Intensives Museumsjahr
Vuseum blickt zurück und nach vorne.
Schluderns - Seit 1997 gewährt das Vintschger Museum in Schluderns Einheimischen und Gästen gediegene und tiefe Einblicke in die Geschichte des Vinschgaus von den frühen Siedlungsstätten am Ganglegg bis herauf zur Gegenwart. Zusätzlich zu den Dauerausstellungen „Archäologie“, „WasserWosser“ und „Schwabenkinder“ kamen 2024 zwei neue Dauerausstellungen dazu: „HaflingerDok 249 Folie“ sowie „Reisen und rasten zur Römerzeit“.
5 Dauerausstellungen
„Die Eröffnung der zwei neuen Dauerausstellungen gehörte zu den Höhepunkten des Museumsjahres 2024“, sagte Toni Patscheider, der Präsident des Vereins Vintschger Museum (Vuseum) bei der Vollversammlung am 23. April. Die Haflinger-Ausstellung wurde anlässlich des dreitätigen Haflinger-Festivals „150 Jahre Haflingerzucht in Südtirol“ eröffnet, das vom 31. Mai bis zum 2. Juni auf Initiative des Südtiroler Haflinger Pferdezuchtverbandes in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schluderns stattgefunden hat und zu einem großen Event wurde, das weit über Schluderns, den Vinschgau und das ganze Land hinausstrahlte. Man schrieb das Jahr 1874, als im Stall von Josef Folie und dessen Frau Anna Fritz der Hengst „249 Folie“ geboren wurde, von dem alle reingezüchteten Haflinger abstammen. Die Dauerausstellung „Reisen und rasten zur Römerzeit“ zeigt eine Vielzahl von einzigartigen Fundobjekten entlang der Via Claudia Augusta im Obervinschgau, welche die Bedeutung des Vinschgaus als Durchzugsraum belegen.
Kooperationsprojekt MU.SUI
Als weitere Höhepunkte nannte Toni Patscheider zwei gut besuchte Filmabende mit der Vorführung historischer Amateurfilme sowie eine Bildungsfahrt mit den Partnern von MU.SUI, eines Kooperationsprojektes der Obervinschger Museen. Es sei gelungen, mit dem Land eine langfristige Mitfinanzierung dieses Projektes zu vereinbaren. Für den heurigen internationalen Museumstag am 18. Mai kündigte der Präsident die Ausstellung „Schlüssel zur Geschichte“ an. Er werden Schlüssel von der Römerzeit bis hin zu heutigen Sicherheitssystemen mit Gesichtserkennung gezeigt. Anfang Juni wird der MU.SUI-Koordinator und Museums-Mitarbeiter Alexander Lutt, seines Zeichens auch Vinschger Bezirkschronist und Stellverteter des Landeschronisten Wolfgang Thöni, das Projekt „Bildarchiv Vinschgau“ vorstellen. Zum weiteren Programm im heurigen Museumsjahr, das am 6. April begonnen hat, gehören erneut Filmabende, eine Bilderausstellung viele weitere Tätigkeiten.
Besucherzahl ist gestiegen
Mit Genugtuung festgestellt hat Toni Patscheider, dass die Besucherzahl im Vorjahr auf 4.245 gesteigert werden konnte. Einen besonderen Dank zollte er der Mitarbeiterin Anna Tschenett, die während der Museumssaison im Vuseum arbeitet, wo auch das Tourismusbüro angesiedelt ist, und während der restlichen Monate im Rathaus tätig ist. Ebenso dankte er der „Museums-Gabi“ (Gabi Obwegeser), die sich bereit erklärt hat, auch nach ihrer Pensionierung - sie sei im „Unruhezustand“ - an den Wochenenden im Museum tätig zu sein sowie bei Bedarf auch anderweitig mitzuhelfen. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde bezeichnete der Präsident als ausgezeichnet. Wie der Bürgermeister Heiko Hauser in seinen Grußworten unterstrich, „ist das Museum für uns als Gemeinde sehr wichtig.“ Es sei gelungen, in den vergangenen 5 Jahren zusammen mit dem Vorstand mehrere bauliche Maßnahmen zur Aufwertung der Struktur umzusetzen. Der Bürgermeister lobte die umfangreiche Tätigkeit des gut geführten Museums und bedankte sich beim Präsidenten, beim gesamten Vorstand sowie beim Mitarbeiterteam. Aus den Zahlen der Abschlussrechnung ging hervor, dass das Vuseum auch finanziell gut aufgestellt ist, was nicht zuletzt der finanziellen Unterstützung seitens des Landes, der Gemeinde, des Tourismusvereins Obervinschgau und der Raiffeisenkasse Prad-Taufers zu verdanken ist.
Gemeinde soll Garber-Hof kaufen
Der frühere Bürgermeister Kristian Klotz regte im Rahmen der Diskussion an, dass sich die Gemeinde bemühen sollte, den Garberhof in der Kohlstatt in Schluderns, wo der Hengst „249 Folie“ geboren wurde, zu erwerben. Auch beim Land sollte diesbezüglich vorgesprochen werden. Mit dem Ankauf könnte verhindert werden, „dass die Hofstelle irgendwann für immer verschwindet.“
