Im Zeichen der Orgel
Acht Orgelkonzerte in einer ganz besonderen Atmosphäre.
Vinschgau - Bereits im zweiten Jahr kooperiert „musica viva Vinschgau“ mit dem Verein „Orgelkunst / Festival der internationalen Orgelakademie Meran-Vinschgau“. Auch heuer ist es gelungen, für das 33. „OrgelKunst Festival“ namhafte Musikerinnen und Musiker zu gewinnen. Acht Orgelkonzerte an besonderen Orgeln in verschiedenen Kirchen im Vinschgau und darüber hinaus – unter anderem auch im benachbarten schweizerischen Santa Maria im Münstertal – stehen auf dem Programm. Für die Organisation seitens des Vereins „Orgelkunst“ zeichnet Lukas Punter mitverantwortlich. Der Planeiler studierte katholische Kirchenmusik, Chorleitung und Musikpädagogik in Regensburg und Luzern. Wir haben mit ihm gesprochen.
der Vinschger: Das „OrgelKunst Festival“ findet heuer bereits zum 33. Mal statt. Wie ist diese traditionsreiche Konzertreihe entstanden?
Lukas Punter: Ins Leben gerufen hat dieses Festival mein Lehrer Dietrich Oberdörfer zusammen mit dem international bekannten Organisten Andrea Marcon. Anfänglich als Meisterkurs. Nach und nach hat es sich zu einer Konzertreihe entwickelt. Wir planen allerdings auch wieder einen Kurs zu machen.
Gespielt wird in Kirchen mit ganz besonderen Orgeln. Nach welchen Kriterien wurden diese ausgewählt?
Wir versuchen immer Organist und Orgel aufeinander abzustimmen. So überlegen wir genau, welcher Organist mit welchem Programm auf welche Orgel passt, um ein stimmiges Konzerterlebnis zu schaffen. Damit kann jeder Part voll in Szene gesetzt werden.
Gibt es ein Konzert, auf das Sie sich besonders freuen – vielleicht wegen des Ortes, der Musiker/innen oder des Programms?
Grundsätzlich freue ich mich auf jedes Konzert. Ein Highlight ist sicherlich das Konzert auf der Churburg mit der ältesten Orgel Südtirols. Aber auch kleinere Orgeln wie die in Lichtenberg, die frisch restauriert ist, bilden für mich einen wichtigen Teil der Woche und schaffen auf ihre Weise ein besonderes Konzerterlebnis. Das Festival soll abwechslungsreich sein und die Orgel in vielen Facetten zeigen. So auch im Wandelkonzert in Latsch, bei dem wir durch die Kirchen des Dorfes ziehen und diese musikalisch beleben.
Sie sind Experte für Kirchenmusik und haben diese auch studiert. Welchen Stellenwert hat die Kirchenmusik heute im Vinschgau bzw. in Südtirol und wie steht es um den Nachwuchs an Organistinnen und Organisten?
Die Kirchenmusik hat und hatte schon immer einen hohen Stellenwert in Südtirol. Dies zeigt sich an der Vielzahl von Ehrenamtlichen in Chor, Musikkapelle und anderen Gruppen. Man bemüht sich sehr, da es als wichtig erachtet wird. Vergleicht man die Schülerzahlen der Musikschule, sind die Orgelschüler sicher in der Unterzahl. Allerdings bemerke ich immer wieder, welche Anziehungskraft die Orgel auf junge Menschen hat und sich daher immer wieder Kinder und Jugendliche für dieses Instrument entscheiden. Erst kürzlich durfte ich in der Kommission der Leistungsabzeichen sein. Das Niveau war sehr hoch und die Lehrpersonen arbeiten enthusiastisch mit ihren Schülern. Das trägt Früchte.
