Katakombenschule

Publiziert in 5 / 2003 - Erschienen am 13. März 2003
Etwa hundert Zuhörer zwischen sieben und achtzig Jahren hörten interessiert den Zeitzeugen in Tschengls zu, die aus erster Hand über den Weg der Südtiroler Schule während der Faschisten- Zeit in im Untergrund erzählten. Anna Schwarz, Katakombenlehrerin aus Mölten, zur Notschullehrerin ausgebildet und ausgesandt von Maria Nicolussi, der Schwester des Abgeordneten Eduard Reut-Nicolussi, berichtete über Decknamen, Unterrichtsmethoden und heimliche Zusammenkünfte in den Stuben. Karl Pobitzer aus Schlanders – Schleis zeichnete die größeren politischen Zusammenhänge der damaligen Zeit und erinnerte an die Nationalismen und die Wirtschaftskrise. Direktor Bruno Reinstadler erläuterte die Tücken des Schulgesetzes von Giovanni Gentile, mit dem der deutschen Schule ein Ende gesetzt wurde. Theresia Pfitscher aus Passeier und Sepp Tumler aus Laas schilderten wie schwierig es war, am Vormittag dem regulären italienischen Unterricht zu folgen und am Nachmittag heimlich zum deutschen Sprachunterricht zu schleichen. Sepp Peer aus Burgeis verwies auf die Schwierigkeiten der jungen Burschen, die in der Wehrmacht kaum lesen und sich mündlich korrekt ausdrücken konnten. Veranstalter waren Adalbert Tschenett von den Jungschützen und der Bildungsausschuss Laas.
Redaktion
Vinschger Sonderausgabe

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