Bei der Weihe der Metzler-Orgel, die im Altarraum aufgestellt wurde.
Ursula Torggler, Don Mario Pinggera und Abt Markus Spanier (v.l.)
Werner Altstätter
Pater Urban Stillhard
Johannes Habdank

Besondere Orgelweihe in Prad

Publiziert in 14 / 2022 - Erschienen am 3. August 2022

Prad - Der vorletzte Sonntag im Juli war für die Pfarrgemeinde Prad ein Freudentag, denn es wurde die neue Co-Orgel geweiht. Nun befindet sich neben der großen Mathis-Orgel auch eine kleinere Metzler-Orgel in der Pfarrkirche. Diese Orgel war von der katholischen Kirche von Thalwil am Zürichsee der Pfarrgemeinde Prad zu einem symbolischen Betrag überlassen worden. Die Idee, im Altarraum eine kleinere Orgel aufzustellen, hatte eigentlich einen skurrilen Hintergrund: Im Sommer 2020 beschmutzte eine unbekannte Person die große Mathis-Orgel mit Kot. Während Don Mario Pinggera damals mit Werner Altstätter auf die Polizei zur Erhebung des Vorfalles wartete, redeten sie über den weitläufigen Altarraum und dass dieser eigentlich auch noch ein kleineres Orgelinstrument vertragen könnte, speziell für Feiern im kleinen Rahmen. Don Mario kehrte von seinem Wohnsitz in Lichtenberg in seine Pfarrei Richterswil zurück, aber schon bald meldete er sich beim Pfarrgemeinderat von Prad mit der Botschaft, dass seine Nachbarpfarrei beabsichtigt, die Kirche umzugestalten und bereit wäre, eine Metzler-Orgel abzutreten. Wichtig sei es der Kirchgemeinschaft aber, dass die Orgel ein Zuhause in einer Kirche fände. Nach mehreren Verhandlungen zwischen den Pfarreien Thalwil und Prad wurde das Instrument der Pfarrei Maria Königin in Prad zugesprochen. Im Frühjahr 2022 wurde die Orgel nach Prad geliefert. Die Kosten für den symbolischen Kaufpreis, den Ab- und Aufbau, den Transport und die Verzollung übernahmen einige Sponsoren von Prad, zumal die Pfarrei selbst nach dem Umbau des Pfarrhauses und Restaurierungsarbeiten in der Kirche kein Geld mehr hatte. Don Mario, der den Wert des Instrumentes als Orgelfachmann kannte, hatte diese Geldgeber angeschrieben und sie um einen Beitrag für die Pfarre Prad ersucht. Zur Orgelweihe haben sich rund 200 Personen eingefunden. Nach Grußworten von Werner Altätter nahm Pater Urban Stillhard vom Kloster Muri-Gries mit Pfarrer Florian Öttl und in Anwesenheit des Abtes Markus Spanier von Marienberg die Segnung vor. Urban Stillhard hielt auch die Festrede. Vorgestellt hat die neue Orgel Don Mario. Ausgezeichnete Organisten aus dem Vinschgau, nämlich Marian Polin, Lukas Punter und der erst 16-jährige Maximilian Haller, spielten abwechselnd auf der Mathis-Orgel und der Metzler-Orgel. Das „Ave Maria“ von Astor Pantaleòn Piazzolla, vorgetragen von Ursula Torggler, war einer der vielen Höhepunkte. Auch das gemeinsame Spiel auf beiden Orgeln war etwas Besonderes. Johannes Habdank, ein Sohn des Künstlers Walter Habdank, der die Bilder der Orgel im Jahr 1983 auf Veranlassung der Kirchgemeinde Thalwil gestaltet hatte, war anwesend und sprach über das künstlerische Wirken seines Vaters, der bevorzugt Werke mit religiösen Motiven geschaffen hatte. Erfreut über die Aufnahme der Orgel in Prad zeigte sich auch die Delegation, die aus Thalwil nach Prad gekommen war. Abgeschlossen wurde der Freudentag mit einem Umtrunk für die Zuhörerinnen und Zuhörer, die aus dem gesamten Obervinschgau gekommen waren.

Redaktion

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