„Der letzten 60 Jahre annehmen“
Publiziert in 30 / 2006 - Erschienen am 6. Dezember 2006
Bozen/Vinschgau – Tagesmotto des 9. Chronistentages war „der Alltag als Thema der Chronik“. Das entsprechende Referat dazu hielt die Bruneckerin Barbara Stocker, die immer wieder aufforderte, nicht rückwärtsgewandt zu sammeln und zu dokumentieren und sich der letzten 60 Jahre anzunehmen, um für die nächste Generation keine Lücke entstehen zu lassen. Wie interdisziplinär das Thema Alltag angegangen werden kann, versuchten Marlene Huber und Harald Toniatti vom Amt für audiovisuelle Medien am Beispiel von Hausinventaren als Quelle der Chronisten aufzuzeigen. „Chronisten erkämpfen sich immer mehr den Platz, der ihnen zusteht“, meinte der Direktor des Landesarchivs Josef Nössing zur Eröffnung des Treffens. Etwas verschlüsselter klang es aus dem Mund der Landesrätin Sabina Kasslatter Mur: „Chronisten braucht es, damit wir auch später wissen, was heute war.“ Im gut gefüllten Auditorium des Landhauses 2 befanden sich auch ein halbes Dutzend Chronisten aus dem Vinschgau. Angeführt von ihrem Bezirksobmann Robert Kaserer aus Tschars waren Maria Gerstgrasser aus Naturns, Karl Josef Rainer aus Unser Frau in Schnals, Isabella Erhard aus Laatsch, Michael Hellrigl aus Tartsch und Elias Prieth aus Graun in die Landeshauptstadt gekommen, um den Kollegen aus den anderen Landesteilen über die Schultern und den Fachleuten aufs Maul zu schauen.
Günther Schöpf