„Damit niemand von Bord muss, müssen alle für eine bestimmte Zeit etwas weniger arbeiten“
Publiziert in 36 / 2008 - Erschienen am 15. Oktober 2008
Müstair/Vinschgau – Die knapp 1.000 Mitarbeiter, die in Schluderns, in Laas und in St. Martin in Passeier für das Schweizer Unternehmen HOPPE (Beschlagsysteme für Fenster und Türen) arbeiten, hatten in der vergangenen Woche „Zwangsurlaub“. Einzelne Schließtage hatte es bereits im Vorfeld gegeben. „Solche Schließtage und auch die jetzige Schließwoche gehören zu unserem System der flexiblen Arbeitszeit. Dieses System führt zwar dazu, dass alle Mitarbeiter für eine gewisse Zeit etwas weniger arbeiten müssen, wir können damit aber andererseits dafür sorgen, dass alle Mitarbeiter an Bord bleiben können,“ erklärt Christoph Hoppe in einem Interview mit dem „Vinschger“. Eine Auflassung von HOPPE-Werken in Südtirol sei überhaupt kein Thema, so Christoph Hoppe, der das Unternehmen zusammen mit seinem Bruder Wolf Hoppe leitet. Auch zur derzeitigen, weltweiten Finanzkrise, zum internationalen Konkurrenzkampf, zu Italiens Steuerpolitik und zu Südtirol nimmt Christoph Hoppe Stellung. Als Katastrophe bezeichnet er etwa die Vinschger Straße: „Mit einer Ochsenkarren-Infrastruktur kann man keine Industrie ins Land holen.“ Ginge es nach ihm, sollte die Me-Bo in Re-Bo „umgetauft“ werden, wobei er mit „Re“ den Reschen meint.
„Der Vinschger“: „Wenn HOPPE schließen würde, wäre das eine Katastrophe. Das glaube ich nicht, denn ich hatte erst vor kurzem eine Aussprache mit Vertretern von HOPPE. Von einer Auflassung von HOPPE-Niederlassungen in Südtirol war da keinesfalls die Rede.“ So reagierte Landeshauptmann Luis Durnwalder kürzlich auf das „Gerücht“ einer eventuellen Auflassung. Es war Herbert Fritz, der Präsident des Landesverbandes der Handwerker und Dienstleister, der dieses „Gerücht“ in die Versammlung der LVH-Bezirke Unter- und Obervinschgau hineingetragen hatte. Herr Christoph Hoppe, ist eine Auflassung tatsächlich kein Thema?
Christoph Hoppe: Nein, überhaupt nicht. Ich weiß nicht, warum Herr Fritz diese Aussage gemacht hat. Das Kolportieren von Gerüchten liegt unter dem Niveau des LVH-Präsidenten. Es kommt leider häufig vor, dass Menschen, die nichts Eigenes zu sagen haben, Gerüchte verbreiten, um sich wichtig zu machen.
Der Tageszeitung „Dolomiten“ sagten Sie, dass die Aussage von Fritz „ein absoluter Blödsinn ist.“
Christoph Hoppe: Ja genau, ich kann diesen Kommentar nur wiederholen. Eine „Auflassung“ ist schon allein aufgrund der Organisation der HOPPE-Gruppe nicht möglich. Das gesamte EDV-Rechenzentrum für die Gruppe befindet sich in Laas, die Espaq-Fenstergriffe für England stellen wir im Vinschgau her, und nur dort, ebenso auch die Monobloc-Garnituren für Frankreich. Weiters werden alle Kunststoffteile für die HOPPE-Gruppe in Laas produziert. Der Vinschgau hat somit eine große strategische Bedeutung für die gesamte Gruppe. Von unseren 7 Fertigungs-Betrieben in Europa liegen 3 in Südtirol, 2 davon im Vinschgau. Das heißt, dass 28 Prozent unserer Kapazität an Südtirol bzw. an den Vinschgau gebunden sind. Kann man diese Kapazität einfach „auflassen“, ohne damit den Weiterbestand der gesamten Gruppe zu gefährden? Ich sage es noch einmal: Die Aussage des Herrn Fritz ist ein absoluter Blödsinn. Hätte er sich seriös mit HOPPE beschäftigt und wäre es ihm nicht nur um Effekthascherei gegangen, hätte er Bescheid wissen müssen. Wir hätten ihn auch gerne aufgeklärt, aber er hat mit uns nicht gesprochen.
