Kloster Marienberg: „Suche Frieden und jage ihm nach“
Publiziert in 26 / 2007 - Erschienen am 11. Juli 2007
Burgeis – Dieser beeindruckende Spruch ziert einen der fünf Schauräume, die am 7. Juli im Kloster Marienberg oberhalb Burgeis offiziell eröffnet wurden. „Suche Frieden und jage ihm nach“ ist eine klare Botschaft, die das Kloster und seine Patres uns weitergeben wollen. Wie wichtig der Frieden besonders in der heutigen Zeit ist, darüber brauchen wir erst gar nicht nachzudenken. Wichtig ist, nach diesem Frieden zu streben, und zwar immer. Kein anderer Ort eignet sich besser als das Kloster Marienberg, wenn es darum geht, den inneren Frieden zu finden, die Ruhe und die Stille und vor allem sich an die Grundwerte zu erinnern. Darauf kam sinngemäß auch Abt Bruno Trauner bei seiner Rede am vergangenen Samstag zurück. Er sei überzeugt, dass der Heilige Benedikt gerade heutzutage in einer orientierungslosen Zeit, in einer Zeit des allgemeinen Werteverfalls, viel zu sagen habe.
Auf 300 Quadratmetern Ausstellungsfläche wird der Besucher in fünf Schauräumen durch die Welt des Klosters geführt. Kunstwerke wie etwa die berühmte Uta-Kasel aus der Gründungszeit des Klosters Marienberg, romanische Türgriffe, die von Pater Goswin im 14. Jahrhundert verfasste Chronik sind zu sehen sowie die romanischen Freskenfragmente aus der Stiftskirche. Zudem gibt es einen informativen Gang durch die Grundausrichtung des Ordens, dem Tagesablauf der Mönche und der Geschichte. Anschließend gelangt der Besucher in einen Medienraum, wo die herrlichen Fresken der Krypta mit ihren berühmten Engeln zu sehen sind. Dies erklärte unter anderem der Direktor des Diözesanmuseums Leo Andergassen. Demnach kann die Krypta, die bisher regelrechten Besucherströmen ausgesetzt war, wieder vollständig zum Ort des Gebetes und der Meditation werden.
Das Kloster Marienberg ist auch im Kulturprogramm „Die Alpine Straße der Romanik“ miteingebunden. EU-Koordinator Helmut Pinggera freut sich über die gelungenen Schauräume und wünscht sich, dass die Besucher vielleicht einen Weg zur Stille fänden. Landeshauptmann Luis Durnwalder sprach Gruß- und Dankesworte aus und hob besonders die Tätigkeit des Klosters Marienberg hervor, als Bildungsstätte aber auch als Hilfe für jeden Menschen. Abt Bruno Trauner segnete die Schauräume gemeinsam mit den 10 Mitbrüdern. Die Malser Weisenbläser spielten bei der Eröffnung. Der ehemalige Koordinator des Senders Bozen der RAI, Rudi Gamper, führte durch den Abend. Viele geladene Gäste waren gekommen, unter ihnen der Abt des Klosters Muri-Gries Benno Malfér sowie Generalvikar Josef Matzneller. (dany)
Museum „ora et labora“
Kloster Marienberg – So werden sie genannt die Schauräume des Klosters Marienberg „ora et labora“. Abt Bruno Trauner versäumte es nicht, bei der Eröffnung allen zu danken, die zum Gelingen dieses Werkes beigetragen hatten. Auf rund drei bis vier Millionen Euro belaufen sich die Gesamtkosten, wie der Abt dem „Vinschger“ sagte. Die Schauräume befinden sich im Erdgeschoss des ehemaligen Wirtschaftsgebäudes. Im Herbst sollen auch die weiteren Stockwerke mit Seminarräumen und Gästezimmern fertig gestellt werden.
Öffnungszeiten des Museums: Ostern bis Anfang November: Montag bis Samstag 10 bis 17 Uhr; Mitte Dezember bis Ostern: Montag bis Samstag von 13 bis 16 Uhr (außer an kirchlichen Feiertagen). Internetseite: www.marienberg.it ; museum@marienberg.it
Daniela di Pilla