Peter Waldner

Neues von Peter Waldner

Publiziert in 2 / 2012 - Erschienen am 18. Januar 2012
Mals - Peter Waldner, Jahrgang 66, gebürtig aus Mals, ist einer der bedeutendsten Organisten, Cembalisten und Spezialisten für Alte Musik im Alpenraum. Zahlreiche Auszeichnungen bestätigen mittlerweile sein herausragendes Können und sein musikalisches Schaffen. Dennoch ist er bescheiden geblieben, hängt seinen Ruhm nicht an die große Glocke und meldet sich bei der lokalen Presse immer nur dann, wenn es von ihm etwas „Neues“ gibt. „Der Vinschger“ hat mit ihm über seine zwei neuesten CDs gesprochen, die erst kürzlich erschienen sind. „Der Vinschger“: Herr Waldner, Sie sind für kurze Zeit auf Urlaub in Ihrem Elternhaus in Mals, nehmen die Arbeit aber immer mit? Peter Waldner: Ja, so ist es: die Musik gehört zu meinem Leben, ist überhaupt mein Lebens­elixier; sie hält mich sowohl geistig als auch seelisch beweglich und frisch. Im Moment bin ich intensiv mit Klaviermusik von Franz Schubert und den Vorbereitungen für meine nächste CD-Aufnahme im Jänner beschäftigt. Auch werde ich in der Pfarrkirche von Reschen ein Orgelkonzert geben (hat bereits stattgefunden, Anm. d. Red.) Also auch fast in Ihrer Heimat. In Mals sind Sie aber schon länger nicht mehr aufgetreten? Peter Waldner: Ja, es ist schon etwas eigenartig und für mich ziemlich befremdend, dass ich überall sonst laufend zu Konzerten und Workshops eingeladen werde, in meinem Geburts- und Heimatort Mals allerdings aber eher selten. Künstler werden im eigenen Dorf oder in der eigenen Stadt leider sehr oft verkannt. Nun aber zu dem, was Sie Neues mitgebracht haben. Peter Waldner: Es gibt nun zwei neue CDs von bedeutenden historischen Orgeln, die gerade erst erschienen sind: eine Neuaufnahme an der Baldachin-Orgel der Churburg in Schluderns und die allererste CD-Einspielung der wunderbaren Orgel in der Silbernen Kapelle der Hofburg in Innsbruck. Stellen Sie bitte ihre Werke vor! Peter Waldner: Vor rund 14 Jahren habe ich bereits eine ­erste CD auf der einzigartigen Baldachin-Orgel der Churburg, einem Originalinstrument aus dem Jahre 1559, eingespielt. Im Juni 2011 wurde dort eine Neuaufnahme gemacht, im vergangenen Oktober ist die CD erschienen. Es gibt dazu ein ausführliches Booklet (Begleitheft, Anm. d. Red.) von 44 Seiten, auf denen ich dieses weltweit bedeutende historische Tasteninstrument aus der Spätrenaissance - begleitet von zahlreichen Abbildungen - und auch das musikalische Programm, das ich eigens für diese CD-Einspielung zusammengestellt habe, vor­stelle. Die Musik stammt aus der Erbauungszeit der Orgel, passt also genau zur damaligen Epoche. Die Texte zur CD habe ich selbst recherchiert und in liebevoller Detailarbeit geschrieben. Und die zweite CD? Peter Waldner: Die zweite CD ist in Innsbruck entstanden: auf der weltberühmten Renaissance-Orgel in der Silbernen Kapelle der Hofburg, datiert auf etwa 1580. Diese Orgel ist das früheste erhaltene Exemplar eines so genannten „organo di legno“, also eines Orgelinstruments, das vorwiegend mit Holzpfeifen ausgestattet ist. Es handelt sich hierbei um die ­allererste CD-Aufnahme dieses bedeutenden mitteltönig gestimmten Orgelinstruments der Spätrenaissance. Auch in diesem Fall gibt es ein umfangreiches, reich bebildertes Booklet von 44 Seiten mit detaillierter Information zur Orgel und zur eingespielten Musik. Die Texte stammen von mir und Franz Gratl, dem Musikkustos des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum in Innsbruck. Die CD wurde im vergangenen Juli aufgenommen und ist Mitte Dezember in der CD-Reihe des Ferdinandeums „musik museum“ erschienen. Diese ist bereits im Handel erhältlich, während die andere momentan noch bei mir oder auch bei meinen Eltern in Mals bestellt werden kann. Weitere Auskünfte unter www.peterwaldner.at Interview: Daniela di Pilla Stocker
Daniela di Pilla
Daniela di Pilla

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