Vier neue Bürgermeister hat das Tal
Publiziert in 9 / 2005 - Erschienen am 12. Mai 2005
Zu den größten Überraschungen der Gemeinderatswahlen zählt sicher die Abwahl des Latscher Bürgermeisters Markus Pircher. An seiner Stelle hat jetzt Karl Weiss das Latscher Regierungszepter in die Hand genommen. Neu sind auch die Bürgermeister in den Gemeinden Prad, Schluderns und Naturns. Während die SVP mancherorts teils empfindliche Einbußen hinnehmen musste, freuen sich Bürgerlisten und zum Teil auch die Union für Südtirol über Stimmenzuwächse.
In Latsch kam es zu einem Paukenschlag. Der bisherige Bürgermeister Markus Pircher bekam nur 1257 Stimmen und wurde somit abgewählt. Neuer Bürgermeister ist mit 1576 Stimmen Karl Weiss, den auch die Bürgerliste unterstützt hatte. Die SVP verlor über 27,5 Prozent der Stimmen. Die Bürgerliste , bei der allerdings auch SVP-Vertreter kandidierten, gewann auf Anhieb 34,9 Prozent und stellt folgende sieben Räte: Walter Theiner (517), Hermann Raffeiner Kerschbaumer (306), Josef Kofler (260), Herbert Schwarz (224), Verena Rinner (219), Heinrich Pirhofer (200) und Stephan von Marsoner (195). Die SVP stellt neben Karl Weiss und Markus Pircher weitere elf Räte: Adalbert Linser (516), Hans Mitterer (497), Roland Riedl (403), Christian Stricker (316), Andrea Kofler (310), Helene Innerhofer Schuler (307), Harald Plörer (306), Oskar Fleischmann (295), Josef Kuppelwieser (291), Mauro Dalla Barba (273) und Hans Rungg (231).
Eine politische Umwälzung haben die Ratswahlen in der Unruhe-Gemeinde Prad gebracht. Neuer SVP-Bürgermeister ist mit einem klaren Wahlsieg (900 Stimmen) der Amtstierarzt Hubert Pinggera. Sein Mitbewerber Christian Obwegeser kam auf 358 Stimmen, Lothar Burger lediglich auf 212. Auf der Liste „Für Prad“ bekam Karl Bernhart als Bürgermeisterkandidat 357 Stimmen, Werner Egger als Bürgermeisterkandidat der Bürgerliste 255. Die SVP ließ in Prad kräftig Federn. Sie büßte im Vergleich zu 2000 fast 19 Prozent der Stimmen ein und verlor somit vier Sitze im Rat. Von drei auf zwei Vertreter „abgebaut“ hat auch die Bürgerliste. Die SVP stellt neben den drei Bürgermeisterkandidaten noch neun Vertreter: Josef Gritsch (306), Herbert Thoma (281), Alois Lechner (216), Manfred Lechner (196), Karl Gruber (194), Tanja Ortler (175), Rosa Stecher Weissenegger (174), Rita Brunner (169), Othmar Brenner (156). Rosa Stecher Weissenegger hat um 234 Stimmen weniger bekommen als 2000. Nicht mehr gewählt wurde der Gemeindereferent Werner Altstätter. Er hat 120 Stimmen verloren. Auf Anhieb fünf Sitze eroberte „Für Prad“: Neben Karl Bernhart gehören auch Wunibald Wallnöfer (423), Rudi Maurer (344), Udo Thoma (277) und Dominique Wallnöfer (154) dem Rat an. Die Bürgerliste ist neben Werner Egger noch mit Johann Kuntner (126) vertreten. Die Liste „Chiesa con campanile“ stellt mit dem Tierarzt Maurizio Giusti ein Ratsmitglied.
In Naturns entschied das Rennen um das Bürgermeisteramt Andreas Heidegger (1468) für sich. Sein SVP-Mitbewerber Helmuth Pircher kam auf 1114 Stimmen, Werner Albrecht nur auf 87. Der UfS-Bürgermeisterkandidat Franz Gritsch erzielte 139 Stimmen, Rudolf Fasolt von den Freiheitlichen 93. Die SVP verlor einen Sitz und stellt nunmehr 16 Räte. Es sind dies neben Heidegger und Pircher : Valentin Stocker (759), Zeno Christanell (583), Gudrun Pöll (560), Edith Rechenmacher Schweitzer (547), Marianna Bauer Holzeisen (415), Johann Unterthurner (355), Leo Lanthaler (291), Werner Klotz (290), Florian Ruatti (273), Helmut Müller (258), Patrick Perkmann (255), Albert Gruber (234), Barbara Pratzner Wieser (221) und Edmund Luner (217). Die Union ist mit Erich Tapfer (150) und Franz Gritsch (109) vertreten, die Freiheitlichen stellen Rudolf Fasolt (93) und die „Lista civica per Naturno - Bürgerliste für Naturns“ Claudio Avogaro (89).
