Hotel-Areal in Morter wechselt Eigentümer
Noch gibt sich Manfred Pinzger bedeckt. Fischer und Platzer: „Aufwertung für Morter und nicht nur“
Morter/Vetzan - Er begrüßt die Gäste, die soeben eingetroffen sind, gibt Anweisungen für die letzten Arbeiten einer weiteren qualitativen Verbesserung im Wander- und Bikehotel „Vinschgerhof“ in Vetzan, nimmt sich Zeit für einen Kaffee und bestätigt das, was sich jüngsthin in Insiderkreisen wie ein Lauffeuer verbreitete: „Ja, ich habe für das Areal des ehemaligen Hotels ‚Adler’ in Morter einen Kaufvorvertrag mit der Hypo Vorarlberg Leasing AG unterzeichnet.“ Mehr wollte Manfred Pinzger auf Rückfrage nicht sagen. Mit der Gemeinde Latsch und dem Dorf Morter stehe man in Kontakt, „um einige Dinge zu regeln.“ Wenngleich sich der Hotelier, Gastwirt, Ex-Gemeindepolitiker, Ex-Senator und amtierende HGV-Präsident über künftige Pläne und Konzepte des Hotel-Areals „Adler“ nicht äußern wollte, dürfte anzunehmen sein, dass Pinzger nach dem Abschluss des endgültigen Kaufvertrages darangehen wird, auf dem Areal am Dorfrand von Morter einen neuen Hotel- und Gastronomiebetrieb zu planen und zu bauen. Bestätigt hat er das dem der Vinschger gegenüber allerdings nicht.
Fast 14.000 Quadratmeter
Das ehemalige Hotel-Areal „Adler“ umfasst insgesamt fast 14.000 Quadratmeter, wobei es sich bei ca. der Hälfte um Grünflächen bzw. Obstwiesen handelt. Zusätzlich zum großen Hotel-Gebäude gehören auch eine Dependance, ein Privathaus und weitere Gebäude zum Areal. Der Hotel-Betrieb wurde schon vor etlichen Jahren eingestellt, wenngleich noch 2007 Investitionen vorgenommen worden sind, wie etwa der Neubau des Freibades, die Neugestaltung der Liegewiese, die Sanierung etlicher Hotelzimmer und der Ausbau des Wellnessbereiches. Klar sein dürfte, dass im Falle der Errichtung einer neuen Hotelanlage alle derzeitigen Gebäude abgerissen werden dürften. Die Hypo Vorarlberg Leasing AG war übrigens im Zusammenhang mit einem großen Konkursverfahren zur Eigentümerin des Hotel-Areals geworden.
„Nur positive Reaktionen“
Von der Unterzeichnung des Kaufvorvertrages sind auch der Latscher Bürgermeister Helmut Fischer und die für Morter zuständige Vizebürgermeisterin Sonja Platzer informiert. „Es ist gut, dass sich etwas tut und ich bin überzeugt, dass der HGV-Präsident etwas Ordentliches aus dem Areal machen wird“, sagte Fischer unserer Zeitung. Er sei von Manfred Pinzger bereits kontaktiert worden. Wie Sonja Platzer bestätigte, sei die Stimmung in Morter und auch in der Gemeinde Latsch nur positiv: „In Gesprächen, die ich bisher geführt habe, zeigten sich alle erfreut darüber, dass dieser ‚Schandfleck’ verschwindet und möglicherweise eine neue Hotel-Anlage entsteht.“ Das Vorhaben werde als eine große Aufwertung für Morter gewertet. Zusätzlich zur Schaffung neuer Arbeitsplätze würden auch der Tourismus und die gesamte Wirtschaft in Morter und darüber hinaus gestärkt.
Kein kleines Unterfangen
Sollte anstelle der derzeitigen „Bauruinen“ tatsächlich eine neue Hotelanlage entstehen, wären Investitionen in Höhe vieler Millionen Euro notwendig. Auch dazu wollte sich Pinzger nicht äußern und ebenso wenig über den Kaufpreis. Allgemein bekannt ist, dass das Hotel „Adler“ eine interessante Historie aufzuweisen hat. An einer Marmortafel in der Nähe des Eingangs steht geschrieben: „In diesem Hause wirkten vorbildlich Fulgenz und Barbara Hafele u. deren Sohn Karl, die mit Luis Köll, Innsbruck, das Martelltal und die Ortlergruppe für den Skilauf erschlossen haben. März 1931“.