Heike Niederholzer neben einem Selbstportrait im Kulturcafé Salina.
Ariel Trettel bei der Ausstellungs-eröffnung im Rathaus in Glurns.
Die Assemblage aus Holz (Brothurte) und gebrochenen Marmor-Stücken.
Die Theaterfreunde Glurns führten das Stück „Die Glurnser Hexe“ auf.
David Frank hat beide Ausstellungseröffnungen musikalisch umrahmt.

Kultur in allen Facetten

Publiziert in 15 / 2023 - Erschienen am 29. August 2023

Glurns - Auch für die heurige „Nacht der Kultur“, die am 12. August viele Einheimische und Gäste in das mittelalterliche Städtchen Glurns lockte, hatte Glurns Marketing ein dichtgeballtes Kulturprogramm vorbereitet. Im Kulturcafé Salina in der Laubengasse wurde die Ausstellung „Zeitreise“ der aus Laatsch stammenden Künstlerin Heike Niederholzer eröffnet. Die gelernte Malerin und Steinbildhauerin ist seit fast 20 Jahren im Handwerk tätig. Viel Zeit widmet die Künstlerin ihren Bleistiftportraits, wobei sie mit Vorliebe alte Menschen zeichnet. In ihren Portraits, die derzeit noch im Salina besichtigt werden können, hat Heike Niederholzer versucht, einige alte Berufe und Tätigkeiten auf Papier zu bringen, die zum Teil schon vergessen sind. Von dem, was die Menschen früherer Generationen von Hand geschaffen haben, ist die Künstlerin seit jeher fasziniert. Ihr Interesse für die Geschichten von damals begann mit dem Satz: „Oma drzeil mr eppeas va friaher …“. - Mit der Frage „Was bleibt …“ beschäftigt sich der junge, seit kurzem in Glurns wohnhafte freischaffende Künstler und Musiker Ariel Trettel in der Ausstellung, die im Rathaus in Glurns eröffnet wurde. Trettel, aus Völs gebürtig, besuchte den 3-jährigen Spezialisierungskurs für Holz- Bildhauerei in St. Ulrich und absolvierte die Meisterklasse an der Fachschule für Steinbearbeitung in Laas. Seit dem heurigen Juli arbeitet er mit der Künstlerin Laura Pan zusammen im neuen Kunst-Atelier in Taufers im Münstertal. Wie Christof Anstein bei der gut besuchten Eröffnung der Ausstellung, die noch bis zum 12. September besichtigt werden kann, ausführte, stehen Ariels Werke beispielhaft für das Grundthema der Glurnser Kulturnächte, nämlich für den „Dialog zwischen dem Ort mit seiner Geschichte und seinen Traditionen und den unterschiedlichsten Ausdrucksformen von Kunst und Kultur der Region.“ Zum Motto der Kulturnacht 2023, „Korn & Brot“, haben die Werke von Ariel Trettel einen direkten Bezug, zumal im Rathaus auch seine Assemblage „Täglich Brot“ (Holz-Brothurte und gebrochene Marmor-Stücke) zu sehen ist. Die Ausstellung ist orts-und materialbezogen. Trettel zeigt Zeichnungen, Marmorlandschaften und Assemblagen aus Holz und Marmor. „Was bleibt …“ ist eine ununterbrochene Suche nach Materialien, „die den Menschen im Alltag begleiten bzw. begleitet haben.“ Der Künstler stellt sich die Frage, was von den Geschichten der Menschen bleibt, vom Wissen, von der Kultur und Identität. Zusätzlich zur Eröffnung der zwei Ausstellungen gab es im Rahmen der „Nacht der Kultur“ noch viele weitere Angebote, so etwa Popsongs, Chansons und Balladen mit Vera Christophersen am Stadtplatz, die Verkostung lokaler Produkte im Salina („Vinschger Genuss“) sowie Führungen und Kulturspaziergänge. Die Theaterfreunde Glurns führten auf dem Festgelände „Glurns Festival“ zusammen mit der Schaukampftruppe „Die Dresch-Flegel“ aus Tirol das Stück „Die Glurnser Hexe“ auf. Für Musik sorgten David Frank aus Matsch (Konzert „Schräg und vertraut“) sowie Noah Thanei aus Schluderns. Fabian Pircher, der Geschäftsführer von Glurns Marketing, gab sich mit der heurigen „Nacht der Kultur“ zufrieden. Ein großer Dank gebühre dem Mitorganisator Christof Anstein sowie allen Vereinen, Institutionen und Personen, die zum Gelingen beigetragen haben.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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