„Kunst kann uns zusammenführen“
Der Paul Flora-Preis 1923 geht an die Tirolerin Sophia Mairer.
Glurns - Der rote Faden bei der Preisübergabe im Innenhof des Schallerhauses war das Zusammenführende und Grenzen Überschreitende des Paul Flora Preises. Er sei Länder übergreifend, war der Glurnser Bürgermeister Erich Wallnöfer überzeugt. Wie ein unsichtbares Band halte die Kunst Menschen zusammen, formulierte es Kulturlandesrat Philipp Achammer. Unsichtbares sichtbar mache sie, meinte Nordtirols Landeshauptmann Toni Mattle. Dadurch würden Grenzen verschoben und neue Zugänge geschaffen, wie Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher bestätigte. Hohe Erwartungen also an die Kunst der 34-jährigen Sophia Mairer, die familiäre Wurzeln im ostirolerischen Pustertal hat, in Innsbruck geboren ist, sich selbst als Wienerin ausgibt, aber eine Tirolerin ist. Die Juroren Nina Trabassomi, Galeristin in Innsbruck, Ingenieur Andreas Flora, Familie Paul Flora, und als Kuratorin Sabine Gamper, Kunsthistorikerin aus Bozen, setzten der Flut an Erwartungen noch eins drauf. „Sophia Mairers Malerei vertieft sich in die Debatten um unseren Planeten“, stellen sie in einem Katalog fest. Daraus entstünden Fragen, die in immer neuen Versuchen münden, mit diesem traditionellen Medium (Malerei) umzugehen. „Das menschliche Auge wie der Körper der Betrachter:innen werden eingeladen, andere Erfahrungen des Schauens und Wahrnehmens zu praktizieren.“ Man könnte Mairers Werke auch „ökologische, feministisch“ bezeichnen, stellte Nina Trabassomi fest.
Die stimmungsvolle Feier am Palabira-Markttag, dem neu eingerichteten Feiertag in Glurns, wurde vom Ziachorgel-Virtuosen David Frank musikalisch umrahmt. Die Koordination der Veranstaltung lag in den Händen von Alexandra Pan, Abteilung Deutsche Kultur/Amt für Kultur. Die Organisation vor Ort hatte die Bürger Genossenschaft Obervinschgau „da“ übernommen. Die geschmacksvolle Verköstigung zum Abschluss wurde von allen sehr geschätzt und genossen. Bis 9. Oktober sind Werke von Sophia Mairer im Kulturcafé Salina in Glurns ausgestellt. Ab 7. September bis 7. November ist Mairer Teil einer Gruppenausstellung „play escapes“ in der neuen Galerie CUT in Bozen.