Sie waren die Stars des Abends: (hinten von links) Hannes Telser als Peter Pan, Elfriede Gruber als Schiffskoch Smee, Kathrin Pinzger als Wendy sowie Silas Hölbling als Captain Hook (es fehlt Hansjörg Wallnöfer). Im Bild mit den faszinierten Kindern aus dem Publikum: Emma Innerhofer, Magdalena und Alfred Tappeiner
Obmann Stefano Tarquini (links) und Regiseur Daniel Clemente ganz entspannt und zufrieden nach der Premiere.

Peter Pan – ein besonderes Experiment

Publiziert in 9 / 2023 - Erschienen am 9. Mai 2023

Schlanders - „Wunderschön ist das Fliegen…..Ihr müsst nur an etwas Wunderschönes denken und dann die Schultern ein wenig bewegen.“  So begann die Geschichte von „Peter Pan und den Indianern“ (damals durfte man das noch sagen) in einem alten, abgegriffenen Walt-Disney-Buch, in dem Peter Pan die zwei Geschwister Michael und Wendy auf eine Traumreise auf die herrliche Insel Nimmerland mitnahm. Heute, beinahe 60 Jahre später, wagte sich der Theaterverein Schlanders auf eine Traumreise mit Peter Pan in das Nimmerland. Die Bezirkszeitung „der Vinschger“ hat nach der Premiere mit Obmann Stefano Tarquini und Regisseur Daniel Clemente ein Gespräch über dieses besondere, erfolgreiche Experiment geführt:

der Vinschger: Volles Haus bereits am ersten Tag! Gratulation! Am 1. Mai kam mit der Premiere des Klassikers „Peter Pan“ ein Stück für die ganze Familie erfolgreich auf die Bühne. Wie kam es dazu?

Stefano Tarquini: Ich war schon seit längerer Zeit mit Daniel auf der Suche nach einem Stück für Kinder. Ich bin mit dem Klassiker „Peter Pan“ des schottischen Schriftstellers James M. Barrie aufgewachsen und mich hat dieses spannende Buch stets fasziniert.
Daniel Clemente: Peter Pan zeichnet sich dadurch aus, dass er als einziges aller Kinder niemals erwachsen wird, sondern immer ein Kind bleibt. Er lebt auf der fiktiven Insel Nimmerland und ist dort Anführer der „verlorenen Jungs“, einer zusammengewürfelten Gruppe heimatloser Jungen. Sein Gegenspieler ist der Anführer der Piraten, Captain Hook. Ich habe das Kinderbuch überarbeitet und an die Spielerinnen und Spieler des Theatervereins Schlanders angepasst.

Wer ist in die Rollen dieser Kinder geschlüpft? 

Stefano Tarquini: Fünf junge und junggebliebene Erwachsene, und zwar Elfriede Gruber, Kathrin Pinzger, Silas Hölbling, Hannes Telser und Hansjörg Wallnöfer spielten mit sehr viel Engagement und Begeisterung unter der Regie von Daniel elf Rollen im Stück. Es ist ein Stück für die ganze Familie, wobei eine Altersempfehlung ab 6 Jahren gilt.
Daniel Clemente: Es ist spannend und faszinierend, wie sich unsere Spielerinnen und Spieler mit ihren unterschiedlichen Rollen identifiziert haben und wie viel Energie sie aufbrachten, sich in die verschiedenen Charaktere einzufühlen. Man muss als Erwachsener viele Hemmschwellen zertrümmern, um wieder das Verhalten eines Kindes authentisch zu spielen. 

Was will uns Peter Pan vermitteln?

Daniel Clemente: Jeder Mensch sollte manchmal auch Kind sein dürfen mit all seinen Träumen und Ideen, mit seiner Suche nach Freiheit und Phantasie. Träume und Phantasien müssen Platz haben im Leben, denn gerade sie erhalten uns am Leben. Viel Phantasie und Vorstellungskraft verlangte auch das Bühnenbild, das sehr reduziert ist. Wir arbeiteten mit sehr vielen Requisiten, die manchmal ganz schön zweckentfremdet wurden.
Stefano Tarquini: Mit diesem Stück hatten unsere Spielerinnen und Spieler die einmalige Chance, wieder Kind sein zu dürfen. Und sie traten nach den Aufführungen in Dialog mit den anwesenden Kinder: diese konnten auf die Bühne kommen, sich mit den Rollen und Requisiten vertraut  machen, und natürlich wurden viele Fotos gemacht!

Bleibt es bei diesen vier Aufführungen oder wird Peter Pan ein mobiles Stück?

Stefano Tarquini: Angedacht ist eine Aufführung beim Schlanderser Dorffest Ende Juli. Wir könnten uns aber auch vorstellen, Peter Pan an anderen Orten oder an Schulen aufzuführen, wenn das Interesse besteht. 

Welche weiteren Pläne hat der Theaterverein Schlanders in diesem Jahr?

Stefano Tarquini: Wir planen für den Spätsommer einen Sketcheabend in der Matscher Au und für Dezember steht das Weihnachtsmusiktheater „Das größte Geschenk“ für die ganze Familie auf dem Programm, wo der Theaterverein Schlanders als Trägerverein mitwirkt. Rudi Mair wird gemeinsam mit Klassen des Schulsprengels Schlanders und der Theatergruppe Kortsch das von ihm bearbeitete Musiktheater frei nach der Kurzgeschichte von Philip van Doren einstudieren.

Ingeborg Rainalter Rechenmacher
Ingeborg Rainalter Rechenmacher

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