Der Auftritt der Solisten Melanie Pichler und Gerd Wielander im „Convegno“ von Amilcare Ponchielli.

„250 Jahre für Latsch“

Die Musikkapelle Latsch besteht seit 250 Jahren. Seit 1906 nennt sie sich Bürgerkapelle der Marktgemeinde Latsch. 

Publiziert in 5 / 2023 - Erschienen am 14. März 2023

Latsch - 1773 hatten Latscher Musikanten ihren ersten Auftritt im Zusammenhang mit einer Dankesprozession zur Marienkapelle an der Latscher Brücke. Man schrieb es der Gottesmutter zu, dass im Jahr zuvor Latsch vom Hochwasser der Etsch verschont geblieben war. Vorsorglich hatte man damals das Gnadenbild in die Pfarrkirche übertragen. Im Jahr darauf, am Weißen Sonntag, wurde das Bild dann zu den Klängen der Latscher Musikanten wieder in die Brückenkapelle zurückgebracht. Die Musikkapelle, seit 1906 Bürgerkapelle, gibt es heute noch, die Dankesprozession am Weißen Sonntag auch. Dass es im Latscher Archiv Ausgabenbelege über eine motivierende Marende für die Blechbläser am Vorabend der Prozession von 1773 gab, muss man dem Latscher Heimatforscher und Chronisten Hans Pegger glauben. Die weit zurückreichende Geschichte war der Faden eines gelungenen Festkonzertes am 4. März. Das Festkomitee mit Obfrau Anna Pedross und Kapellmeister Wolfgang Schrötter an der Spitze hat das Jubeljahr 2023 mit einem ausgewogenen Programm eröffnet. Bürgermeister Mauro Dalla Barba führte durch das Konzert und machte klar, dass jeder Auftritt der Kapelle eine Aufwertung für die Dorfgemeinschaft sei. Kapellmeister Schrötter ließ mit „Centenary Celebration“, die Jahrhundertfeier, beginnen und unterstrich mit dem Solo-Auftritt der Klarinettisten Melanie Pichler und Gerd Wielander im „Convegno“ von Amilcare Ponchielli die Qualität der Kapelle. Der Konzertmarsch „Sempre Unita“ des Tirolers Michael Geisler war eine Einladung an alle aktiven und ehemaligen Musikanten. Der „Sonntag in Weiß 1773“, lateinisch Dominica in Albis, war ein Auftragswerk an den Villnösser Tobias Psaier und wurde von der Bürgerkapelle als Geschenk an sich selbst uraufgeführt. Das Wiegenlied „The Seal Lullaby“ war wohl eine Einladung sich zurückzulehnen und zu beruhigen. Denn die „Old Russian Romances“ waren in Zeiten wie diesen mindestens eine Überraschung. Durch die meisterhafte Interpretation und die lebendige Mischung von russischer Volksmusik und Zigeunermusik wurde es ein abschließender Musikgenuss. Das Finale mit Polka und Marsch war dem begeisterten 500 Konzertbesuchern geschuldet. Das 250-Jahr-Jubiläum findet eine Fortsetzung mit „Musi amol ondersch“ am 21. April, dem Herz-Jesu-Konzert am 18. Juni, dem Musikfest mit Umzug vom 4. bis 6. August und endet mit einem Konzert in der Pfarrkirche am 25. November.

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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