Schnals soll mehr vom „Ötzi-Kuchen“ bekommen
Landeshauptmann Kompatscher sichert Maßnahmen zu. Neue Ausstellungen und neue Freilicht-Areale eröffnet.
Unser Frau - 15 Jahre nach seiner Eröffnung erlebte der archeoParc Schnalstal in Unser Frau am 15. Juli einen besonderen Höhepunkt. Es konnten zum einen zwei neue Dauerausstellungen sowie neue Areale im Freilicht-Bereich eröffnet werden, und zum anderem sicherte Landeshautmann Arno Kompatscher zu, dass das Schnalstal in Zukunft mehr vom Ötzi-Fund profitieren werde. Entsprechende Maßnahmen werde das Land beim geplanten Neubau des Ötzi-Museums in Bozen setzen, etwa mit einer entsprechenden Darstellung der Ötzi-Fundstelle sowie des ganzen Schnalstals. Schließlich sei Ötzi im Schnalstal gefunden worden. Kompatscher: „Wir haben es mit einem Fund von Weltbedeutung zu tun und das Schnalstal soll daher entsprechend miteinbezogen werden, auch im Sinne der Stärkung des ländlichen Raums.“ Über diese Zusagen freuten sich nicht nur der Schnalser Bürgermeister Karl Josef Rainer, die Vereinspräsidentin des archeoParc Schnalstal und Kulturreferentin Sonja Santer sowie die archeoParc-Direktorin Johanna Niederkofler, sondern noch viele weitere Ehrengäste aus nah und fern sowie viele Schnalser, die zur Eröffnung gekommen waren. Karl Josef Rainer und Sonja Santer dankten allen, die sich bisher für die Belange des archeoParc eingesetzt haben, und besonders jenen, welche die neuen Ausstellungen konzipiert sowie die neuen Freilicht-Areale gestaltet haben. Die neuen Dauerausstellungen sind dem Fund des Ötzi gewidmet („Der Ötzifund – Die Geschehnisse vom 19. September 1991 und ihre Folgen“) sowie dem Themenkreis „Flora, Fauna, Mensch“. „Wir freuen uns sehr, dass es in Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Schnals und dem Land gelungen ist, die Adaptierung des archeoParc-Geländes in die Hand zu nehmen“, freute sich Johanna Niederkofler. Schon 2011 hatten der ehemalige Vereinspräsident Alexander Rainer und Johanna Niederkofler die Initiative für die Neugestaltung und Erweiterung ergriffen. Mitgewirkt haben neben der Direktorin die Meraner Architektin Brigitte Kauntz, der Grafikdesigner Ganesh Neumair aus Lana sowie Reinald Tirler, Reinhold Kuppelwieser und Lukas Kuntner. Die neuen Ausstellungen im Haus umfassen Aktiv- und Medienstationen, verschiedene Textebenen, ein 1:3-Modell der „Ötzi-Felsmulde“ und etliche gänzlich neue Elemente. Viel Zuspruch fand bereits bei der Eröffnung die Neuorganisation bzw. die Neugestaltung des Freilichtbereichs. Dort gibt es neue Hausmodelle, die sich als Hausgruppe Alpentäler, Hausgruppe Nördliches Alpenvorland und Hausgruppe Poebene präsentieren und dazu einladen, sich mit Gegenden zu beschäftigen, zu denen Ötzi wohl Kontakte pflegte. Gänzlich abgeschlossen sind die Arbeiten im Freilichtbereich noch nicht. Die Hausmodelle und Geländegestaltung sowie das neue Depotgebäude (ein oberirdischer, moderner Holzbau) entstehen in Zusammenarbeit mit dem Forstinspektorat Meran, und Experten aus dem In- und Ausland wie etwa dem Archäotechniker Wulf Hein aus Deutschland. Der Landeshauptmann sprach von einem insgesamt großartigen Museumskonzept: „Hier kann nicht nur sehen und hören, sondern auch spüren, fühlen und erleben.“ Auch der Bürgermeister meinte, dass die zwei Ausstellungen und die neuen Areale im Freien Staunenswertes bieten. Nicht unerwähnt ließ er auch den Umstand, dass der archeoParc im eher abwanderungsgefährdeten Schnalstal wertvolle Teilzeit-Arbeitsstellen bindet. Dank der Ausstellungen und vieler weiterer Tätigkeiten und Veranstaltungen des archeoParc-Teams seien schon sehr viele kleine und große Besucher in das Schnalstal gekommen. Besonders gedankt haben Rainer und Kompatscher auch all jenen, die sich bisher ehrenamtlich für den archeoParc engagiert haben bzw. dies weiterhin tun.