Künstlerin Susanne Loewit (links) und Gastgeberin Sonya Egger-Trafoier.
Künstler Georg Loewit
Die Werke der Künstlerin zeigen in erster Linie Ausschnitte aus Gesichtern.
Hatten viel zu diskutieren: Martha Ebner und Altlandeshauptmann Luis Durnwalder.

Viel Kunst an einem historischen Tag

Künstlerin Susanne Loewit im Kuppelrain. Vernissage an einem besonderen Tag für Südtirol.

Publiziert in 6 / 2024 - Erschienen am 26. März 2024

KASTELBELL - Die Kunst des Genusses auf dem Teller kombiniert mit der Kunst auf Gemälden: Im Sterne-Restaurant Kuppelrain in Kastelbell wurde am 17. März eine neue Dauerausstellung eröffnet. Bereits seit vielen Jahren ist es der Gastgeberfamilie um der preisgekrönten Sommelière Sonya Egger-Trafoier ein Anliegen, Künstlerinnen und Künstlern eine Bühne zu geben. Diesmal stellt die Nordtirolerin Susanne Loewit aus. Ihre Bilder zieren die Wände des großen Speisesaals. Zu sehen sind Gesichter von Frauen, oder besser gesagt Ausschnitte davon. Die Künstlerin konzentriert sich bei vielen Bildern auf Fragmente aus dem Gesicht, auf den Mund, die Augen. In Konzentration auf ungewöhnliche Bildausschnitte und Details, zum Teil in Kombination mit Teppichen und Mustern, entstehen dabei Porträts von Frauen. „Ich setze mich seit 2012 mit den verschiedenen weiblichen Identitäten auseinander, die Frau als Mutter, als Geliebte, als Schwangere“, erklärte sie im Gespräch mit dem
der Vinschger. In letzter Zeit habe sie sich dann eben auf Ausschnitte aus dem Gesichts konzentriert. „Weil für mich das Detail oft mehr sagt als das Ganze“, so Loewit. Ein Gesicht zu malen sei etwas sehr Intimes. Im Ausblenden der Gesamtsituation entstehe Raum für vielfältige Interpretationsmöglichkeiten. Susanne Loewit wurde die Kunst sozusagen in die Wiege gelegt. Sie wuchs als Tochter des Kunsterziehers Herbert Danler in Landeck auf und studierte später Musik und Germanistik an der Universität Innsbruck. 

Vom Schein

Einige Werke ihres Mannes, Georg Loewit, sind im Eingangsbereich ausgestellt. Aus dem Buch „Le Vite Degli Uomini Illustri“ hatte er einige Seiten genommen, verleimt und über seine Figuren, wo es sich um Rückenansichten einzelner Figuren handelt, gelegt. Interpretieren könne man die Werke als eine Welt bzw. Menschen voller Schein. Der Innsbrucker Künstler hatte selbst vor zwei Jahren seine Skulpturen und Werke im Rahmen der damaligen Dauerausstellung ausgestellt. Eine große Skulptur, die vom Restaurant in Richtung Schloss Kastelbell zu blicken scheint, ziert den Außenbereich des Kuppelrain. Mit dem Leiferer Edo Avi war ein weiterer Künstler bei der Vernissage von Susanne Loewit vor Ort. Er hatte davor seine Werke im Rahmen einer Dauerausstellung im Kastelbeller Restaurant präsentiert.

Ein besonderer Tag

Zahlreiche Ehrengäste ließen sich die Vernissage nicht entgehen. Darunter auch Altlandeshauptmann Luis Durnwalder. Detail am Rande: Jener Tag war etwas Besonderes für ihn, genau genommen war es ein historischer Tag für Südtirol, schließlich war Durnwalder auf den Tag genau, am 17. März 1989, vom Südtiroler Landtag erstmals zum Landeshauptmann gewählt worden. Eine Ära sollte folgen. Vor rund 35 Jahren war auch die Sonntagszeitung „Zett“ erstmals erschienen, deren Chefredakteur damals Toni Ebner war. Der heutige Chefredakteur des Tagblatts „Dolomiten“, seine Frau Margit Falk Ebner sowie seine Mutter, die 101-jährige Martha Ebner – die nach wie vor als Schriftleiterin für die Südtiroler Frau aktiv ist – , befanden sich ebenfalls unter den Gästen. Kein Wunder, dass es mit dem Altlandeshauptmann allerlei zu besprechen gab.

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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