In der Gemeinde Schluderns
gibt es einen großen Gewinner und einen großen Verlierer. Der Gewinner heißt Erwin Wegmann. Er ist mit 697 Stimmen der neue Schludernser SVP-Bürgermeister . Der bisherige Vizebürgermeister Sigfried Stocker brachte es als zweiter Bewerber um das Bürgermeisteramt nur auf 420 Stimmen. Für die SVP sitzen noch Heiko Hauser (441), Josef Franz Prantl (291), Brigitta Stecher (225), Anna Maria Thaler (221), Gabriel Tschenett (189), Andrea Kuppelwieser (149), Josef Trafoier (148), Andreas Hauser (121), Elisabeth Klotz Ritsch (112) und Elmar Koch (108). im Rat. Die SVP hat in Schluderns fast neun Prozent an Stimmen verloren. Die Freiheitlichen schafften auf Anhieb 11,5 Prozent und stellen mit Romina Eberhöfer (78) und Hans Pohl (75) zwei Räte. Die UfS hat leicht verloren und entsendet Walter Maria Gruber (27) in das „Gemeindeparlament“.
In Partschins hat sich der SVP-Langzeitbürgermeister Robert Tappeiner mit 766 Stimmen vor Florian Gamper (716) und Karl Moser (381) durchgesetzt. Sigmund Kripp von der Liste „Bürgerinnen Partschins“ bekam als Bürgermeisterkandidat 135 Stimmen. Neben den drei BM-Kandidaten stellt die SVP noch folgende Räte: Ewald Lassnig (541), Hans Weiss (443), Sebastian Bernhart (362), Evelyn Tappeiner Weithaler (298), Walter Laimer (262), Kurt Holzknecht (222), Helmut Haller (221), Stefan Ganterer (218), Jochen Raffl (205), Ingeborg Schnitzer (197), Albert Gufler (191), Karl Kaserer (187) und Josef Sprenger (177). Die UfS entsendet Johann Bernhart (87) und Jürgern Zerz (51), die Liste „Bürgerinnen Partschins“ Sigmund Kripp und Sibille Braun Gander (77).
Im Vinschger Hauptort Schlanders wurde Johann Wallnöfer mit 2085 Stimmen als SVP-Bürgermeister wieder gewählt. Sein Mitbewerber Manfred Horrer kam nur auf 749 Stimmen. Waltraud Plagg Zoderer erzielte als BM-Kandidatin der Liste „Für Schlanders-Per Silandro“ 306 Stimmen, Franz Steiner für „Bürger für Bürger“ 274. Die SVP verlor zwei Sitze. Sie ist im Rat neben Wallnöfer und Horrer mit Monika Holzner Wunderer (619), Manfred Pinzger (497), Richard Wellenzohn (465), Heinrich Fliri (452), Walter Gurschler (375); Andrea Gruber (340), Johann Schaller (331), Kurt Josef Leggeri (312), Andreas Graf (307), Karl Thoman (301), Franz Josef Pircher (297) und Angelika Meister (257) vertreten. Die Liste „Für Schlanders-Per Silandro“ entsendet neben Plagg Zoderer auch Hansjörg Gluderer (225) und Oswald Kofler (168) in den Rat, die Liste „Bürger für Bürger“ neben Steiner auch Erhard Alber (203) und die Liste „Schlanderser Bürgerhilfe-Aiutiamo i cittadini“ Dunja Tassiello (123).
In der Gemeinde Stilfs, wo sich ausschließlich die SVP den Wählern stellte, konnte der Langzeitbürgermeister Josef Hofer seine Stellung gut behaupten. Mit 455 Stimmen für das Bürgermeisteramt erzielte er fast gleich viele Stimmen wie vor fünf Jahren. Um über 20 Prozent an Stimmen eingebüßt hat hingegen der Bürgermeisterkandidat Hartwig Tschenett. 2000 hatte Tschenett noch 358 Stimmen bekommen, dieses Mal waren es nur mehr 199. Günther Kössler aus Sulden, der dritte Bürgermeisterkandidat der Gemeinde Stilfs, kam auf beachtliche 168 Stimmen. Im Gemeinderat sitzen weiters Alexandra Mazagg (251), Hannes Hofer (228), Ruth Maria Ellmer (212), Ulrike Zischg Theis (199), Armin Angerer (168), Arnold Gapp (167) Arthur Weisenhorn 156), Herbert Pinggera (144) Astrid Reinstadler Brambilla (134), Alfred Thöni (126) , Andreas Wallnöfer (122) und Christian Knoll (107).
