Max Weiler in der Museum - Galerie in Bozen mit Freunden und Künstlern im Jahre 1987; gestorben ist er am 29.Jänner 2001.

Max Weiler auf Schloss Kastelbell Kunst und Öffentlichkeit

Publiziert in 10 / 2003 - Erschienen am 22. Mai 2003
Vier Vinschgauer mit enger Beziehung zu Max Weiler: Die Künstler Hans Ebensperger, Robert Scherer und Jörg Hofer - Schüler und Gehilfen Weilers in Wien - und der Tiroler Landeshauptmann Eduard Wallnöfer. Sein gewaltiges Porträt - Symbolgestalt für Kraft und Energie - ist ein Höhepunkt Weilerschen Porträtschaffens. Einen weiteren Schwerpunkt der jetzigen Ausstellung auf Schloss Kastelbell bilden die Landschaften, wesensverwandt mit der chinesischen Malerei des 10. bis 12. Jahrhunderts, wie Weiler selbst erklärt. Was hat der Weiler mit China zu tun? Engstens mit seiner Heimat verbunden, war er immmer auch Weltbürger mit einem für alles offenen geistigen Horizont. Die Vorfahren Weilers kommen aus Osttirol, er selbst wurde 1910 in Hall in Tirol geboren. Neben seinem künstlerischen Schaffen war er ab 1964 Leiter der Meis-terklasse für Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Als Lehrer hatte er großen Einfluss auf Studenten, zumal auch als rhetorisch begabter Theoretiker. Einige seiner Reflexionen hängen als Schrifttafeln in Kastelbell neben den Bildern. Weiler, ein Baum mit spröder Rinde, mit Wurzeln, mit Adern, Knospen und drängendem Wachstum. Max Weilers Landschaften - Bilder „wie eine Landschaft“ - sind Abstraktionen unserer Psyche. Ihr Inhalt - ihr Sinn - ist das Inbild der Seele, das sich in Anschauung der Natur geformt hat „wie eine Landschaft“...so schreibt Wieland Schmied, der Kunstkritiker, über den Künstler. Weiler ist bei uns bekannt geworden vor allem durch das Porträt von Silvius Magnago, das Freunde des Politikers anlässlich eines runden Geburtstages in Auftrag gegeben hatten. Dieses Meisterwerk bewirkte ein Umdenken in der Südtiroler Öffentlichkeit. Erstmals sah man sich gezwungen genauer hinzuschauen. Denn sonst war der Weiler das, was er auch für viele Nordtiroler war: Ein Rebell, Nestbeschmutzer und Gotteslästerer, vor allem wegen seiner heute hochgeschätzten Freskoarbeiten in der Innsbrucker Theresienkirche. Sie entstanden in den Jahren 1945 bis 1947 und lösten einen nationalen Kunstskandal aus. Es musste „gesperrt“ oder „verhängt“ werden, wie beim Naturnser Kriegerdenkmal von Karl Plattner. Heute gelten diese skandalösen Fresken als ergreifendes Zeugnis für religiöses Suchen und Deuten einer großen Künstlerpersönlichkeit. Unter dem Titel PANORAMA 03 wird im ehemaligen Postgebäude des Bahnhofs von Bozen junge Kunst aus Südtirol gezeigt. 37 KünstlerInnen unter 35 Jahren wurden eingeladen, in diesem sachlichen Bau mit den vielen verschieden großen Räumen auszustellen. Thomas Eller, Werner Gasser, Dieter Marsoner, Klaus Pobitzer, Esther Stocker kommen aus dem Vinschgau. Zur Straßenseite hin hängt eine 15 Meter hohe „Mathilde“, ein Farbplot auf hp-Tyvek von Klaus Pobitzer. Diese Frau mit der Brille und der Einkaufstasche wurde nach Computerbehandlung aus einer Fotografie entwickelt. Klaus Pobitzer hat ähnliche Großbilder - er nennt sie Papierartefakte - bereits in mehreren Städten gezeigt.Die Ausstellung ist außer Sonntag und Montag täglich von16 bis 22 Uhr geöffnet. Veranstalter und Katalog: Kulturabteilungen der Autonomen Provinz Südtirol.
Hans Wielander

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