Selimex in Latsch: Eleganz ohne Opulenz mit einem einzigen Material.

Werner Tscholl, der Baumeister

Publiziert in 22 / 2014 - Erschienen am 12. Juni 2014
„Architekturen Werner Tscholl“ nennt sich die zweisprachige Publikation von Marco Mulazzani, die auf Schloss Sigmundskron vorgestellt wurde Frangart/Morter - Den Architekten Werner Tscholl aus Morter einen Baumeister zu nennen, ist vielleicht etwas untertrieben, zählt er doch zu den besten und ernsthaftesten Architekten in Italien. Doch auch Marco ­Mulazzani, Architekturprofessor und Redakteur von „Casabella“, nennt ihn in seinem neuesten Werk „Architekturen Werner Tscholl“ einen Baumeister. Tatsächlich vertritt Tscholl die Meinung von Paulo Mendes la Rocha, einem berühmten Baumeister des 20. Jahrhunderts, dass „man sich nur das vorstellen kann, was man zu bauen versteht“. Und dass Werner Tscholl zu bauen versteht, zeigen die Bauten, auf die in der neuesten Publikation Nr. 192 des Mondadori Electa-Verlages aus Mailand Bezug genommen wird. Es sind Bauten, die sich gut präsentieren, die vortrefflich die eigene Funktion erfüllen und die von baulicher Intelligenz, Vitalität und Eleganz durchdrungen sind. Wobei Eleganz keine Frage von Opulenz ist, sondern vom bewussten Einsatz einiger weniger Materialien. Es genügt, einen Blick auf die im Buch vorgestellten Bauten wie die Selimex , Schloss Sigmundskron, die Fürstenburg, die Kellerei Tramin usw. zu werfen, um sich bewusst zu machen, dass „Regionalismus“ und „Globalismus“ keine geeigneten Begriffe zum Verständnis dieser Bauten sind. Zur Vorstellung der Publikation „Architekturen ­Werner Tscholl“ vergangene Woche auf Schloss Sigmundskron waren zahlreiche Bauherren, Handwerker, Kollegen und Freunde des bekannten Vinschger Architekten gekommen. Gesehen wurden der ehemalige Landeskonservator Helmut Stampfer, der ehemalige Landesbautendirektor Architekt March , LVH-Obmann Gert Lanz, viele Künstler- und Architektenkollegen mit den Vorständen von Kammer und Stiftung Wolfgang Thaler und Carlo Azzolini. Nach kurzen Grußworten von Werner Tscholl und des Hausherrn Reinhold Messner machte Francesco Dal Co den Versuch, seinen Bezug zu Werner Tscholl nachzuzeichnen. In lockerer Runde und zu barocker Flötenmusik sprach der Autor Marco Mulazzani dem Architekten die außerordentliche Fähigkeit zu planen und zu bauen zu. Mit bewundernswerter Intelligenz und einer geschickten Materialwahl gelinge es Werner Tscholl immer wieder, den Gebäuderesten und Ruinen, die bereits ein Vorleben hatten, Neues anzupassen, ohne zu vermischen. Werner Tscholl dankte vor allem seinen Bauherren, denn „ein Architekt ist nur so gut wie der Bauherr“. Ihnen, die ihn „eine Zeit lang ihre Träume mitträumen ließen“ widmete Architekt Tscholl die 220 Seiten starke Publikation, die ab sofort im Buchhandel erhältlich ist. inge
Ingeborg Rainalter Rechenmacher
Ingeborg Rainalter Rechenmacher

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