„Fotografieren verboten“
Noch bis zum 12. Oktober wird im Obervinschgau für den Kinofilm „Wilhelm Tell“ gedreht.
Obervinschgau - Bereits am 18. September haben im Obervinschgau die Dreharbeiten für den Kinofilm „Wilhelm Tell“ begonnen. Noch bis zum 12. Oktober hält die italienische Filmproduktionsfirma Groenlandia mehrere Drehorte in den Gemeinden Glurns, Tartsch, St. Valentin auf der Haide, Langtaufers, Schluderns und Taufers im Münstertal zeitweise „unter Beschlag“. Im Vereinshaus in St. Valentin, wo die historischen Kleider und weitere Filmrequisiten für die Schauspieler und die vielen Statisten bzw. Komparsen aufbewahrt werden, musste der Vinschger den Fotoapparat ebenso wieder unverrichteter Dinge einpacken, wie bei der „Filmwerkstatt“ am Haidersee oder am dortigen Set: „Fotografieren verboten“ hieß es überall. Das ist übrigens üblich, wenn große Kinofilme gedreht werden, denn man will dem Publikum ja nichts vorwegnehmen. Bis zum 25. September wurde auf der Höfegruppe Fischgader in St. Valentin gedreht. In Kürze sind mehrtätige Dreharbeiten auf der Churburg geplant. Im Zeitraum von Ende September bis Anfang Oktober begibt sich die Filmcrew auf den Tartscher Bühel, auf das Stilfser Joch, nach Melag sowie auf die Mitteralm in Taufers im Münstertal. Das Historiendrama „Wilhelm Tell“, dessen Produktion von der IDM gefördert wird, zeichnet die Geschichte des Kampfes dar, den der Schweizer Nationalheld und seine Freunde gegen die Österreicher geführt haben. Der Film spielt im 13. und 14. Jahrhundert. Seit dem 15. Jahrhundert erwähnt, wurde Wilhelm Tell zu einer zentralen Identifikationsfigur verschiedener, sowohl konservativer als auch progressiver Kreise der Eidgenossenschaft. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gilt Tell als der Nationalheld der Schweiz. Das Drehbuch für den Film hat Nick Hamm geschrieben, der auch für die Regie verantwortlich zeichnet. Hamm stammt aus Nordirland und ist schon seit vielen Jahren als Film-, Fernseh- und Theaterregisseur sowie auch als Produzent tätig.
1.300 Statisten bzw. Komparsen
Insgesamt wurden für die Dreharbeiten laut Bruno Da Soghe vom Südtiroler Unternehmen „Eagle Service“ an die 1.300 Statisten bzw. Komparsen angeworben, wobei der Großteil aus dem Vinschgau stammt: „Wir hatten im Vinschgau zwei Castings. Bei rund 60 Prozent der Mitwirkenden handelt es sich um Frauen.“ Pro Drehtag treten zwischen 50 und 60 Statisten auf. Im Anschluss an die vierwöchigen Dreharbeiten im Vinschgau wird noch eine weitere Woche lang im Ahrntal gedreht. Wie Nick Hamm in einem Interview erklärte, habe er sofort eine besondere Verbindung zum Vinschgau entwickelt und sich in das Tal verliebt. Wann „Wilhelm Tell“ und Hand in Hand damit der Obervinschgau weltweit in die Kinosäle kommen, ist noch offen.
Eine „super Sache“
Gerald Burger, der Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass, spricht von einer „super Sache“ und wertet die mehrwöchigen Dreharbeiten in mehrfacher Hinsicht als wichtig: „Zum einen ist der wirtschaftliche Aspekt zu nennen, denn wir haben an die 300 Personen zu Gast, die im Raum von Schluderns bis Reschen übernachten. Hinzu kommen die Cateringdienste, Auftragsarbeiten für lokale Unternehmen, Einkäufe in Geschäften und die vielen Statisten.“ Nicht minder wichtig sei der indirekte Werbeeffekt, auf den sich die zwei Ferienregionen Obervinschgau und Reschenpass sowie der gesamte Vinschgau freuen dürfen: „Es wird ein großer Film gedreht, der international vertrieben wird und daher auf der ganzen Welt zu sehen sein wird.“ Sepp