Zahlreiche Besucher ließen sich die Vorstellung nicht entgehen.
Freuten sich über einen gelungenen Abend: Werner Platzer, Direktor der Raiffeisenkasse Prad-Taufers, der Schludernser Bürgermeister Heiko Hauser, der Prader Bürgermeister Rafael Alber, Stephan Leitner vom Athesia-Tappeiner-Verlag und Autor Arthur Gfrei.
Der Autor signierte fleißig.

Die Königin der Alpenstraßen…

…detailliert zu Buch gebracht.

Publiziert in 2 / 2023 - Erschienen am 31. Januar 2023

Prad/Laas/Schlanders - „Etwas Licht in die Baugeschichte dieser einzigartigen Straßenverbindung, die zunächst für kaum machbar gehalten wurde, bringen“. Das will Arthur Gfrei. Er ist Autor des Buches „Die Stilfser-Joch-Straße – Wie das Technikwunder in den 1820er Jahren in Rekordzeit gebaut wurde“. Kürzlich wurde das Werk in der Raiffeisen Kasse in Prad vorgestellt. „Heuer ist für den Tiroler Teil der Straße ein ganz ein wichtiges Jahr, welches leider wenige Beachtung findet. Denn 1823 war mit dem Bau der Straße in der Prader Schmelz begonnen worden“, erklärte der Autor. Das Buch sei somit zum idealen Zeitpunkt erschienen. Gfrei, gebürtiger Schludernser, heute wohnhaft in Schlanders, ist ehemaliger Eigentümer des ersten am Stilfser Joch erbauten Hotels. 1997 hatte er das Hotel verkauft. Die Verbindung zum Stilfser Joch war aber geblieben – die Verbindung zu dieser besonderen Straße. Der Vinschger machte es sich zur Lebensaufgabe, alles über die Vorgeschichte, Projekt und Bau der Stilfser-Joch-Straße zu sammeln. Seine Dokumentation umfasst rund 12.000 Seiten. Zusammengetragen wurden die Dokumente aus den Archiven von Mailand, Sondrio, Bozen, Innsbruck, Wien und verschiedener Gemeinden. „Das Buch behandelt in den neun Kapiteln nicht nur den Tiroler Teil der Straße, sondern die ganze“, erklärte Gfrei bei der Buchvorstellung. Die Straße kann auf eine lange Geschichte zurückblicken.  „Zwischen 1820 und 1825 wurde sie in Rekordzeit und unter widrigsten Umständen fertiggestellt“, erzählte Gfrei. Das Buch behandelt erstmals detailliert die Baugeschichte der Straße, beginnend mit den ersten Planungen. Dies war im Jahre 1809 unter der bayerischen bzw. französischen Herrschaft in Tirol und dem Veltlin. Geplant wurde die Straße vom aus Brescia stammenden Straßenbauingenieur Carlo Donegani. Enthalten sind im Buch detaillierte Baupläne, Kostenaufstellungen, Änderungsanträge sowie wichtige Ereignisse während der Planung, der Bauzeit und den ersten Jahren nach der Inbetriebnahme bis zur Abtrennung der Lombardei von Österreich im Jahre 1866.

Intensive Recherchen

Für das Projekt habe Gfrei intensiv recherchiert. „Etwa 10 Jahre“, sagte er. Die Idee das Buch zu verwirklichen, kam auch schon vor geraumer Zeit. „Schon 2018 hatte ich einen Entwurf des Buches grundlegend fertig geschrieben“, erzählte er. Auf den 18. Jänner 2023 datiert schließlich der offizielle Erscheinungstermin. Neben den vielen technischen Details findet man auch Erzählungen über tragische Ereignisse. „Bereits beim Bau der Straße kam es zu Todesfällen durch Lawinen“, erinnerte Gfrei. Aber: Das sei lange her. Und Geschichte. Ein Teil der Geschichte der heute legendären Stilfser-Joch-Straße. Die vielleicht schon bald Unesco-Weltkulturerbe sein könnte. Zumindest wenn es nach dem Autor geht: „Das Ziel bleibt die Eintragung der kühnen Straße in die Liste des Welterbes der Unesco, was wohl als höchste Auszeichnung angesehen werden könnte. Auch aus diesem Grund wollte ich die Straße, deren Baugeschichte und Bedeutung einer breiteren Bevölkerungsschicht näherbringen“. 

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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