Köpfe und Gesichter ohne Titel
Schlanders - Was stecken doch für besondere Talente in einigen unserer Mitmenschen! Herbert Lampacher und Werner Spechtenhauser, im normalen Leben gelernter Raumausstatter bzw. langjähriger Kaufmann, haben sich im Stillen dem künstlerischen Schaffen verschrieben. Und wäre Günther Vanzo vom Bildungsausschuss Schlanders nicht ein aufmerksamer Beobachter, dann hätte es die Ausstellung einiger Werke dieser beiden bescheidenen, beinahe unsichtbaren Künstler nie gegeben. Im einem Lokal von Architekt Leo Gurschler, im Ex-avimundus, hat der BA Schlanders einen idealen Raum für kleine Ausstellungen gefunden. Nach Christine Wielander und Lisetta Neri waren es im August dieses Jahres die beiden Schlanderser Herbert Lampacher und Werner Spechtenhauser, deren Werke erstmals gemeinsam an die Öffentlichkeit gebracht wurden. Im kleinsten Rahmen und bei einem guten Tropfen wurde die Ausstellung von Günther Vanzo eröffnet. Herbert Lampachers bevorzugtes Material sind das Holz und besonders der Marmor. Seine Köpfe und Gesichter aus Marmor, passend positioniert auf Stahlplatten, haben Züge der griechischen Mythologie bzw. indischer Gottheiten, während seine Holzfiguren an indianische Steelen erinnern. Werner Spechtenhauser ist ein absoluter Autodidakt aus Leidenschaft. Er hat eine umfangreiche Bildersammlung, aus denen der Bildungsausschuss 20 für die Ausstellung ausgewählt hat. Spechtenhausers Köpfe und Gesichter sind inspiriert vom Surrealismus, aber auch vom modernen Expressionismus; sie erinnern an Werke von Picasso oder Modigliani. „Bewusst haben beide Künstler ihren Werken keine Titel gegeben. So kann sich jede Betrachterin und jeder Betrachter eine Geschichte zu jedem Exponat ausdenken“, so Günther Vanzo abschließend.
