Franz Reisinger mit dem 198 Gramm schweren Sender, den Samuel verloren hat.

Samuel verliert sein „Handy“

Publiziert in 29 / 2009 - Erschienen am 26. August 2009
Schnals/Ötztal – Einen ungewöhnlichen Fund machte am 8. August 2009 Franz ­Reisinger aus Laas. Der in Schlanders tätige Postbeamte stieß bei einer Wanderung unterhalb der Kreuzspitze im Niedertal im Ötztal auf einen kleinen, etwas „komischen“ Apparat. Es handelte sich nicht um ein Funk­gerät längst vergangener Zeiten, wie zunächst angenommen, sondern um einen hochmodernen Sender. Wem er gehörte, konnte dank der Schweizer Telefonnummer, die am Gerät angebracht ist, rasch herausgefunden werden. Unter dieser Nummer meldete sich der Verein SWILD mit Sitz in Zürich (www.swild.ch), der im Auftrag der Stiftung Pro Bartgeier das Projekt „Bart­geier unterwegs“ durchführt. Die Stiftung Pro Bartgeier hat sich die Wiederansiedlung des Bartgeiers im alpinen Lebensraum auf die Fahne geschrieben. Mit dem von Franz Reisiniger gefundenen Sender war das Bartgeier-Männchen Samuel ausgestattet worden. Samuel, geboren am 16. März 2007 und freigelassen am 9. Juni 2007 im Schweizerischen Nationalpark, war mit Hilfe des Satellitensenders in einem Zeitraum von 13 Monaten 351 Mal geortet worden. Dabei überstreifte der Jungvogel ein Gebiet von rund 11.000 Quadratkilometern. Im November 2007 wurde Samuel zum Beispiel in der Nähe des Reschenpasses geortet. Den Rest des Oktobers hatte er in den Ötztaler Alpen verbracht. Gegen Ende 2008 war Samuel bereits ohne Sender unterwegs, wurde aber wieder gesichtet. Am 10. November 2008 beobachtete ihn der Jagdaufseher Reinhard Sirowy zwischen Galtür und Partenen beim Kops-Stausee in Vorarlberg (siehe Foto). Dass Samuel auch seinen zweiten Winter gut überstanden hat, liegt auf der Hand. Mehr Infos zum Projekt „Bartgeier unterwegs“ und ­speziell auch zu Samuel gibt es im Internet (www.bartgeier.ch/­unterwegs). Den Sender hat Franz Reisinger übrigens an den Verein SWILD zurückgeschickt.
Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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