HOPPE beschäftigt zurzeit 347 Mitarbeiter in Schluderns, 303 in Laas und 321 in St. Martin i. P.. Weitere 50 Südtiroler, vorwiegend Vinschger, sind hier im zentralen Verwaltungssitz in Müstair beschäftigt. Ist ein Teil aller dieser Arbeitsplätze mittel-langfristig in Gefahr?
Christoph Hoppe: Wer in der heutigen Zeit mit Aussagen zur langfristigen Entwicklung der Wirtschaft aufwartet, den halte ich für unseriös. Die Finanzkrise, die wir derzeit in Amerika erleben, ist wohl nur der Anfang eines brutalen, aber doch heilenden Reinigungsprozesses in den USA. Vorbei ist die Krise noch nicht. Im Gegenteil, Amerika und natürlich auch wir hier in Europa müssen uns jetzt notgedrungen fragen, was noch alles kommen wird. Trotzdem sehe ich keinen Anlass, eine Weltuntergangsstimmung zu verbreiten. Die Wirtschaft verläuft eben nicht linear, manchmal geht es bergauf, manchmal bergab. Derzeit geht es zwar bergab, und dazu noch ziemlich steil, aber es wird wieder aufwärts gehen. Wir als HOPPE-Gruppe glauben, dass sich die Lage ab etwa Mitte bis Ende des nächsten Jahres wieder bessern dürfte, und daran müssen wir uns anpassen.
Die HOPPE-Arbeiter mussten jüngsthin für jeweils einen Tag bzw. einmal sogar eine ganze Woche lang zu Hause bleiben. Warum kommt es zu diesen Arbeitszeitkürzungen, und wird es solche in Zukunft öfters geben?
Christoph Hoppe: Es war dies das erste Mal seit dem Dezember 2002, dass wir eine einwöchige Auszeit eingeführt haben. Wir haben dafür ganz bewusst die zweite Oktoberwoche gewählt, denn diese Woche ist aufgrund der Apfelernte eine gute Zeit für Nebenerwerbsbauern. Die Anzahl der Schließtage ist begrenzt. Die Philosophie, die hinter den Schließtagen steckt, ist ganz einfach, es handelt sich um das System der flexiblen Arbeitszeit. Wir haben für unsere Mitarbeiter so genannte Arbeitszeitkonten mit Plus- und Minusstunden eingeführt.
Was heißt das konkret?
Christoph Hoppe: Der Sinn des Ganzen ist: viel arbeiten, wenn viele Aufträge da sind und weniger arbeiten, wenn weniger Aufträge da sind. Es ist das Überangebot auf den Märkten, das uns solche Maßnahmen vorgibt. Ich kann einem Kunden zum Beispiel nicht sagen: „In dieser Woche kann ich nichts liefern, weil Ferien sind oder weil Feiertage anfallen.“ Wenn ich das sage, holt sich der Kunde die Waren anderswo. Dem System der flexiblen Arbeitszeit wird in Zukunft immer größere Bedeutung zukommen. Es wird eines Tages sogar so weit sein, dass „normale“ Wochenarbeitszeiten - also immer derselbe Wochenrhythmus – zur Ausnahme gehören werden. Das Geheimnis ist einfach: Aufgrund der Schließtage arbeiten alle für eine gewisse Zeit etwas weniger, im Gegenzug aber muss niemand entlassen werden.
Und was passiert, wenn jemand zum Beispiel in einem Monat sehr viele Arbeitsstunden zusammenbringt, und in einem weiteren sehr wenige?
Christoph Hoppe: Im Falle von Minderstunden finanziert das Unternehmen die fehlenden Stunden vor. Holt ein Mitarbeiter die Stunden auf, bekommt er Überstundenzuschläge.
Wird es heuer eine weitere Schließwoche geben?
Christoph Hoppe: Heuer wahrscheinlich nicht mehr, im nächsten Jahr kann ich es nicht ausschließen.
