Welche Herausforderungen und Vorteile bringt die traditionelle Waalbewässerung mit sich? Diese und andere Fragen standen im Mittelpunkt der Wanderung auf der Malser Haide am 3. Juni, die sich der landwirtschaftlichen Praxis und den wiesenbrütenden Vogelarten widmete.
Lebensraum Malser Haide: Durch das Spektiv konnten bedrohte Wiesenbrüter wie Feldlerche und Braunkehlchen aus nächster Nähe betrachtet werden.

„Wiesenwassern“

Geführte Wanderungen auf der Malser Haide. Immaterielles Unesco-Weltkulturerbe sichtbar machen.

Publiziert in 11 / 2025 - Erschienen am 11. Juni 2025

Burgeis - Seit 2023 ist die traditionelle Waalbewässerung als immaterielles Unesco-Weltkulturerbe anerkannt. Es handelt sich um ein jahrhundertealtes System, das bis heute auf der Malser Haide erfolgreich genutzt wird: Die Bewässerung der Wiesen erfolgt durch gezielte Überflutung. „Road“ wird das alte Turnussystem zur Wasserverteilung genannt. Wie dieses genau funktioniert und welche ökologische Bedeutung es für den Erhalt der artenreichen Wiesen hat, erfuhren zahlreiche interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 3. Juni bei der Exkursion „Wiesenwassern und Wiesenvögel auf der Malser Haide“. Wie Virna Bussadori, Direktorin der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung, unterstreicht, ist die traditionelle Bewässerungstechnik außerordentlich zeitgemäß: „Sie zeugt von einem raffinierten System, das über Jahrhunderte hinweg für eine nachhaltige Nutzung des Wassers entwickelt wurde, das heute mehr denn je eine kostbare und begrenzte Ressource ist. Es ist nicht nur eine Tradition, die es zu bewahren gilt, sondern auch ein Modell, von dem man sich inspirieren lassen kann, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.“ Bei der Wanderung waren Katharina Fritz, Geschäftsführerin des Tourismusvereins Obervinschgau, Pepi Spechtenhauser und Daniela Donolato vom Heimatpflegeverbandes Südtirol, Peter Moriggl, Obmann des Bodenverbesserungskonsortiums Burgeis und selbst Landwirt auf der Malser Haide, sowie Gianni Bodini anwesend. Gemeinsam mit Joachim Winkler, Biologe und Obmann des Heimatpflegevereins Mals, erkundeten die Teilnehmenden die einzigartige Wiesenlandschaft der Malser Haide, die insbesondere als Lebensraum für bedrohte Wiesenbrüter wie Feldlerche und Braunkehlchen dient. Ein Blick durch das Spektiv ermöglichte es, die Tiere aus nächster Nähe zu erleben. Auch erfuhren die Teilnehmenden mehr über die historische Entwicklung des Murschuttkegels und genossen das Bergpanorama des Obervinschgaus. Die Veranstaltung war der Auftakt zu einer Reihe von geführten, thematischen Wanderungen, mit denen der Tourismusverein Obervinschgau und das Land Südtirol das kulturelle und ökologische Erbe der Region einem breiten Publikum näherbringen möchten. Die Wanderungen finden von Juni bis Oktober an jedem ersten Dienstag im Monat in deutscher Sprache und an jedem ersten Mittwoch im Monat in italienischer Sprache (mit Gianni Bodini) statt. 

Landespresseamt
Vinschger Sonderausgabe

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