10 Jahre Teisenhaus
Publiziert in 36 / 2007 - Erschienen am 17. Oktober 2007
Partschins – Am Sonntag, 7. Oktober, wurde in Partschins das Jubiläum „10 Jahre Teisenhaus“ begangen. Zu diesem Anlass gab es einen „Tag der offenen Tür“ im Schreibmaschinenmuseum, der Öffentlichen Bibliothek, im Sanitätsstützpunkt und im Musikprobelokal.
Im August 1997 konnten die damals nur etwa 100 Exponate aus dem provisorischen Schreibmaschinenmuseum im alten Schulhaus auf der Töll in das Teisenhaus am Kirchplatz im Dorf umziehen. In einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren war ein modernes und funktionelles Bauwerk unter der Leitung der jungen Meraner Architekten Luciano Delugan (1998 tödlich verunglückt) und Georg Mitterhofer entstanden. Das Herzstück des Teisenhauses bildet das Schreibmaschinenmuseum, jedoch befinden sich auch die Öffentliche Bibliothek, der Sanitätsstützpunkt sowie der Probe- und Aufenthaltsraum der Musikkapelle in diesem Haus. Im Schreibmaschinenmuseum breitet sich auf vier verschiedenen Ebenen die Geschichte des Schreibens und dann der Schreibmaschine vor dem Besucher aus, von den ersten Hieroglyphen bis zum Computer. Inzwischen umfasst die Sammlung mehr als 2.000 Einzelstücke.
Ewald Lassnig, Kulturreferent, Initiator und Verantwortlicher des Museums, würdigte das Werk und die Erfindertätigkeit des Tischlers und Zimmermannes Peter Mitterhofer und unterstrich die daraus erwachsene Bedeutung für das gesamte Dorf. Unter den Gästen befanden sich Bürgermeister Robert Tappeiner, sein Stellvertreter Sebastian Bernhart, Kurt Ryba, ohne dessen Sammlerleidenschaft es das Museum gar nicht geben würde, der Künstler und Bildhauer Friedrich Gurschler, Vertreter des Tourismusvereins sowie viele Kultur-, Kunst- und Literatur-Begeisterte.
Manfred Schullian („Freizeitschriftsteller“, wie er sich selbst bezeichnet) las im Museum aus seinem Buch „Die Essenz der getrockneten Tomate“, eine Sammlung von drei Erzählungen. Schullian versteht es, seine Beobachtungsgabe und Menschenkenntnis sowie seinen Humor und seine Ironie voll zum Ausdruck zu bringen. Der 1962 in Bozen geborene, aber in Kaltern aufgewachsene Hobby-Schriftsteller verdient seinen Lebensunterhalt als Rechtsanwalt und ist „so ganz nebenbei“ Obmann der „Ersten und Neuen Kellerei“ in Kaltern. Musikalisch umrahmt wurde die Lesung von Lisa Schamberger & Christian Bestle, Gesang und Akkordeon.
In der Bibliothek waren den ganzen Tag Spiel und Spaß für Groß und besonders für Klein angesagt: Stofftaschen wurden bedruckt und bemalt, es gab „Lesehöhlen“ für die verschiedenen Altersklassen und man ging auf Schatzsuche. Märchen-Hexen, aber auch die Damen des Weißen Kreuzes verwandelten die Gesichter der Kinder in kleine gemalte Kunstwerke. Das Weiße Kreuz, Sektion Naturns, stellte das neue Fahrzeug vor und stand für Blutdruckmessungen und Informationen zur Verfügung.
In den Räumen der Musikkapelle standen nicht nur Häppchen und Getränke bereit, sondern an Wänden und in Schaukästen ließ man die 189-jährige Geschichte der Kapelle Revue passieren. Am Abend gab es eine „musikalische Stunde“.
In allen Räumen waren Bilder, Skulpturen und Büsten des jungen Partschinser Künstlers Karl Hofer zu sehen. Den ganzen Tag über herrschte reges Leben im Teisenhaus.
Christel Strasinsky