Die Payerhütte in Miniatur im Postamt

Publiziert in 10 / 2005 - Erschienen am 26. Mai 2005

Noch bis zum 13. Juni sind im Postamt in Schlanders Miniaturen der bekannten Payerhütte am Ortler sowie alte Ansichtskarten zu sehen. Original nachgebaut hat die Hütte Manfred Haringer aus Göflan. Haringer, ein profunder Kenner der Hüttengeschichte sowie der Kriegswirren an der Ortler- und Cevedale-Front, stellte die Schaukästen und –tafeln bei der Ausstellungseröffnung kurz vor und führte in die Geschichte der Payerhütte ein. Es war die Sektion Prag des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins, die 1875 mit dem Bau der Payerhütte (3020 Meter) begonnen hatte. Im September desselben Jahres wurde die Hütte mit einem dreitätigen Einweihungsfest eröffnet. Die ersten Pläne für die Hütte hatte Johann Stüdl, der Obmann der Alpenvereinssektion Prag, entworfen. Die Hütte trägt den Namen von Julius Payer (1841–1915), der als erster viele Berge wissenschaftlich vermessen hat. Bei seiner Arbeit in der Ortlergruppe wurde er vom Bergführer Johann Pinggera aus Sulden begleitet. Zusätzlich zu den Miniatur-Nachbauten und den historischen Ansichtskarten sind im Postamt auch alte Bergsteiger-Utensilien zu bewunderen wie etwa Schneeschuhe, alte Pickel und einstiges Hütteninventar. Auch in die Geologie der Ortlergruppe gewährt die Ausstellung Einblick. Zur Eröffnung konnte Postamtsleiter Günther Götsch viele Ehrengäste begrüßen, so unter anderem auch die derzeitigen Wirtsleute auf der Payerhütte, Filomena und Hermann Wöll. Die Grüße im Namen der Gemeindeverwaltung überbrachte Manfred Pinzger. Wie schon Pinzger würdigte auch Karl Pfitscher, der Präsident des Tourismusvereines Schlanders-Laas, die Initiative der Ausstellung. Sie sei für die Einheimischen ebenso interessant wie für die Gäste. Veranstalter der Ausstellung ist das Postamt Schlanders in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde und dem Tourismusverein Schlanders-Laas. Günther Götsch hatte überdies als Freund der Berge die kleine Informationsbroschüre „Die Payerhütte und König Ortler“ herausgebracht. Er hatte sich dabei unter anderem auf das Buch „Die Bergführer von Sulden und Trafoi“ gestützt, das Andrea Kuntner im Vorjahr anlässlich des Jubiläums „200 Jahre Ortler-Erstbesteigung“ geschrieben hat. Die Ausstellung kann bis zum 13. Juni zu den Öffnungszeiten der Postamtes besichtigt werden.