Am 27. Mai ist es soweit
Publiziert in 19 / 2014 - Erschienen am 21. Mai 2014
Letzte Vorbereitungen für die 16. Giro-Etappe, die über den Gaviapass und das Stilfserjoch führt und in Hintermartell endet.
Vinschgau/Martell - Im Vorjahr machte der Schnee der „rosa-farbenen Karawane” einen Strich durch die Rechnung, heuer aber soll es klappen. Es fehlen nur noch wenige Tage, bis der Giro d’Italia in den Vinschgau kommt. Genauer gesagt ins Martelltal, denn dort ist das Ziel der 16. Etappe, die am Dienstag, 27. Mai um 12.35 Uhr in Ponte di Legno gestartet wird, über den Gaviapass und das Stilfserjoch führt und im hinteren Martelltal auf 2.059 Höhenmetern endet. Was sich die Veranstalter von der Giro-Etappe erwarten und worauf sich die Zuschauer freuen können, wurde kürzlich auf einer Pressekonferenz im Parkhotel „Laurin” in Bozen erläutert. OK-Chef Matthias Tschenett, seines Zeichens auch Präsident von Vinschgau Marketing, Landeshauptmann Arno Kompatscher, die Bürgermeister von Martell und Schlanders, Georg Altstätter und Dieter Pinggera, sowie Vinschgau Marketing-Direktor Kurt Sagmeister erhoffen sich von der „Königsetappe” ein großes Medienecho, eine beträchtliche Wertschöpfung im Tal sowie eine weitere Aufwertung des Vinschgaus und des ganzen Landes als Fahrraddestination.
Großes Medienecho
„Die 16. Etappe des Giro soll dazu beitragen, unser Land noch stärker als touristische Radsportdestination zu positionieren”, sagte Kompatscher, der den Einsatz des OK-Komitees lobte. Das Land stellt für die „Vinschger Etappe” fast 100.000 Euro bereit und leistet logistische Unterstützung. Angesichts des großen touristischen Werbeffekts sowie der zu erwartenden Wertschöpfung sind die Kosten für den Giro laut Kompatscher mehr als gerechtfertigt. Kurt Sagmeister wartete mit Zahlen und Fakten auf. So sorgen beim Giro rund zwei Dutzend Fernsehstationen für Liveübertragungen in über 160 Ländern. Hunderttausende verfolgen den Giro über soziale Netzwerken mit. „Mit der Giro-Etappe wollen wir den Vinschgau als Raddestination stärken, das Angebot dazu haben wir und dieses wird bereits sehr geschätzt und gelobt”, so Sagmeister. Die Etappe über den Gaviapass und das Stilfserjoch gehört zu den Höhepunkten des Giro. Zudem führt der Giro auch mitten durch manche Vinschger Dörfer wie zum Beispiel Prad, Laas und Schlanders.
Ca. 6 Mio. Euro an Wertschöpfung
Insgesamt wird pro Etappenort mit einer Wertschöpfung in Höhe von ca. 6 Mio. Euro gerechnet, „davon 1,8 Mio. schon kurzfristig, etwa in Form von Übernachtungen.” Es werden immerhin rund 1.600 akkreditierte Mitarbeiter, Journalisten und Fotografen erwartet sowie etliche tausend Zuschauer. Zugute komme dem Vinschgau der Umstand, dass am Tag vor der 16. Etappe ein Ruhetag eingelegt wird. Sagmeister: „Auf diese Weise stehen wir an zwei Tagen im Fokus des Medieninteresses.” Matthias Tschenett nannte die 139 km lange Etappe mit insgesamt 4.300 Höhenmetern als kurz und sehr hart, aber auch schön. Er freute sich, dass es gelungen ist, nach der wenig ermutigenden Situation des Vorjahres - Schnee, Streckenänderung, Etappenabsage -, die abgesagte Etappe nach Martell nachholen zu können: „Heute, ein Jahr später, können wir stolz sagen, dass wir es geschafft haben.” Auch Georg Altstätter erinnerte an die Enttäuschung von 2013 und freute sich auf die heurige Etappe. Dass sie nachgeholt werden kann, „verdanken wir der guten Synergie zwischen unseren Vinschger Gemeinden, allen Tourismusvereinen des Vinschgaus, dem Land und Vinschgau Marketing.” Dieter Pinggera hob ebenfalls die gute Zusammenarbeit zwischen den Vinschger Gemeinden hervor. Die Grüße im Namen der VI.P (Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse), des lokalen Hauptsponsors, überbrachte Marketingleiter Michael Grasser. Der Giro biete die Möglichkeit, auf die gesunde Ernährung mit Obst und Beeren aufmerksam zu machen und führt mitten durch das Produktionsgebiet. Zu weiteren wichtigen Sponsoren gehören die Spezialbierbrauerei Forst und die SEL sowie die Raika und viele weitere Kleinsponsoren aus der lokalen Wirtschaft. Viele tragen dazu bei, dass das Ausnahme-Event im Vinschgau ein Erfolg wird. So unter anderem auch die Landesberufsschule Schlanders (Werbe-Schablonen für Martell und den Vinschgau) die Landesberufsschule für das Gastgewerbe Savoy (Bewirtung im Zielgelände).
