Vorhaben in Naturns  

Publiziert in 9-10 / 2021 - Erschienen am 18. März 2021

Naturns - Im Vergleich zu den Kosten, wie sie die Machtbarkeitsstudie vorsah, ist die Gesamtsumme für den Abbruch und Neubau des Kindergartens in Naturns gemäß dem nun vorliegenden Vorprojekt ganz schön in die Höhe geschnellt: eine stattliche Gesamtsumme von ca. 8,2 Millionen Euro würde es demnach brauchen, um den Neubau mit zwei Baueinheiten für insgesamt 8 Gruppen am derzeitigen Standort zu errichten. Der zuständige Referent für Bildung und Kultur, Michael Ganthaler, führte den Kostenanstieg bei der jüngsten Online-Sitzung des Gemeinderates u.a. darauf zurück, dass bestimmte Einsparungsvorschläge nicht umsetzbar sind, dass für die Einrichtung zu wenig Geld vorgesehen worden sei und dass der von der Gemeinde vorgesehene Kostenrahmen zu eng bemessen worden sei. Weil es für die Gemeinde derzeit so gut wie unmöglich wäre, die große finanzielle Differenz zu stemmen, habe man sich in Zusammenarbeit mit den Planern, der Kindergarten-Führung und der Architektin Gerlinde Prugg, die als Bindeglied zwischen Gemeinde, Nutzern und Planern fungiert, auf die Suche nach „kreativen Lösungen“ gemacht. Ins Auge gefasst wird jetzt ein Vorschlag, der schon vor über 10 Jahren aufs Tapet gebracht worden war: demnach soll nicht ein Neubau für alle Gruppen am derzeitigen, ziemlich eng bemessenen Standort entstehen, sondern es soll ein Kindergarten mit zwei Standorten errichtet werden, und zwar ein Neubau anstelle des derzeitigen Kindergartens für 4 Gruppen und ein Neubau für 2 Gruppen auf der gemeindeeigenen Wiese, wo demnächst in unmittelbarer Nachbarschaft der Spatenstich für das Projekt „Begleitetes Wohnen“ erfolgt und wo außerdem die Errichtung eines Generationenparks vorgesehen ist. 

„Zwei Standorte bringen mehrere Vorteile“

Der Vorschlag der zwei Standorte bringt laut Michael Ganthaler mehrere Vorteile. Einer davon ist, dass an beiden Standorten genügend Außenfläche zur Verfügung stehen wird. Außerdem könnte die Gemeinde für das erste Baulos am derzeitigen Standort zu einem Förderbeitrag seitens des Energiedienstleister GSE (Gestore Servizi Energetici) in Rom in Höhe von ca. 545.000 Euro kommen. Weitere Einsparungen seien darauf zurückzuführen, dass im Gegensatz zur ursprünglichen Planung die Unterbringung von insgesamt 6 und nicht von 8 Gruppen vorgesehen ist. Das sei aufgrund der bis 2035 prognostizierten Anzahl der Kinder vertretbar. Alles in allem könnte die Gesamtsumme um ca. 1 Million Euro auf rund 7,160 Millionen Euro gesenkt werden. Was den zweiten Standort betrifft, so wird an eine eingeschossige Verbauung und an einen Außenbereich von 450 Quadratmetern gedacht. Was die weiteren Schritte betrifft, soll nun möglichst rasch die Ausführungsplanung für das erste Baulos am derzeitigen Standort (Gesamtkosten von 4,6 Mio. Euro mit Berücksichtigung des GSE-Beitrags) erfolgen. Die Planung für den zweiten Standort (Gesamtkoten 2,560 Mio. Euro) soll anlaufen. An eine Umsetzung ist erst zu denken, wenn die Finanzierung gesichert werden kann, also ab 2024. Derzeit ist es so, dass 4 Gruppen im Haupthaus und 2 im sogenannten Nebenhaus untergebracht sind. Während der Bauphase am derzeitigen Standort werden die Kinder des Haupthauses für 2 Schuljahre in modularen Bauteilen (Containerlösung) auf einer Wiese hinter der Tennishalle untergebracht. Das Essen für die Kleinen wird während dieser Zeit in der Küche des Bürger- und Rathauses zubereitet. Die Erneuerung und neue Ausstattung dieser Küche ist fertig geplant und beauftragt und zum Teil schon umgesetzt. Bürgermeister Zeno Christanell und Michael Ganthaler freuten sich, dass bei der Diskussion im Gemeinderat viel Zustimmung für den Zwei-Standorte-Vorschlag geäußert wurde. „Das ist für uns als Verwaltung ein wichtiges Signal, in diese Richtung weiterzuarbeiten“, sagte Christanell. Auch das Kindergarten-Team freue sich sehr darüber, „dass der Weg der zwei Standorte gegangen wird und dass nicht alles am derzeitigen Standort ‚hineingezwängt’ werden muss.“ Der Neubau am derzeitigen Standort soll laut Ganthaler im Herbst 2024 bezogen werden.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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