Im Bild der Gemeindeausschuss: Jürgen Klotz, Jannine Raich, Andreas Köll und Viktoria Weithaler (v.l.)

Lebensqualität und Energieeffizienz als Programm

Sie leben zufrieden zwischen Stadt Meran und Tourismushochburg Naturns

Publiziert in 1 / 2021 - Erschienen am 19. Januar 2021

Plaus - Für Bürgermeister Jürgen Klotz verlangt seine 3. Amtsperiode Anpassungsfähigkeit. Sein Gemeinderat ist zu zwei Dritteln erneuert worden. Im Ausschuss sitzen ihm mit Jannine Raich, Viktoria Weithaler und Andreas Köll drei neue Gesichter gegenüber. Zum ersten Mal wird er durch eine Vizebürgermeisterin vertreten. Zum ersten Mal stellen im Ausschuss zwei Referentinnen „ihre Frau“. Was sich nicht verändert und seit 11 Jahren bewährt hat, ist ebenfalls eine Plauser Besonderheit. Die 737 Bürgerinnen und Bürger werden von zwei Listen vertreten, die sich seit 2009 immer ergänzt, aber nie bekämpft haben. Ebenfalls besonders ist auch die Verteilung der Kompetenzen im Ausschuss. Jedem Ausschussmitglied wurden klar abgrenzbare Bereiche zugeteilt und jeder erhielt sozusagen eine „soziale Note“ als Draufgabe. So wird Bürgermeister Klotz neben Urbanistik und Finanzen u.a. auch mit Kultur beschäftigt sein. Stellvertreterin Raich hat nicht nur Straßen und Bauhof über, sondern auch die Spielplätze, den sozialen Wohnbau und allgemein Soziales. Weithaler bekam Schulen, Handel und Handwerk zugeteilt, aber auch den Plauser Kindersommer, das Brauchtum und die Tradition. Köll hat sich neben Landwirtschaft und Recyclinghof um den sozialen Wert des Sports zu kümmern. In seiner programmatischen Erklärung tritt Bürgermeister Jürgen Klotz zum 3. Mal mit dem Versprechen an: „Das Allgemeinwohl soll bei allen Entscheidungen des Gemeinderates stets im Mittelpunkt stehen“. Dass es keine Floskel war, hat er bewiesen. In den nächsten fünf Jahren dürfte es ebenso sein. Dass es sich in der Kleingemeinde Plaus gut leben lässt, hat die Zunahme der Einwohnerzahl bereits bestätigt. Im programmatischen Dokument des ersten Gemeindebürgers verbergen sich weitreichende und verhältnismäßig aufwändige Maßnahmen nur in den Punkten „Energieeffizienzmaßnahmen an öffentlichen Gebäuden und Infrastrukturen“, in „Lebensqualität und Umwelt erhalten, Trinkwasserversorgung optimieren“ und im „Erweitern des Festplatzes, des Schulhofes, der Außengestaltung des Pixnerhauses und einer Machbarkeitsstudie zum Bau einer neuen Turnhalle“. Die Energieeffizienz will man in Plaus mit der „energetischen Sanierung“ des Kindergartens und der Umstellung auf Erdwärme für alle öffentlichen Gebäude erreichen. Hinter der Optimierung der Trinkwasserversorgung steckt nicht die mangelhafte Wasserqualität, sondern die Vorsorge, nicht von einer einzigen Quellfassung im Melztal abhängig zu sein. Einer Umgestaltung des Dorfbildes kommen die Maßnahmen rund um das Projekt „Pixnerhaus“ gleich. Auf den Schwerpunkt Lebensqualität weisen eine ganze Reihe von Programmpunkten hin wie „Stärkung der Familien durch den Plauser Kindersommer“, „Verkehrssicherheit und Schutz vor Einbrüchen“ durch Beteiligung an den Sicherheits- und Überwachungsprojekten der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Beiträge zur Lebensqualität der Plauser enthalten die Punkte  „Stärkung der Nahversorgung“ und „Verbesserung der Straßen und des Glasfasernetzes“. Das Corona-Virus hat den Punkt „Schutz der Gesundheit“ angeregt. Dabei hat man in Plaus die Durchführung von Schutz- und Präventivmaßnahmen nach Vorgaben von Staat und Land im Auge. Zur Chefsache erklärt hat Bürgermeister Klotz die Förderung der Vereine und der Kultur. Im Zusammenhang mit der seit 1972 bestehenden Partnerschaft zwischen Plaus und der Gemeinde „Weisenheim am Berg“ (Rheinland Pfalz) steht ein rundes Jubiläum bevor.

Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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