Die „Flamme“ lodert bis heute
Theaterverein Schlanders blickt auf 15 sehr aktive Jahre zurück.
Schlanders - Obwohl er erst vor 15 Jahren die Bühne der Südtiroler Theaterwelt betreten hat, ist der Theaterverein Schlanders aus mehreren Gründen ein etwas anderer und besonderer Verein. Dass er mehr oder weniger das ganze Jahr über aktiv ist, ist nur eine der Besonderheiten. Erste Gruppentreffen im Vorfeld der Vereinsgründung hatte es bereits Ende 2001 gegeben. Offiziell aus der Taufe gehoben wurde der Verein im Jahr 2002. Neben der Obfrau Ellen Schuster gehörten auch Helmut Donner, Engelbert Chizzali, Christine Wielander Schuster, Martin Daniel und Michaela Kaserer dem ersten Ausschuss an. Insgesamt hatten sich über zwei Dutzend Theater-interessierte zur Gründungsversammlung eingefunden. Die Tätigkeiten des Theatervereins Schlanders sind schon seit der Gründung vielfältig und teilweise einzigartig. Die 2002 entfachte „Flamme“ lodert bis heute. Auf Ellen Schuster folgte Angelika Pircher als Obfrau. Als diese aber nach Taufers übersiedelte, nahm Nadja Senoner die Vereinszügel in die Hand. Als aktive Mitarbeiter/innen im Ausschuss kann die Obfrau derzeit auf Stefano Tarquini, Jürgen Tonezzer, Susanne Resch Vilardo und Elfriede Gruber setzen. Dem Verein ist es seit jeher ein Anliegen, verschiedene Formen von Theater zu bieten sowie die Tür des Theaters für alle Altersgruppen zu öffnen, für Kinder und Jugendliche ebenso wie für Erwachsene und Senioren. Wer einen Blick hinter die Kulissen wirft, merkt sofort, dass der Theaterverein mehr oder weniger ganzjährig tätig ist. Es werden nämlich nicht nur zwei bis drei Stücke pro Jahr inszeniert und aufgeführt, sondern der Verein beteiligt sich auch an Veranstaltungen in der Gemeinde und darüber hinaus, wie etwa am Faschingsumzug, bei Feierlichkeiten oder bei den Ritterspielen in Schluderns, bei denen der Theaterverein als Bauernvolk zu erleben ist. Hand in Hand mit dem Bemühen, laufend größere Theaterproduktionen auf die Beine zu stellen, wechselt auch der Vorführungsort. Die Aula der WFO wurde alsbald zu klein und der Verein wagte sich so in den Theatersaal des Kulturhauses. Der Spielort wird immer wieder den Notwendigkeiten und der Art des Stückes angepasst. Mittlerweile ist es so, dass neben der Aula der WFO und dem Theatersaal auch andere Spielorte genutzt werden. So wurde bereits in der Aula der Grundschule gespielt, in der Bibliothek oder im Dorf. Wie stark sich das „Häuflein“ an Theaterbegeisterten in 15 Jahren entwickelt hat, beweist auch die Tatsache, dass der Verein derzeit insgesamt rund 70 Mitglieder zählt. Beim Großteil handelt es sich um Jugendliche und junge Erwachsene, die vor allem in den vergangenen 4 Jahren zusammen mit dem Autor und Regisseur Daniel Trafoier die Vereinsgeschichte maßgeblich mitgeprägt haben. Die Jugendförderung war dem Verein schon von Anfang an ein besonderes Anliegen. Bereits Günther Vanzo hatte in der Vergangenheit großen Wert darauf gelegt, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Was die Theater-Produktionen für Erwachsene betrifft, so hatte der Verein schon früh das Glück, mit Daniela Montini Alber eine ambitionierte Regisseurin zu finden, die immer wieder mit dem Verein arbeitet. Der Theaterverein bringt zwar bevorzugt Komödien auf die Bühne, hat sich aber nach und nach mit unterschiedlichen Formen und Thematiken befasst. Zum ersten Mal an ein wirklich ernstes Thema herangewagt hat sich der Verein im Vorjahr mit „Nimmerland“. Mit diesem Stück hatte Daniel Trafoier die Geschichte eines krebskranken Mädchens aufgegriffen. Aber auch das freie und teilweise experimentelle Theater ist für den Verein kein Fremdwort. Eine wichtige Rolle als Theaterelement spielt auch immer wieder die Musik. Das war vor allem bei den bisherigen Jugendproduktionen der Fall und wird es heuer noch viel stärker sein, denn es kommt ab Ende Mai das Musical und Generationen-Projekt „Ouhne diar…!“ auf die Bühne. Erstmals in der Vereinsgeschichte wird der Theaterverein als Alleinveranstalter hierfür auch den Orchestergraben öffnen und dort eine Live-Band postieren. Man darf gespannt sein.