Mehrfach haben sich in unserer Redaktion HOPPE-Arbeiter oder Angehörige von solchen gemeldet und Sorgen über die Zukunft der Arbeitsplätze geäußert.
Einer der Anrufer meinte: „Wenn ich diese Stelle verliere oder nur mehr zeitweise beschäftigt werde, kann ich meine Familie nicht mehr ernähren und mein Wohnbaudarlehen nicht mehr zurückzahlen“. Was antworten Sie diesem Mann?
Christoph Hoppe: Es wäre sinnvoller, wenn er direkt zu uns und zu den Betriebsräten käme, denn dort gibt es stets Informationen aus erster Quelle. Die Lohneinbußen, zu denen es aufgrund der heurigen Schließwoche kommt, sind real. Wir versuchen aber, sie so gering wie möglich zu halten.
Wie stark bekommt HOPPE die amerikanische und folglich mehr oder weniger weltweite Wirtschaftskrise zu spüren? Wie steht es mit den Aufträgen in Amerika?
Christoph Hoppe: Die USA befinden sich in einer Rezession, und die ist noch nicht vorbei. Die Bautätigkeit in den USA ist massiv zurückgegangen, was wir natürlich deutlich zu spüren bekommen, denn Amerika ist nach Deutschland und England unser drittgrößter Markt, gefolgt von Italien und Frankreich. Neu gebaut wird in Amerika – und nicht nur dort - zwar sehr viel weniger, das Renovieren und Sanieren aber sind deutlich im Steigen begriffen.
Das Unternehmen HOPPE, 1952 von Ihrem Vater Friedrich Hoppe gegründet, hat 1965 begonnen, Produktionsstätten in Südtirol zu errichten. Mittlerweile produziert HOPPE auch in den USA, in der ehemaligen DDR – heute Deutschland - und in Tschechien. Wie stark ist die internationale Konkurrenz?
Christoph Hoppe: Das Thema der Konkurrenz ist sehr vielschichtig. Erstens muss ich festhalten, dass es den EINEN Konkurrenten nicht gibt, weil kein Betrieb diese Breite der Produkte und Materialien hat. Sehr wohl aber gibt es einzelne Unternehmen, die in Teilbereichen als Konkurrenten zu bezeichnen sind, so etwa Messinghersteller aus Italien oder Billigmeier aus dem Fernen Osten. Es ist unser Einkaufsverhalten und die „Geiz ist geil“-Generation, die solchen Billigmeiern Tür und Tor öffnen. Einerseits wollen wir für unsere eigenen Angebote - ganz gleich ob es Produkte sind oder Arbeitsleistungen – möglichst viel bekommen, und andererseits wollen wir für Angebote möglichst wenig bezahlen. Ich nenne das ganz einfach schizophren.
Es gibt immer mehr Betriebe, die nicht selbst herstellen, sondern nur mehr mit Waren handeln.
Christoph Hoppe: Die Veränderung der Konkurrenz-Strukur ist ein weiters großes Problem. Der neue Trend ist: weg vom Hersteller, hin zum Händler und Sortimenter. Viele wollen nur mehr das kaufen, was am billigsten ist, und zwar weltweit. Diese Veränderung führt dazu, dass wir nicht mehr gleiche Regeln und gleiche Chancen vorfinden. Ein Beispiel: Kümmern sich etwa die Chinesen um Arbeits- oder Umweltschutz? Zumal HOPPE ja weltweit verkauft, muss HOPPE auch weltweit konkurrenzfähig sein, egal, wo wir produzieren. Ein weiteres Problem im Bereich Konkurrenz liegt in der Veränderung der Unternehmensstrukturen. Auch hier ist ein besorgniserregender Trend festzustellen: weg vom Mittelstand, hin zu immer mehr Konzernen und zu mehr Konzentration.
Die HOPPE Holding AG hat ihren zentralen Verwaltungs- und Steuersitz in Müstair in der Schweiz. Bringt das Vorteile für das Unternehmen?
