Die „Lootscher Fosnochtsmusi“ spielt auf (Fasching 2007; auch alle weiteren Bilder wurden 2007 aufgenommen).

„Wir ­haben schon vorher ­Fasching“

Publiziert in 3 / 2008 - Erschienen am 30. Januar 2008
Laatsch – Was meinen die Laatscher damit, wenn sie sagen, sie hätten schon vorher Fasching? Ganz einfach, sie denken dabei an die stundenlangen und harten Vorarbeiten für die bekannte „Lootscher Fosnocht“. Aber es ist auch schon die Gaudi dabei, die sie bis in die frühen Morgenstunden vom Sonntag auf den Rosenmontag begleitet. So beschreibt Wilhelm Schöpf, der Präsident des neunköpfigen Laatscher Fasnachtskomitee, ihre Vorbereitungen. Die „Lootscher Fosnocht“ findet immer am Sonntag statt, dieses Jahr bereits am 3. Februar. Um 14 Uhr geht der Umzug vom Ortsteil „Flutsch“ los. Es werden wiederum tausende Besucher erwartet. Was macht die „Lootscher Fosnocht“ so besuchenswert? Ganz einfach. Ihre Einmaligkeit in einem kleinen Dorf wie Laatsch, etwa 90 Einwohner dazu zu bewegen, aktiv mitzumachen und die Tatsache, dass es ihnen auch gelingt, etwas wirklich Sehenswertes auf die Beine zu stellen. Dieses Jahr werden zum Beispiel der Malser Hahn (die berühmt gewordene „Kickergeschichte“), der Klimawandel und die Mandatsbeschränkung auf die Bühne gebracht. Aber noch vieles mehr bereiten die emsigen Laatscher vor. Mehr wollen sie im Vorfeld auch nicht verraten. Genoveva Telser schreibt jährlich neue Theaterstücke für diese besondere Fasnacht. Aber, nur Männer treten auf, sind als traditionelle Figuren wie der Bajazzo im Umzug mit dabei oder die Schemen. Übrigens, es sind deren jeweils zwei und die einzigen, die verkleidet sind. Die Schemen haben die wichtige Aufgabe zu kassieren, das heißt Spenden einzusammeln. Die Frauen helfen aber fest mit, im Hintergrund, sagt Schöpf. Ab dem 17. Lebensjahr können die Laatscher aktiv beim Fasching mitwirken. An Speis und Trank für die Besucher wird ebenso gedacht sowie an Unterhaltung für Kinder. Zudem gibt es eine Lotterie mit besonderen Preisen (zum Beispiel, wie im Vorjahr, war einer der Preise: zehn Tage frische Milch bei einem Bauer in Laatsch). Ein weiterer Höhepunkt ist die Versteigerung des „Larchs“: Er wird eine Woche vor Fasching gefällt, er zählt viele Meter und wird am Ende des Umzugs versteigert. Das Ende des Umzugs bedeutet zuerst einmal Stärkung bei einem guten Essen beim „Mala Peppi“, dann das Weiterfeiern in den Gasthäusern bis in die frühen Morgenstunden. Denn die „Lootscher Fosnochtsmusi“ spielt nur einmal im Jahr, an Fasching, und nicht immer ganz richtig, das gehöre auch zum Spaß, erklärt Schöpf. Und diese Musi spielt dann in den jeweiligen Gasthäusern auf. Lange schon ist Wilhelm Schöpf der Präsident des Fasnachtskomitees, weitere acht Personen helfen ihm: Moreno Canal, Gerold Erhard, Johannes Grass, Christian Mayr, Andreas Paulmichl, Christoph Rauner, Egon Reinstadler und Robert Wolf. Daniela di Pilla Stocker
Daniela di Pilla
Daniela di Pilla

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