„Giro Dorf” in Schlanders
Während der Giro im Vorjahr in Schlanders startete (heuer fällt der Startschuss der 17. Etappe in Sarnonico im Trentino), wartet der Vinschger Hauptort heuer am 27. Mai von 14 bis 19 Uhr mit einem „Giro Dorf” (Open Village) mit Großleinwand rund um den Kulturhausplatz auf. Für „rosa” Stimmung wird bestens gesorgt. Weitere Infos rund um die Giro-Etappe im Vinschgau gibt es im Internet
(www.giroditalia-vinschgau.net).
Vinschger „Marmorapfel“
Bei Schlanders findet eine Zwischensprintwertung des „Vinschger Apfels“ statt. Dem daraus hervorgehenden Sieger wird eine Trophäe in Form eines Apfels, hergestellt aus Laaser Marmor, überreicht. Auch im „Giro Dorf“ in Schlanders sind die Vinschger Äpfel mit einem Stand präsent. Dort werden Vinschger Äpfel zur Stärkung der Fans und Radprofis verteilt.
Nützliche Infos
Die Straßen entlang der Giro-Route werden in der Regel ein bis zwei Stunden vor der Durchfahrt gesperrt und nach der Durchfahrt des letzten Fahrers wieder geöffnet. Am Renntag, 27. Mai, werden die Straßen in Martell ab ca. 13 Uhr für jeglichen Verkehr gesperrt und gegen 19 Uhr wieder geöffnet. Die Parkplätze im hinteren Martelltal werden bereits am 25. Mai abends gesperrt. Dasselbe gilt für das Biathlonzentrum. Die Parkplätze in der Göflanerstraße, Johann-Spiller-Straße und Andreas-Hofer-Straße in Schlanders werden ab 26. Mai abends gesperrt. Am 27. Mai werden ab 9 Uhr Shuttlebusse vom Bahnhof Goldrain zum Veranstaltungszentrum „Trattla” und bis zum Gasthof „Waldheim“ eingerichtet (von dort starten kostenpflichtige Taxis). Von 11 bis 14 Uhr erreichen die Shuttles nur noch „Trattla”. Nach dem Rennen nehmen die Shuttles den Dienst wieder auf.
Vergleich Dich mit den Profis!
„Giro Challenge Martelltal” heißt die innovative Smartphone-App, mit der sich alle ambitionierten Hobbyfahrer mit den Radsportstars vergleichen können. Die Idee für das innovative Bergzeitfahren mit Online-Vergleich stammt von der EURAC in Kooperation mit der Freien Universität Bozen. Als Testimonials für die neue App stellte Josef Bernhart (EURAC) die Südtiroler Weltcupsiegerin im Mountainbike Eva Lechner und die deutsche Radsport-Legende Dietrich „Didi” Thurau mit Sohn Björn vor. Björn fährt beim heurigen Giro erstmals mit. Die Fahrt von Eva Lechner ab Goldrain ins Martelltal liegt bereits vor. Björn Thurau zeichnet sein Rennen bei der Etappe am 27. Mai auf und stellt sie für die Giro-App exklusiv zur Verfügung. Alle Giro-Fans sind eingeladen, sich am Ruhetag, 26. Mai (ab diesem Datum ist die App verfügbar) mit Profis und Freunden zu messen. „Konzipiert und programmiert wurde die App gemeinsam mit Kollegen der Freien Universität Bozen unter der Leitung von Professor Johann Gamper, übrigens auch unter der Mitarbeit von zwei Vinschger Studenten, Kevin Wellenzohn und Hannes Mitterer,” freute sich Bernhart. Sepp

Josef Laner