Weg mit dem Stacheldraht

Symbolische Aktion in der Ex-Drusus-Kaserne

Publiziert in 1 / 2022 - Erschienen am 19. Januar 2022

Schlanders - An den Abgrenzungsmauren der ehemaligen, schon seit einigen Jahren gemeindeeigenen Drusus-Kaserne in Schlanders befindet sich noch immer Stacheldraht. Am 16. Jänner wurde ein Teil der Stacheldrähte entfernt. „Wir wollen uns damit symbolisch von alten Lasten befreien, von Faschismus und anderen dunklen Kapiteln der Geschichte lösen, Grenzen abbauen und damit gleichzeitig ein Zeichen der Öffnung des Areals setzen,“ sagte Lukas Bertagnolli im Namen der an der Aktion Beteiligten. Lukas, der u.a. Felle gerbt, Bögen baut und sich dem mittelalterlichen Handwerk verschrieben hat, gehört zusammen mit weiteren Künstler/innen und Kunsthandwerker/innen zum bunt gemischten Kreis von Personen, die zum Teil schon seit Jahren in Mieträumen der Palazzina Tagliamento tätig sind und dieses Gebäude der ehemaligen Kaserne mit Ateliers beleben. Laut Bertagnolli sollten auf dem ehemaligen Kasernen-Areal nicht Wohnungen entstehen („in unserer Konsumgesellschaft gibt es zu viele Leute mit zu viel Geld“), sondern Freiräume, wo sich junge Menschen kreativ entfalten und verwirklichen können. Die Linden und Ahornbäume vor der Palazzina Tagliamento wurden kürzlich geschnitten. „Das Holz wurde aufgeschichtet und alle, die mitgeholfen haben, können es für Heizzwecke verwenden“, so Lukas. Für Musik auf der BASIS-Terrasse sorgte Ariel Trettel, Artist in Residence der Kreativwerkstatt in der BASIS. Mitgeholfen haben bei der Stacheldrahtentfernung u.a. auch der Veranstaltungstechniker sowie Haus- und Hofelektriker Stefan Miglioranza, Laura Pan, Caterina Laruccia sowie einige Kinder. Die Aktion wurde mit Fotos und Videoaufnahmen dokumentiert. Der entfernte Stacheldraht wird nun künstlerisch verarbeitet und in Kürze in der BASIS-Vitrine (siehe Bericht auf Seite 37) in der Fußgängerzone in Schlanders ausgestellt. Beigewohnt hat der Aktion u.a. auch die Gemeindereferentin Dunja Tassiello.Johann Mazagg und Sandra Neumann versorgten die Gruppe mit Kaiserschmarrn.

Josef Laner
Josef Laner

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