1972: Großer Empfang von Roland (links) und Gustav Thöni (rechts) nach den Erfolgen bei den Olympischen Winterspielen in Sapporo in Japan.
Das Cover des reich bebilderten Buches
„’s Wurmser Weibele“ kam jedes Jahr im Herbst von Bormio über das Stilfserjoch nach Trafoi und in den oberen Vinschgau, um zu betteln.
Die Übertragung des Gnadenbildes zu den Heiligen Drei Brunnen am Pfingstmontag 1991.

Trafoi

Ein Dorf zwischen Ortler, Furkel und Stilfserjoch

Publiziert in 41 / 2020 - Erschienen am 26. November 2020

Trafoi - 384 Seiten umfasst das reich bebilderte Buch „Trafoi - Ein Dorf zwischen Ortler, Furkel und Stilfserjoch“, das im November im Folio Verlag erschienen ist. Den insgesamt 11 Autorinnen und Autoren ist es gelungen, die wechselvolle Geschichte des Bergdorfes und das Leben der Menschen in Texten und Bildern eindrucksvoll und umfassend zu beschreiben. Sie zeichnen die Entwicklung von der Hochweide mit Alm bis zur Entstehung des Wallfahrtsortes zu den Heiligen Drei Brunnen nach, wo sich Einsiedler zurückzogen. 1825 lässt der österreichische Kaiser die damals höchste Alpenstraße Europas bauen und leistet damit der Entdeckung der Alpen und der bürgerlichen Sommerfrische Vorschub. Das Hoteldorf entsteht und wird Kurort berühmter Reisender. Zu diesen gehörten Sigmund Freud, Arthur Schnitzler und viele andere. Im Ersten Weltkrieg wird Trafoi schwer beschädigt, die Anpassung an die neue Staatsmacht Italien ist mühsam. Inzwischen hat sich der Ort wieder zu einem verantwortungsbewussten Fremdenverkehrs- und Skiort entwickelt. 

Von den Anfängen bis heute

Wie die Herausgeber Herbert Raffeiner, Hans Thöni und Christian Mazagg in der Einleitung schreiben, wird im Buch das Leben im Hochtal von den geschichtlich nachvollziehbaren Siedlungsanfängen vor rund 800 Jahren bis in unsere Zeit beschrieben. Schon allein ein Blick auf die Inhalte der Beiträge verrät, wie vielfältig, wechselvoll und in mehrerlei Hinsicht einzigartig die Geschichte und die Entwicklung des Bergdorfes sind. Wolfgang Platter stellt das Trafoital einleitend aus naturkundlicher Sicht vor. Über die Geschichte der Stilfser-Joch-Straße informiert Wolfgang Jochberger. Irmtraud Kuntner befasst sich mit den Trafoier Hotels, Gasthäusern und Pensionen von den Anfängen bis heute. Außerdem stellt sie die Bergführer von Trafoi vor. Hans Thöni widmet sich den Häusern, Höfen und Gebäuden in Trafoi. Die Skigeschichte von Trafoi zeichnet Hans Thöni in einem eigenen Kapitel nach. Auch der Beitrag „Sagen, Märchen, Geschichten und Kinderspiele aus Trafoi“ stammt aus der Feder von Hans Thöni. Im Beitrag von Karin H. Wallnöfer geht es um die Franzenshöhe. Im Kapitel von Bernd Karner lernen die Leser prominente Besucher von Trafoi kennen und erfahren, was es mit Sigmunds Freuds „Gedankenexperiment mit Trafoi“ auf sich hat. Ein eigens Kapitel haben Hans Thöni und Hebert Raffeiner der Schule und den Lehrpersonen von Trafoi gewidmet. Den Titel „Kirchliches und mehr“ trägt ein gemeinsamer Beitrag von David Fliri und Herbert Raffeiner. David Fliri befasst sich in einem weiteren Kapitel mit dem Thema „Höfe, Wälder und Bergbau“. Den Bereich „Trafoi in der Kunst“ beleuchtet Leo Andergassen. Eine „Kleine Unwetterkunde von Trafoi“ haben Christian Mazagg und Herbert Raffeiner verfasst. Von Christian Mazagg stammen außerdem die Beiträge „Trafoi im Ersten Welrkrieg“ sowie „Die Gefallenen des Ersten Weltkrieg von Trafoi“. Im abschließenden Kapitel beleuchtet Christine Jurt den Gletscherrückgang in Trafoi.

Viele halfen mit

Der mit vielen historischen und aktuellen Aufnahmen bestückte Band wurde in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Stilfs herausgebracht. Unterstützt und gefördert wurde die Herausgabe von folgenden Institutionen und privaten Sponsoren: Landesamt für deutsche Kultur, Raiffeisenkasse Prad-Taufers, Seilbahnen Sulden-Trafoi, Skischule Trafoi, Hotel Bella Vista, E-Werk Stilfs, Recla, Berghotel Franzenshöhe, Ferienregion Ortlergebiet im Nationalpark Stilfserjoch.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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