Christoph Hoppe: Ja, wobei dieses „Ja“ aber kein uneingeschränktes ist. Zum abgedroschenen Thema Steuern kann ich nur sagen, dass man auch in der Schweiz Steuern zahlt. Die größten Vorteile in der Schweiz sind die hervorragende Infrastruktur, die hohe Sach- und Sprachkompetenz der Mitarbeiter, die effiziente öffentliche Verwaltung und die kurzen, unbürokratischen Wegen.
Und wo ist das „Ja“ eingeschränkt?
Christoph Hoppe: Müstair ist abgelegen, der Aufwand für die Ausbildung der Mitarbeiter und für die Rekrutierung von solchen ist groß, Das gilt speziell für Führungskräfte. Positiv ist wiederum, dass unser Standort als gute Drehscheibe zwischen den Märkten und Produktionen fungiert.
Wäre es für ein Unternehmen, wie es das Ihre ist, rein wirtschaftlich gesehen nicht günstiger, dort zu produzieren, wo die Gewerbegründe billiger und die Löhne und Lohnnebenkosten niedriger sind?
Christoph Hoppe: Die Arbeitskosten sind immer nur ein Teil der gesamten Produktionskosten. Die Frage ist: was bekommt man für sein Geld? Hohe Leistung rechtfertigt auch einen hohen Preis. Laut unseren betriebsinternen Prognosen wird im Jahr 2009 die Arbeitsstunde in Südtirol die teuerste in der gesamten HOPPE-Gruppe sein. Daraus folgt, dass in Südtirol auch die Leistung pro Stunde die größte in der ganzen Gruppe sein muss. Bei HOPPE steht seit jeher der Mitarbeiter im Mittelpunkt. Die Standards, wie wir Menschen behandeln und was wir mit Menschen machen, werden daher überall eingehalten. Dass uns damit ein Teil des Kostenvorteils verloren geht, ist klar, aber für uns sind die Mitarbeiter nicht nur ein „Kostenfaktor“ oder – noch schlimmer – „Humankapital“, sondern Menschen. Das andere Extrem wäre Kinderarbeit.
Ihrem Vater Friedrich Hoppe wurde kürzlich der Südtiroler Verdienstorden verliehen, die höchste Südtiroler Ehre. Bei einem Gespräch, das ich vor einigen Jahren mit Friedrich Hoppe führte, fiel mir auf, dass er nicht nur wirtschaftlich, sondern auch mit dem Herzen an Südtirol hängt. Ein schweres Erbe für die Söhne?
Christoph Hoppe: Nein, gar nicht. Ich habe hier um die Ecke von Südtirol 18 Jahre lang mit meiner Frau und unseren drei Kindern gelebt. Diese Gegend hier ist mehr als jede andere Region meine Heimat. Hier arbeiten macht noch Spaß, und das soll es ja auch machen.
Im trotz allem immer noch eher schwachen Wirtschaftsraum Vinschgau ist HOPPE viel mehr als nur eine Fabrik, in der Beschlagsysteme für Türen und Fenster hergestellt werden. Hinter den Beschäftigten stehen Familien, steht ein Teil des wirtschaftlichen und sozialen Gefüges der gesamten Region. Bleibt HOPPE dem Vinschgau erhalten - oder anders gefragt – was müssen der Vinschgau und das Land Südtirol tun, um HOPPE nicht zu verlieren?
Christoph Hoppe: Diese Frage hat für mich einen drohenden Anstrich: wenn ihr das nicht macht, oder jenes nicht macht, ist HOPPE weg. Ich habe noch nie mit Arbeitsplatzreduktion oder Abwanderung gedroht, um politisch irgendetwas zu erreichen. Auch jetzt tue ich das nicht.
Also keine Wünsche oder Anregungen?
Christoph Hoppe: Doch, doch, ein paar Anregungen habe ich schon. Da wäre zum Beispiel die Informationstechnik dringend zu verbessern. Ich meine damit den Internet-Anschluss, denn ohne eine zeitgemäße IT-Infrastruktur tun wir uns schwer, ich nenne nur das Stichwort Rechenzentrum Laas. Für den Betrieb unserer Schmelzöfen in Schluderns wäre es außerdem sehr vorteilhaft, wenn die Erdgasleitung, die mittlerweile ja bis Schlanders reicht, bis nach Schluderns und möglicherweise auch darüber hinaus verlängert würde.
