Die Beeren sind los
Unmittelbar nach diesem Foto wurde die Riesen-Erdbeertorte ziemlich rasch kleiner.

„Wir sind auf einem guten Weg“

Publiziert in 24 / 2014 - Erschienen am 2. Juli 2014
Erdbeerfest zieht wie ein Magnet. Beeren-Verkauf ist zurzeit zufriedenstellend. Martell - Nachdem es beim Beerenanbau im Martelltal in den vergangenen Jahren zu Problemen und Schwierigkeiten gekommen war und sogar der Weiterbestand der Erzeugergenossenschaft MEG auf der Kippe stand, stehen jetzt die Zeichen für eine positivere Zukunft nicht schlecht. Dies war am vergangenen Samstag beim gut besuchten Eröffnungstag des Südtiroler Erdbeerfestes in Martell zu hören und zu spüren. Der Grundstein für den Neustart der MEG war am 28. April gelegt worden. Die Genossenschaftsmitglieder wählten einen neuen Vorstand und zeichneten Geschäftsanteile im Ausmaß von 100.000 Euro. Neben der MEG selbst hatten auch die VI.P, der Raiffeisenverband Südtirol, die Raiffeisenkasse Latsch, das Land sowie die Gemeinde Martell mit Bürgermeister Georg Altststätter an der Spitze mitgeholfen bzw. mitgearbeitet, um den Beeren- und Gemüseanbau in Martell zu sichern. „Es war nicht immer leicht und ist auch derzeit nicht leicht, aber wir können zuversichtlich sein, dass Martell weiterhin das Beerental bleiben wird,“ gab sich Landesrat Arnold Schuler am Eröffnungstag zuversichtlich. Der neue MEG-Obmann Reinhard Staffler sagte dem der Vinschger: „Wir sind auf einem guten Weg. Wir haben bis jetzt etwas mehr als 10 Prozent der für 2014 zu erwartenden Erdbeermengen geerntet und auch verkauft. “ Man gehe davon aus, heuer insgesamt 500 Tonnen Erdbeeren pflücken zu können. „Bisher sind die Erlöse zufriedenstellend“ Zum Thema Absatz und Verkauf hielt Gerhard Eberhöfer, der Gesamtverantwortliche für den Verkauf von Beeren und Marillen der MEG, fest, dass die Erlöse für die Produzenten derzeit zufriedenstellend seien, „obwohl vor allem Erdbeeren aus Deutschland und Holland auf den italienischen Markt drücken.“ Laut dem VI.P-Direktor Sepp Wielander sind nach dem geglückten Neustart im April von allen Seiten eine starke Motivation und auch ein gewisser Optimismus zu verspüren. „Wir hoffen natürlich alle, dass das Wetter während der gesamten Ernteperiode günstig bleibt“, so Wielander. Der Verkauf der Produkte wird jetzt bekanntlich über die VI.P abgewickelt. Auf die Frage, warum der Bereich Kräuter innerhalb der MEG derzeit ausgeklammert bleibt, meinte der VI.P-Direktor: „Wir möchten uns in der ersten Phase nach dem Neustart auf das Kerngeschäft konzentrieren, das heißt in erster Linie auf Beeren, Kirschen, Gemüse und Marillen.“ Zunächst das Kerngeschäft festigen Wenn sich dieser Kernbereich einmal gefestigt hat, könnte in einem weiteren Schritt der Bereich Kräuter wieder mit aufgenommen werden. Die in der MEG stationierte Rebelmaschine könne weiterhin von den Kräuteranbauern in Martell genutzt werden. Die Trockenanlage hingegen, die viel Strom und somit auch viel Geld frisst, bleibt derzeit abgeschaltet. Die Marteller Kräuteranbauer müssen sich in diesem Bereich somit vorerst selbst behelfen. Die Trockenanlage werde sicher erst wieder zur Benützung frei gegeben, sobald ein klares Konzept vom Anbau bis zur Vermarktung der Kräuter vorliegt „und da ist sicherlich der neue Betriebsleiter Philipp Brunner stark gefordert“, kündigt Wielander an. Und das könne sicher noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Viel Zuspruch fand beim 16. Südtiroler Erdbeerfest neben dem kunterbunten Rahmenprogramm, der hochkarätigen musikalischen Unterhaltung und den vielen Marktständen mit Vinschger und Südtiroler Qualitätsprodukten auch heuer wieder die Riesen-Erdbeertorte. 24 m2 große Erdebeertorte Angeschnitten wurde sie von der Erdbeerkönigin Ramona Fleischmann mit Unterstützung der deutschen Sängerin und ­Musicaldarstellerin Ilka Wolf und Bürgermeister Altststätter. Viele fleißige Händen hatten am Vorabend des 28. Juni ehrenamtlich gearbeitet, um aus ca. 600 kg Erdbeeren, 3.000 Eiern, 70 kg Mehl, 62 kg Marillenmarmelade und weiteren Zutaten eine riesige Torte zu zaubern. Wie gut sie schmeckte, haben auch heuer wieder viele Einheimische aus allen Landesteilen sowie Gäste aus nah und fern am eigenen Gaumen erfahren. Ebenfalls groß war die Zahl der Ehrengäste. Am Eröffnungstag waren die Landesräte Martha Stocker und Arnold Schuler, die Landtagsabgeordneten Maria Hochgruber Kuenzer, Tamara Oberhofer, Walter Blass, Sigmund Stocker, Helmuth Renzler und Pius Leitner nach Martell gekommen, ebenso VI.P-Obmann Karl Dietl, der Präsident und Direktor von Vinschgau Marketing, Matthias Tschenett und Kurt Sagmeister, Vertreter der Spezialbierbrauerei Forst mit Reinhold Pircher an der Spitze und weitere Ehrengäste. sepp
Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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