Im Bild (v.l.): Martin Trafoier, Frayo von Gelmini, Hans-Christoph von Hohenbühel, Judith Prugger, Eduard Höcherl, Johannes Eigelsreiter und Philipp Achammer.

Jugendpreis für Judith Prugger

Publiziert in 36 / 2018 - Erschienen am 23. Oktober 2018

Bozen/Mals - Am 12. Oktober hat die Stiftung „Walther-von-der-Vogelweide-Preis“ erstmals den Jugendpreis vergeben. Den mit 1.000 Euro dotierten Preis erhielt Judith Prugger aus Mals, eine Nachwuchsschriftstellerin, die schon seit ihrer frühen Kindheit von Literatur und Sprache begeistert ist und vor allem im Bereich Lyrik und Dramatik Talent gezeigt hat. Der Jugendpreis wird in Zukunft alle drei Jahre vergeben, abwechselnd mit dem Förder- und dem Hauptpreis. Bei der Preis- und Scheckübergabe, die vom Südtiroler Kulturinstitut im Waltherhaus in Bozen ausgerichtet wurde, begrüßten der Vorsitzende Hans-Christoph von Hohenbühel und Frayo von Gelmini vom Arbeitskreis Jugend im Südtiroler Kulturinstitut die Verwandten und Bekannten der Preisträgerin sowie zahlreiche Interessierte. Die Laudatio auf die Geehrte sprach Martin Trafoier, Englisch-Professor am Real- und Sprachengymnasiums in Schlanders. Den Preis überreichten Eduard Höcherl vom Stiftungsrat und Johannes Eigelsreiter vom Vorstand der Stiftung „Walther-von-der-Vogelweide-Preis“ sowie Landesrat Philipp Achammer. Nach den Dankesworten der Preisträgerin las Frayo von Gelmini ausgewählte Texte von Judith Prugger. Musikalisch umrahmt wurde der feierliche Akt vom Amos Quartett, vier jungen Musikerinnen, die heuer beim Landeswettbewerb „Prima la musica“ mit einem ersten Preis ausgezeichnet worden waren. Zugegen waren u. a. die stellvertretenden Vorsitzenden des Kulturinstituts Othmar Parteli und Karin Larcher, Kunsthistoriker Helmut Stampfer, die ehemaligen Vorsitzenden des Kulturinstituts Marjan Cescutti und Georg Mühlberger, Hartmut Prünster von der Galerie foto-forum, Volkskundler Hans Grießmair sowie DIUK-Direktor Andreas Mumelter. 

Kreativer Umgang mit Sprache

Wie es in der Verleihungsurkunde heißt, „pflegt die Preisträgerin einen kreativen, umsichtigen und wertschätzenden Umgang mit Sprache. Sie drückt Gedanken in Essays oder kurzen Gedichten aus, sie versucht sich an Geschichten, hat an Theaterstücken mitgeschrieben und Vinschger Jugendtheaterstücke mitinszeniert. Ihre Wörter und Sätze sind keine Faust- oder Hammerschläge, sondern meist einfühlsame, manchmal vorsichtige, oft tiefgründige Annäherungen an ein Thema, an philosophische oder gesellschaftliche Fragen. Sie fragt und pirscht sich an Antworten heran. Sie lotet aus und reflektiert, sie beobachtet und hält fest, sie fängt Eindrücke ein, sperrt diese aber nicht ein, sondern lässt sie wieder frei. Ihre Gedichte und Texte streicheln anstatt zu verletzen, sie erzeugen Schwingungen und Wellen statt Blitz und Donner, sie werfen keine Bomben, sondern pflanzen Blumen, sie laden ein zu einer Reise in ihre Gedankenwelt, öffnen den Lesern an jeder Haltestelle aber gleichzeitig Türen, um auszusteigen und eine eigene Gedanken- und Sprachreise anzutreten.“

Redaktion

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.