Das HOPPE-Werk in Schluderns.

„Gravierende Auswirkungen auf HOPPE“

Publiziert in 20 / 2023 - Erschienen am 7. November 2023

Schluderns/Laas - Dass sich die Bauwirtschaft in einer Krise befindet, ist allgemein bekannt. „Das hat direkte, gravierende Auswirkungen auf HOPPE als den europäischen Marktführer in der Herstellung von Tür- und Fenstergriffen“, schreibt die HOPPE AG in einer Pressemitteilung. Die Märkte der HOPPE-Gruppe zeigen seit Juli 2022 stark negative Entwicklungen. Der Umsatz im Jahr 2023 wird weit unter dem Vorjahresumsatz liegen. „Für HOPPE ist die Arbeitsplatz-Sicherheit sehr wichtig. Aus diesem Grund wurden zunächst alle möglichen Maßnahmen ergriffen, um die Arbeitsplätze der Stamm-Mitarbeiterschaft zu erhalten. So wurden beispielsweise befristete Arbeitsverträge nicht verlängert, es wurde auf Zeitarbeiter verzichtet und die natürliche Fluktuation wurde nicht mehr ersetzt. Außerdem wurde für mehrere Monate die Ordentliche Lohnausgleichskasse für alle Mitarbeiter in Anspruch genommen“, heißt es weiter. HOPPE habe also alles versucht, „um diese schwierige Zeit zu überbrücken. Die derzeitige Schärfe der Baukrise sowie die ungewissen, negativen Erwartungen für die nächste Zeit zeigen jedoch, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen. HOPPE sieht sich daher auch zu Entlassungen gezwungen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und damit den größten Teil der Arbeitsplätze im Vinschgau zu sichern.“ Die Mitarbeiter seien über die Notwendigkeit der betriebsbedingten Entlassungen am 11. Oktober in Betriebsversammlungen in den Werken der HOPPE AG in Schluderns und Laas durch Christoph Hoppe, den Präsidenten des Verwaltungsrates der HOPPE AG, Lana, informiert worden. Mittlerweile habe eine Arbeitsgruppe, bestehend aus HOPPE-Führung, Betriebsrat und Gewerkschaften, die Konditionen verhandelt und festgelegt. Die Zusammenarbeit zwischen den Parteien habe in konstruktiver Atmosphäre stattgefunden. „Als Ergebnis der Verhandlungen wurde am 24. Oktober ein Betriebsabkommen unterzeichnet, das auch die Kriterien für den Sozialplan festschreibt. Die Gespräche mit den betroffenen Mitarbeitern werden bis Mitte November geführt.“

AZV unterstützt Arbeitsplatzsuche

Bis zu 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird HOPPE in den nächsten Wochen infolge des Einbruchs der Baukonjunktur in zwei Hauptmärkten (Deutschland und China) im Zuge eines „kollektiven Entlassungsverfahrens“ abbauen. „Als Arbeitsvermittlungszentrum sind wir natürlich daran interessiert, dass diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so schnell wie möglich einen neuen Arbeitsplatz finden“, sagt der Leiter des Arbeitsvermittlungszentrums (AVZ) Schlanders, Robert Grüner. „Wir betreuen diese Personen und versuchen Betriebe ausfindig zu machen, die Bedarf an diesen Qualifikationen haben.“ Es handle sich dabei um Mitarbeitende, die fast ausnahmslos über Erfahrung im Produktionsbereich verfügen, bereits seit mehreren Jahren für den Betrieb HOPPE tätig waren und vor allem im mittleren und oberen Vinschgau wohnen. Grüner: „Unternehmen, die Personal suchen und mit diesen Arbeitskräften in Kontakt treten wollen, mögen sich melden.“ Das AVZ Schlanders ist per E-Mail (avz-schlanders@provinz.bz.it) oder telefonisch unter 0473 736191 erreichbar. Auch steht den Unternehmen die Jobbörse des Landes Südtirol zur Verfügung. Unter www.jobs.bz.it können Arbeitgebende selbst kostenlos und unbürokratisch offene Stellen bekannt geben und so neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen.

Redaktion

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