Starkes Zeichen
Erfolgreicher Auftakt für „Brenner:o in Stere:o“, die erste Musikkonferenz Südtirols.
Schlanders - Am 29. November fand in der BASIS Vinschgau Venosta die erste Musikkonferenz Südtirols statt: „Brenner:o in Stere:o“. Rund 80 Akteurinnen und Akteure aus Musik, Kultur, Veranstaltungswesen, Management, Verlagen, Agenturen und Institutionen kamen zusammen, um Perspektiven zu schärfen, Wissen zu teilen und ein gemeinsames Signal zu setzen: Die Musikbranche in Südtirol existiert – und sie ist professionell, mutig und bereit, sich strukturell weiterzuentwickeln. Die Konferenz legte ihren Schwerpunkt klar auf Vernetzung, Wissenstransfer und Selbstbewusstsein. Die durchgehend positive Resonanz aller Teilnehmenden zeigte: Diese Branche ist kein Hobbyfeld, sondern Teil eines wachsenden wirtschaftlichen, künstlerischen und gesellschaftlichen Ökosystems.
Dichtes Programm
Inhaltlich bot „Brenner:o in Stere:o“ ein dichtes Programm: Die IDM präsentierte den Südtirol Music Fund und erklärte Prozesse, Zugangskriterien und Fördervolumen. Stoph Ruckli vom Musikbüro Luzern zeigte anhand konkreter Modelle, wie es möglich ist, von Musik zu leben. Im Gespräch mit Kurator Hans Zoderer erzählte Manager Tom Tanzer von der internationalen Karriere von Manu Delago – von Zufällen, großen Bühnen mit Björk und der Bedeutung ehrlichen Austauschs unter Musikern und Musikerinnen. Carla Esperanza Tommasini (12ville/Edition Raetia) klärte fundiert über Unterschiede und Rollen von Label und Verlag auf. Das M4music Festival Zürich bot einen Einblick in die Bedeutung von Showcase-Festivals als Sprungbrett für globale Karrieren. Das Poplar Festival aus dem Trentino teilte Erfahrungen zum Aufbau eines Festivals mit inzwischen 18.000 Besuchenden und betonte die Rolle von Ehrenamt und DIY-Strukturen.
Inputs und Live-Musik zum Abschluss
Kritische Perspektiven kamen von Musikjournalistin Sonja Eismann, die über Machtmissbrauch und Genderungleichheiten in der Musikwelt sprach, sowie vom EAT Netzwerk Innsbruck, das Frauen und FLINTA*-Personen den Zugang zur Branche erleichtert. Den Abschluss bildeten Inputs zum Musikbüro Tirol und PERFAS, wobei unterschiedliche Modelle der Interessenvertretung vorgestellt wurden. In der anschließenden „Human Library“ konnten sich Gäste im direkten Gespräch mit den Speakern/innen austauschen. Der Abend endete mit Live-Musik aus Südtirol/Berlin (Nina Chiodin), dem Trentino (Sara Kane) und Tirol (Cinch) sowie DJ-Sets des EAT Netzwerks. „Brenner:o in Stere:o“ wurde als Teil des Projekts „Tra Poli“ durch die Region Trentino-Südtirol und IDM gefördert. Die Planungen für eine nächste Ausgabe im Jahr 2026 laufen bereits – mit dem Ziel, die Branche künftig jährlich an einem Ort zu versammeln.