Diskutierten über die Vorsorgemöglichkeiten (v.l.): Christiane Pircher, Vize-Präsidentin vom Elki Schlanders, Barbara Schuler vom ASGB Schlanders, Alex Piras vom ASGB in Bozen, Andrea Mizzau (ASGB Schlanders), Claudia Messner (Pensplan), Landesrätin Waltraud Deeg und Gleichstellungsrätin Michela Morandini.
In einer offenen Fragerunde, mitorganisiert vom Elki-Schlanders mit Präsidentin Kunhilde von Marsoner (Bildmitte), konnten Mütter Fragen an die Experten stellen.

Frühzeitig vorausdenken

Im Elki wurde über Frauen und Vorsorge diskutiert. 

Publiziert in 37 / 2019 - Erschienen am 29. Oktober 2019

SCHLANDERS - Im Rahmen der Kampagne „Equal Pension Days“ wurde auch im Eltern-Kind-Zentrum (Elki) in Schlanders zum Thema „Frauen und Vorsorge“ informiert. Die Aktionstage gingen von Montag bis Freitag letzter Woche südtirolweit über die Bühne. In Zusammenarbeit mit dem Elki-Netzwerk, Landesrätin Waltraud Deeg sowie Gleichstellungsrätin Michela Morandini wurden Betroffene vor Ort informiert. Die Rente sei nichts anderes als ein Spiegel der Erwerbsbiographie eines Menschen und für Frauen im Durchschnitt nach wie vor viel niedriger als für Männer. Mütter seien von einer mickrigen Rente besonders betroffen, wie Morandini bei der Gesprächsrunde unter dem Motto „So klappt’s mit meiner Rente“ betonte. Claudia Messner, vom Zusatzrentenfonds Pensplan betonte: „Es wird in Zeiten wie diesen und in Zukunft immer wichtiger, sich um eine Zusatzrente zu kümmern“. Zusatzrentenfonds seien für jeden offen und sinnvoll. Man müsse auch nicht regelmäßig einzahlen, genieße steuerrechtliche Vorteile und der Arbeitgeber zahle einen Beitrag dazu, was ansonsten nicht der Fall sei. Es sei sinnvoll die Beratungsmöglichkeiten zu nutzen, unterstrich Messner. Südtirolweit arbeite Pensplan mit wichtigen Partnern zusammen, wie dem ASGB der Betroffene vor Ort berät. 

Beratungen in Anspruch nehmen

ASGB-Fachsekretär Alex Piras wies auf die Patronate in Schlanders und Meran hin und appellierte, die kostenlosen Beratungen und Informationen in Anspruch zu nehmen. „In erster Linie kommen Frauen zu uns“, erklärte er. Die Initiative der „Equal Pension Days“ sei erfreulich. Da viele Frauen in Teilzeit arbeiten, junge Mütter bei ihren Kindern bleiben, komme es zu Lücken in der Rente. Durch Zusatzvorsorge könne man solche Lücken schließen. „Aber die Frau selbst kann diese Lücken kaum schließen. Aus unserer Sicht muss die Region mit dem großen finanziellen Haushalt hier auch tiefer in die Tasche greifen“, mahnte Piras. Weitere Gesetze wären sinnvoll. So forderte er unter anderem auch längere Wartestände. 

Mami sorgt vor

Waltraud Deeg, Landesrätin für Familie und Soziales, die bereits die Inforeihe „Mami sorgt vor“ initiiert hatte, betonte, dass es wichtig sei, frühzeitig vorauszudenken und vorzusorgen. Mit dem Prospekt zu „Mami sorgt vor“ wolle das Land einen Überblick über die diversen Formen der finanziellen Unterstützung bieten. Jede Investition in die Familie sei eine gute Investition, deshalb unterstütze man seitens Land und Region die Frauen auch mit finanziellen Zuwendungen, was die Vorsorge betrifft. Verlängerte Elternzeit, rückwirkende Renten, Anerkennung der Kindererziehungszeiten und dergleichen seien jedoch Zuständigkeit des Staates. „Und leider gibt es weiter südlich andere Realitäten als bei uns“, so Deeg. Aufgrund der generell hohen Arbeitslosigkeit würden Themen wie längere Wartestände, Kindererziehungszeiten und dergleichen einen nicht so hohen Stellenwert genießen. Seit 23 Jahren gilt in Italien das beitragsbezogene Rentensystem. „Fehlende Rentenzeiten haben verheerende Auswirkungen“, sagte Deeg. Auszeiten wegen Kindererziehung oder Pflege, längere Teilzeit-Arbeit, geringfügige Arbeitsverhältnisse, Arbeitslosigkeit und auch Schwarzarbeit seien Gründe für Beitragslücken. Umso wichtiger werde daher heutzutage eine Zusatzrente. 

Michael Andres
Michael Andres

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