Martin Luding als Urgeschichtsforscher Tom in Rob Beckers Brodway-Stück aus dem Jahr 1991 „Defending the Caveman“.

Das Grunzen der Männer

Publiziert in 31 / 2018 - Erschienen am 18. September 2018

Schlanders - Wer nicht im Kulturhaus „ Karl Schönherr“ war, wird nie erfahren, warum der Mann heute noch Jäger und die Frau immer noch Sammlerin ist. Seit das Südtiroler Kulturinstitut „Caveman“, Höhlenmann, nach Schlanders in die Peripherie geschickt hat, weiß man auch, dass Frauen und Männer seit Jahrtausenden vergeblich gemeinsame Grundlagen gesucht haben. Der Wahlstuttgarter Martin Luding hat mit seiner Berliner Überschallschnauze eindrucksvoll erklärt, warum der Mann einer Frau immer noch mit der  „Schleif-in-die-Höhle-Mentalität“ begegnet, warum Frauen ununterbrochen Informationen sammeln, nichts lieber als Einkaufszentren besuchen und Männer dabei unerklärlich müde werden. Als Hobby-Urgeschichtsforscher Tom durchläuft und durchleuchtet Martin Luding alle Stadien männlicher Hilf- und Belanglosigkeit. An den Höhlenmalereien in Frankreich rückte er die Frage in den Vordergrund, ob ein Penis Geschlechtsteil oder Geburtsfehler sei. - Es saßen mehr Frauen im Theatersaal, das war augenscheinlich, aber der Lach-Intensität nach zu schließen musste der Frauenanteil ungefähr 95 Prozent betragen. Kein Wunder, die Frauen hatten gut lachen, sie kamen fast ungeschoren davon, während den grunzenden, Sachen bohrenden und rumsitzenden Männern alle nur denkbaren Geschlechterklischees an den Kopf geworfen wurden.

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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