Anna Felnofer (links) und Bürgermeisterin Verena Tröger.
Der Publikumspreis ging an Hengameh Yaghoobifarah.
Wilfried Stimpfl (links) und Ferruccio Delle Cave

„Subtil komponierter Episodenroman“

Publiziert in 31-32 / 2021 - Erschienen am 29. September 2021

Laas - „Ein subtil komponierter Episodenroman von großer Dichte, der aus mehreren Perspektiven das Verhältnis einer Psychotherapeutin zu ihren Klientinnen und Klienten beleuchtet.“ So wird die Vergabe des Franz-Tumler-Literaturpreis 2021 an die Autorin Anna Felnhofer für ihren Dedütroman „Schnittbild“ (Luftschacht Verlag, Wien 2021) begründet. „Es geht um ein Panorama der Abhängigkeiten, um Grenzüberschreitungen und um die Zwiespältigkeit der Begriffe Therapie und Heilung“, führte Daniela Strigl, Literaturwissenschaftlerin und -kritikerin aus Wien, am 17. September bei der Preisvergabe in der St.-Markus-Kirche in Laas weiter aus. Sie hatte zusammen mit den Jury-Mitgliedern Gerhard Ruiss (Literaturwissenschaftler und Autor aus Wien), Manfred Papst (Schweizer Literaturwissenschaftler, Redakteur und Autor) sowie Jutta Person (Journalistin und Kulturwissenschaftlerin aus Berlin) und der Autorin und Lektorin Tanja Raich (Lana/Wien) die Erstlingsromane von 5 Finalistinnen und Finalisten bewertet. Neben dem „Schnittbild“ von Anna Felnhofer waren auch die Debütromane von Mischa Mangel („Ein Spalt Luft“), Yulia Marfutova („Der Himmel vor hundert Jahren“), Romina Pleschko („Ameisenmonarchie“) und Hengameh Yaghoobifarah („Ministerium der Träume“) für das Finale nominiert worden. „Wir haben heute im Rahmen der öffentlichen Lesungen interessante und kontroverse Debatten miterlebt“, freute sich die Laaser Bürgermeisterin Verena Tröger, selbst Mitglied des Organisationskomitees, bei der Preisvergabe. Es sei trotz Corona gelungen, mit der achten Auflage des Literaturpreises der Kultur eine kleine Plattform zu bieten. „Gerade in Zeiten wie diesen muss Kultur gefördert und unterstützt werden“, sagte Tröger. Wie schon die Bürgermeisterin dankte auch Katrin Klotz vom Südtiroler Künstlerbund allen öffentlichen und privaten Mitorganisatoren, Unterstützern und Förderern des Literaturpreises. Der Preis ist mit 8.000 Euro dotiert und einem Schreibaufenthalt in Laas verbunden. Den Publikumspreis des Vereins der Vinschger Bibliotheken, der mit einem dreiwöchigen Aufenthalt am Rimpfhof verbunden ist, konnte Raimund Rechenmacher an Hengameh Yaghoobifarah übergeben. Unter den 82 Abstimmenden wurden außerdem 5 Buchgutscheine (Buchladen Lana) verlost. Ferruccio Delle Cave, der den Franz-Tumler-Literaturpreis 2006 zusammen mit Wilfrid Stimpfl aus Laas bei einem Spaziergang „erfunden“ hatte, kündigte an, aus dem OK-Team auszuscheiden, aber weiterhin bereit zu sein, dem Veranstalterteam mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Delle Cave, der „Kopf und Geist des Preises“, konnte einen Geschenkkorb entgegennehmen. Die Preisträgerin 2021, Anna Felnhofer (geboren 1984 in Wien), hat Psychologie in Wien und Warschau studiert. Sie arbeitet als Wissenschaftlerin und Klinische Psychologin an der MedUni Wien. Musikalisch begleitet haben die Preisvergabe die „Blechblååser“ der Musikkapelle Laas.

Josef Laner
Josef Laner

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