Diese „Orte“ stimmen nachdenklich
Latsch - Der aus St. Valentin auf der Haide stammende Künstler hat sich für seine „Vinschgau—Premiere“ einen besonderen Ort ausgesucht. Ulrich Egger, der Wahlmeraner, hat mit der Ausstellung „Orte“ die Privatgalerie von Kunstmäzen Walter Rizzi gewählt. Den Besuchern eröffnen sich zwei Möglichkeiten eines Rundganges, aber an den ausgestellten Installationen, Collagen und Fotografien eine Fülle von Interpretationen. Sebastian Marseiler, Kulturführer und Kunstkenner, auch Vinschger und auch Wahlmeraner, versuchte Standorte zu ermöglichen und den Besuchern Blickwinkel zu erschließen. Mit dem Zitat von Paul Klee: „Der Künstler gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar“, schaffte er die Voraussetzung, sich den wie zufällig im Raum verteilten Objekten nachdenkend zu nähern. Die hingeworfene Kinderschaukel kann für die verlorene Kindheit stehen, deutete Marseiler. Das gerissene „Stahlseil mit Gebirge und Berggasthaus“ am Boden oder die Bilder mit nassgrauen Felslandschaften und Abbruchkränen stehen für Eggers Frage „Wer fängt uns auf?“ Marseiler wies auf „die Abwesenheit“ des Menschen hin, auf die verengten und eingeklemmten Sichtweisen aus Fenster-Installationen. Durch Zutun des Menschen entstehen aus Orten „Nicht Orte“, erklärte Marseiler. Er regte an, die Ausstellung bei Tageslicht zu besuchen und die Kommunikation mit der Außenwelt zu beobachten. Die Ausstellung bleibt im Bürohaus Rizzi bis 29. März 2020 zugänglich, von Montag bis Freitag zu Bürozeiten, an Samstagen und Sonntagen von 14.30 bis 17.30 Uhr.