Mit einer „amerikanischen Handsäge“ mussten Leeg-Obmann Ferdinand Hauser (links) und Landeshauptmann Luis Durnwalder (rechts) einen Baumstamm durchsägen; sie waren etwas schneller als Landesrat Michl Laimer und Bürgermeister Andreas Tappeiner, die am anderen Ende des Baums zu Werke gingen.

Konkreter Beitrag für die Umwelt

Publiziert in 19 / 2006 - Erschienen am 20. September 2006
Laas/Eyrs – 540 Bauobjekte werden in Laas und in Eyrs seit dem Vorjahr mit Fernwärme bedient. Am Samstag hat die Laaser-Eyrser Energiegenossenschaft Leeg (477 Mitglieder) zur Segnung des Heizwerks eingeladen. Es steht am Fuße der Laaser Leiten zwischen Laas und Eyrs. Die Leeg hatte sich bei der Gründung im März 2002 zum Ziel gesetzt, die Bürger und Betriebe von Laas und Eyrs mit umweltschonender, günstiger Energie zu versorgen. Im März 2003 begann der Bau des Heizwerkes, im Juni desselben Jahres lief die Verlegung des Leitungsnetzes an. Am 12. Februar 2004 wurde erstmals angefeuert und im Dezember 2005 wurden die Leitungs- und Grabungsarbeiten abgeschlossen. Das Netz in Laas umfasst 14,5 Kilometer, jenes in Eyrs 5,6 km. Die Verbindungsleitung Laas-Eyrs ist 2,9 km lang. Die Wärmeenergie im Heizwerk wird hauptsächlich aus unbehandeltem Hackgut aus den Sägewerken und aus den Wäldern der Umgebung gewonnen. Ein vollautomatischer Kran befördert die Hackschnitzel vom Silo zu den zwei Biomassekesseln. Zusätzlich dazu garantiert ein Biodieselkessel die Energieversorgung in Spitzenzeiten. Die Leistung aus Biomasse beläuft sich auf 6,2 Megawatt, jene aus Biodiesel auf 5,5. „Ohne viele engagierte Bürger und ohne die Hilfe des Landes und der Gemeinde wäre der Bau des Fernheizwerks nicht möglich gewesen,“ sagte der Leeg-Obmann Ferdinand Hauser. Wertvolle Pionierarbeit habe vor allem der damalige Gemeindereferent und heutige Bürgermeister Andreas Tappeiner geleistet. Dank gebühre der Fraktion Laas für die kostengünstige Bereitstellung des Grundes. „Dieses Fernheizwerk ist ein konkreter Beitrag für die Umwelt im Vinschgau,“ sagte Landeshauptmann Luis Durnwalder. Dank der über 30 Fernheizwerke in Südtirol könnten Dutzende Millionen Liter Öl im Jahr eingespart werden. Dass es höchst an der Zeit ist, von den fossilen Energieträgern wegzukommen und vermehrt auf erneuerbare, umweltfreundliche und heimische Energie zu setzen, unterstrich auch Michl Laimer, Landesrat für Energie und Umwelt. Auf das Thema der jährlich steigenden Nachfrage nach Holz, der Verknappung dieses Rohstoffs und des zu erwartenden Preisanstiegs ging Laimer nicht ein. Andreas Tappeiner dankte allen, die für das Fernheizwerk Überzeugungsarbeit geleistet haben. Zusätzlich zum Umweltaspekt (saubere Luft im Winter, Verwendung des CO2-neutralen Brennstoffs Holz usw.) verwies er auch auf die Kostenersparnis: „Bei den öffentlichen Gebäuden konnten wir im Vorjahr 30 Prozent einsparen.“ Als weitere Ziele für die Zukunft nannte er die Ausweitung der Fernwärmeversorgung auf Tschengls sowie die Übernahme weiterer Versorgungsdienste seitens der Leeg. Landerat Richard Theiner hob vor allem den gesundheitlichen Aspekt des Fernheizwerks hervor. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 13,5 Millionen Euro. 30 Prozent davon übernahm das Land. Die Verbindungsleitung Laas-Eyrs finanzierte das Land mit 40 Prozent mit. Rund 2 Millionen Euro gingen als Anschluss-Beiträge seitens der Mitglieder ein. Für die Restkosten nahm die Leeg ein Darlehen auf. Den kirchlichen Segen erteilte Pfarrer Artur Werth. Moderiert hat die Festveranstaltung Berufsschuldirektor Franz Waldner, der auch auf andere Vorzüge von Laas, speziell auf den Marmor, einging, und der auch an einen passenden Zufall erinnerte: „Am heutigen 16. September wir unser Fernheizwerk eingeweiht und am heutigen 16. September wird auch der internationale Tag zum Schutz der Ozonschicht begangen.“ Für Musik sorgten die Musikkapellen von Laas und Eyrs.
Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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