„Alles für alle geht nicht mehr“
Publiziert in 44 / 2014 - Erschienen am 11. Dezember 2014
Schlanders - Die Landeszuweisungen für den Sozialbereich schrumpfen weiter. „Standen uns 2010 noch rund 7,2 Mio. Euro zur Verfügung, so sind es jetzt um über eine Mio. Euro weniger“, berichtete der Generalsekretär Konrad Raffeiner bei der jüngsten Sitzung des Bezirksrates. Es werde Jahr für Jahr schwieriger, diesen Aderlass aufzufangen. Bezirkspräsident Andreas Tappeiner und Vizepräsident Dieter Pinggera, der für das Sozialwesen zuständig ist, kündigten an, dass nach der Gesundheitsreform eine große Sozialreform ansteht. „Ich will nicht Schwarzmalerei betreiben, aber es bahnen sich große Veränderungen an“, so Pinggera. Es werde künftig die soziale Treffsicherheit in den Vordergrund gerückt: „Alles für alle geht nicht mehr.“ Die Bezirksrätinnen Roselinde Gunsch Koch und Gertrud Telser Schwabl meinten, dass es derzeit zwar Überschneidungen gebe, wonach einige zwei- und dreigleisig Hilfen beanspruchen, dass es andererseits aber auch viele bedürftige Menschen gebe, die gar nicht erst ansuchen. Zur Gesundheitsreform hat der Bezirksrat eine Resolution verabschiedet (der Vinschger Nr. 43). Am 6. Dezember haben sich LH Arno Kompatscher, SVP-Obmann Philipp Achammer und Landesrätin Martha Stocker mit Vertretern der Bezirke Pustertal, Vinschgau und Wipptal getroffen. Es wurde vereinbart, die Vorschläge der Bezirke genau zu überprüfen und nach Möglichkeit zu berücksichtigen. sepp