Über den Ausbau der Straße im Vinschgau wird seit Jahrzehnten gesprochen; abgesehen von ein paar Umfahrungen und immer neuen Kreisverkehrsanlagen sieht sie aber noch fast immer aus wie früher. Segen oder Fluch?
Christoph Hoppe: Die Vinschger Straße ist eine Katastrophe. Sie ist bestenfalls dafür geeignet, den Touristen die Chance zu geben, die schöne Umgebung ausgiebig zu bewundern. Diese Chance bekommen sie, weil sie gezwungen sind, langsam zu fahren. Ich glaube nicht, dass jeder Kreisel gut ist, und ich glaube auch nicht, dass man auf jeden so genannten Verkehrsexperten hören muss.
Was möchten Sie dann? Etwa eine Schnellstraße?
Christoph Hoppe: Ich habe im Beisein von Landeshauptmann Luis Durnwalder einmal gesagt, dass man die Me-Bo bis hinauf zum Reschen weiterziehen und eine Re-Bo schaffen sollte. Luis Durnwalder hat daraufhin nur ein bisschen gelacht. Aber Scherz beiseite: Es geht doch nicht an, dass ein Handwerker 2 Stunden braucht, um zu seiner Baustelle zu kommen. Es ist paradox, wenn man Industrie ins Land holen will und gleichzeitig nur mit einer Ochsenkarren-Infrastruktur aufwarten kann.
Interview: Sepp Laner
Rohstoffpreise rapid angestiegen
Wie diese Grafik belegt, sind die Rohstoffe, welche die HOPPE für die Produktion der Beschlagsysteme für Fenster und Türen braucht, in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Besonders eklatant ist die Preissteigerung des Zinks, dessen Preis sich in nur einem Jahr mehr als verdreifachte. Aber auch Messing, Edelstahl und Aluminium sind teurer geworden. Der Grund für diese außergewöhnliche Preisentwicklung liegt darin, dass so genannte Boom-Länder wie China oder Indien die weltweiten Rohstoffe-Vorräte buchstäblich „auffressen.“ Für HOPPE ist diese Entwicklung insofern schwerwiegend, als dass rund die Hälfte der Produktionskosten auf den Einkauf der Rohstoffe entfällt.
Rund 30 Millionen Euro Arbeitskosten
Die Arbeitskosten, welche die HOPPE AG Italien (Schluderns, Laas und St. Martin in Passeier) jährlich zu bestreiten hat, belaufen sich auf rund 30 Millionen Euro. Dies Summe umfasst die Entlohnungen für die Arbeiter sowie alle Lohnnebenkosten. Für die italienische Steuergesetzgebung bringt Christoph Hoppe nur ein bissiges Lächeln auf. Die Regierung sollte es zumindest schaffen, die Besteuerung der Überstunden zu senken bzw. ganz fallen zu lassen: „Wie es derzeit der Fall ist, wird Leistung nicht belohnt, sondern bestraft.“ Bestraft und nicht gefördert werde auch jener, der Arbeitsplätze schafft. Hoppes Credo: Leistung muss sich mehr lohnen, zuallererst für die Mitarbeiter.
IRAP-Senkung zeigt Wirkung
IRAP WERT (Euro) SUMME (Euro)
2000 1.415.940 1.415.940
2001 1.231.978 2.647.918
2002 1.267.277 3.915.195
2003 1.364.381 5.279.576
2004 1.357.910 6.637.486
2005 1.341.172 7.978.658
2006 1.397.000 9.375.658
2007 1.108.178 10.483.836
2008 875.000 (geschätzt) 11.358.836
Dass das Land die Wertschöpfungssteuer IRAP etwas gesenkt hat, schlägt sich auch in der Steuerbilanz der HOPPE Italien AG merklich nieder. Führte HOPPE 2006 noch 1,397 Mio. Euro an IRAP ab, so waren es im Vorjahr 1,108 Mio. Euro und heuer dürften es geschätzte 875.000 Euro sein (siehe auch Tabelle).
Zum Vergleich: Die ca. 550 Handwerksbetriebe im Bezirk Untervinschgau zahlen pro Jahr und 1,5 Mio. Euro an IRAP.
Josef Laner