Reges Treiben auf der Straße der Romanik
Publiziert in 37 / 2015 - Erschienen am 21. Oktober 2015
Der „Hauptverkehr“ spielte sich am Tag der offenen Tür ab. Aber die „Alpine Straße der Romanik“ war schon die Woche zuvor stark begangen.
Naturns/Burgeis - Wenn Gäste ihren Urlaub auf den „Tag der Romanik“ - heuer am 10. Oktober - ausrichten, ist das ein Erfolgserlebnis für die Betreuer des Projekts „Stiegen zum Himmel - Alpine Straße der Romanik“. Das sei auch heuer wieder geschehen, berichtete Projektleiterin Maria Kreidl. Zudem konnte sie eine erfreuliche Zunahme an Besuchern an den „Knotenpunkten“ der Romanik-Straße feststellen. „Gäste und Einheimische halten sich die Waage, sind aber insgesamt mehr geworden“, berichtete sie. „Wir haben mit dem Projekt das Ziel erreicht, außerhalb der Hochsaison unsere attraktiven Kulturstätten zu beleben. Dazu haben wir auf öffentliche Verkehrsmittel gesetzt.“ Tatsächlich wurde das Programm mit Führungen, Wanderungen und Begehungen auf die Fahrpläne von Bus und Bahn abgestimmt. Die Vinschgauer Romanik-Etappe begann bereits am 4. Oktober mit einer „Wanderung rund um Naturns - zwischen Fresken, Burgen und Steinzeithöhle“ und setzte sich mit einem Abstecher ins Burggrafenamt, zum Schloss Tirol am 6. Oktober fort. Am Tag darauf folgte die Kulturwanderung „gelebte Romanik“ vom Hospiz St. Johann im Südtiroler Münstertal zum Kloster St. Johann im Schweizerischen Münstertal. Die Besonderheit dort war die Ausstellung „Säulenfresser & Stifterin“. Höhepunkt und Abschluss der Romanik-Woche war wieder der „Tag der offenen Tür“ in der St. Prokulus Kirche und im Prokulus Museum von Naturns, in der Nikolaus und Bichl-Kirche von Latsch, in der St. Karpophorus in Tarsch, in St. Stefan bei Obermontani, St. Vigilius & Blasius in Morter, St. Johann in Prad, St. Veit in Tartsch, in der Stadt Glurns, in St. Benedikt in Mals, in St. Nikolaus in Burgeis und im höchsten Benediktinerkloster Europas, in Marienberg. Besucher der Fröhlichsburg in Mals hatten durch den Burgen-Spezialisten Reinhold Haller einen besonderen Zugang zur profanen Baukultur der Romanik. - Aus dem Klostermuseum von Marienberg oberhalb Burgeis berichtete Leiterin Annemarie Schwarz von 285 Besuchern; 2014 seien es 230 Besucher gewesen. Gefragt waren nach wie vor die Führungen in der Krypta. In Marienberg bemüht man sich, jedes Jahr den Besuchern eine neue Kostbarkeit oder einen neuen Fund zu präsentieren. Diesmal waren es mächtige Mauerreste, die bei Erdarbeiten im Süden des Klosters zum Vorschein gekommen sind. s
Günther Schöpf