„Wir wehren uns gegen jede einschneidende Aushöhlung“
Publiziert in 43 / 2014 - Erschienen am 3. Dezember 2014
der Vinschger: Herr Bürgermeister Dieter Pinggera, Sie waren am 27. November bei der Anhörung im Landtag zur Reform des Gesundheitswesens mit dabei. Was geschieht nun mit den Vorschlägen, welche die Bezirksgemeinschaften Vinschgau und Burggrafenamt deponiert haben?
Dieter Pinggera: Die Landesrätin Martha Stocker sicherte zu, dass alle Vorschläge überprüft und bewertet werden, speziell auch hinsichtlich der vorgeschlagenen Sparmaßnahmen. Noch im Dezember soll die Diskussion über unsere Vorschläge beginnen.
Die Verunsicherung in der Bevölkerung ist mittlerweile dermaßen groß, dass manche glauben, das Schlanderser Krankenhaus könnte überhaupt geschlossen werden.
Solche Befürchtungen sind unbegründet. Das Krankenhaus bleibt natürlich erhalten. Allerdings fordern wir einheitlich und ganz entschieden, dass es mit allen derzeit bestehenden Diensten und Abteilungen erhalten bleibt. Wir setzen uns gegen jede einschneidende Aushöhlung zur Wehr.
Und wie steht es mit der Geburtenabteilung?
Laut dem Vorschlag der Landesrätin soll die Geburtenabteilung in Schlanders erhalten bleiben. Dennoch ist es auch für Schlanders notwendig, diesbezügliche Ausnahmeregelungen in Rom auszuhandeln. Andernfalls würden die Kosten für die Geburtenabteilung enorm steigen und auch das notwendige ärztliche Personal kaum zu finden sein. Hier ziehen alle drei peripheren Bezirke an einem Strang.
Stärkt der Nachbarbezirk Burggrafenamt dem Vinschgau tatsächlich den Rücken?
Wir haben einen gemeinsamen Vorschlag hinterlegt. Details darf ich zwar nicht nennen, ich kann aber grundsätzlich sagen, dass dieser Vorschlag bedeutende Einsparungen im Meraner Territorium vorsieht, um dadurch in Schlanders einschneidende Maßnahmen vermeiden zu können. Dies wäre unsere gemeinsame Strategie.
Also keine Zurückstufung des Schlanderser Krankenhauses in eine Tagesklinik?
Eine solche Herabstufung können wir auf keinen Fall hinnehmen. Dem Erhalt der voll funktionierenden Chirurgie gilt daher unser Hauptaugenmerk. Die Chirurgie ist das Herzstück eines jeden Krankenhauses.
Und wenn der Rotstift in diesem Bereich dennoch kommt?
Wir wehren uns mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Auch politisch im Schulterschluss mit anderen peripheren Gebieten.
Interview: Sepp Laner
Josef Laner