Wenn der Amtsschimmel wiehert
Schlanders - „In der Behörde ist es wie im Theater: ein paar arbeiten und viele schauen zu!“ Diesen Spruch von Heinz Erhardt warf der kleine Kanzlist Willi Winzig in das Publikum, das zur Vorstellung der Komödie „Das hat man nun davon“ in das Kulturhaus von Schlanders gekommen war. Der Theaterverein Schlanders hat sich unter der Regie von Daniel Clemente an diese Komödie nach dem Lustspiel „Wem Gott ein Amt gibt“ von W. Lichtenberg gewagt und wieder einmal bewiesen, wie sehr seinen Mitgliedern die Komödie liegt. Der Wortspiel-Virtuose Heinz Erhardt mit „dem Schalk im Nacken“ hat uns viele legendäre, sprachgewitzte Sprüche, Wortspiele und Redewendungen hinterlassen. Dieser bedient sich der kleine Büroangestellte Willi Witzig, hervorragend unbeholfen und trottelig parodiert von Stefano Tarquini. Er muss im Finanzministerium Steuermahnungen, Strafen und Ablehnungen von Gesuchen verschicken, unterschlägt aber einige aus Mitleid und Menschlichkeit. Kurz vor seiner Pensionierung muss er die bedrohlichen Auswirkungen seiner guten Taten erkennen. Er erlebt, dass ein sich verrückt benehmender Beamter befördert werden kann, während hohe Minister nicht unbedingt etwas von ihrem Resort verstehen müssen. Ihre Rollen ganz überzeugend gespielt haben auch Mara Siller, Susanne Resch Vilardo, Franz Steiner, Elfriede Gruber, Martin Pedross, Lisa Pöder und Ivan Adami. Es gelang ihnen, allesamt bekannte Gesichter auf der Schlanderser Bühne, der Hauptrolle Paroli zu bieten und gemeinsam für herzhaftes Lachen zu sorgen. Hervorzuheben ist das minimalistische Bühnenbild und die raffinierten Lösungen für den Szenenwechsel. Obmann Stefano Tarquini dankte seinem Team auf und hinter der Bühne, allen voran dem Regisseur Daniel Clemente. Dieser wiederum vergaß nicht, allen Sponsoren und Gönnern für ihre Unterstützung zu danken.