Im Hauptort des Obervinschgaus Mals verlor die SVP fast 7 Prozent, die Union legte um knapp 6 Prozent zu. Der einzige SVP-Bürgermeisterkandidat Josef Noggler hat im Vergleich zu 2000 326 Stimmen verloren. Dem neuen Gemeinderat gehören jetzt drei UfS-Mitglieder an: Christine Taraboi Blaas (276), Josef Stecher als Unabhängiger (188) und Andreas Thanei (134), die SVP stellt neben Noggler 15 Räte: Johann Ziernheld (425), Othmar Hellrigl (381), Albert Hutter (301), Sibille Tschenett (296), Hubert Kofler (282), Gertrud Telser Schwabl (266), Gerold Frank (241), Andreas Heinisch (240), Werner Weiskopf (230), Daniela di Pilla Stocker (218), Egon Alber (214), Josef Sachsalber (214), Erika Maria Rinner Wegmann (201), Steck Steck Oskar (199) und Alois Haller (180). Ein stolzes Ergebnis erzielte mit 107 Stimmen Bruno Pileggi, der für die Liste „La Margherita - Democrazia é libertá“ im Rat sitzt.
In der Doppelgemeinde Kastelbell-Tschars setzte sich der bisherige Bürgermeister Josef Alber mit 920 Stimmen klar gegen seinen Mitbewerber Gustav Tappeiner (551 Stimmen) durch. Ein knappes Duell, wie es viele vorausgesagt hatten, gab es nicht. Im Gemeinderat sitzen die bisherigen Vertreter Reinhard Verdross (380), Markus Marsoner (370), Franz Tappeiner (293), Rita Gstrein Kaserer (233) und Horst Huber (185) sowie die Neulinge Katharina Doná Pichler (336), Simon Mair (274), Ernst Kaserer (221), Eva Prantl (209), Johannes Kofler (196), Waltraud Eberhöfer Forcher (181) und Bernd Kofler (174). Die UfS stellt mit Anton Gutweniger (58) weiterhin einen Vertreter.
In der Gemeinde Graun, wo alle SVP-Kandidaten gleichzeitig Bürgermeisterkandidaten waren, konnte Bürgermeister Albrecht Plangger das Wahlergebnis von 2000 beinahe wiederholen. Die SVP hingegen verlor über 13 Prozent. Beträchtliche Stimmen davon gingen sicher an die Liste „W.I.R. für unsere Zukunft“, die mit Heinrich Thöni (147) und Jürgen Hohenegger (146) zwei Ratssitze eroberte. Die SVP stellt neben Plangger elf Räte: Karoline Gasser Waldner (420), Thomas Santer (318), Florian Eller (294), Elmar Bochet (275), Peter Eller (220), Herbert Federspiel (216), Martin Mall (214), Sonja D’Angelo Plangger (199), Erhard Joos (198), Hedwig Fritz Probst (167) und Seraphin Stecher (167). Für die UfS wurde Theo Noggler in den Gemeinderat gewählt.
In der Gemeinde Martell, wo nur die SVP angetreten ist, war Peter Gamper dieses Mal alleiniger Bürgermeisterkandidat. Er erzielte als solcher 408 Stimmen. Als Ratsmitglieder wurden gewählt: Georg Altstätter (214),Stefan Kobald (208), Erich Stricker (195), Johann Fleischmann (151), Roland Schwienbacher (109), Hildegard Angerer Spechtenhauser (108), Anton Gluderer (91), Reinhard Martin Tscholl (88), Anna Stieger Lee (78), Alexander Fleischmann (75), Franz Perkmann (73), Otto Holzknecht (70), Günther Pircher (47) und Erwin Gluderer (45).
Im Städtchen Glurns, in dem die bisherige Bürgerliste das Feld dem Edelweiß überlassen hatte, errang Erich Wallnöfer als einziger Bürgermeisterkandidat 391 Stimmen. Im Rat sitzen die bisherigen Vertreter Elmar Prieth (177), Hermann Josef Moriggl (91), Armin Bertagnolli (68) und Karl Johann Asper (31) sowie die neuen Räte Kurt Warger (201), Stefan Sagmeister (162), Petra Windegger Stocker (161), Dietmar Baldauf (133), Alois Frank (119), Elisabeth Baldauf (106), Astrid Patscheider Prader (91), Martin Unterer (69), Rosa Pichler Prieth (41) und Hugo Niederholzer (30).
In der Gemeinde Taufers im Münstertal (nur SVP) konnte Hermann Fliri sein Ergebnis als SVP-Bürgermeisterkandidat mit 412 Stimmen verbessern (plus 16,7 Prozent).
Die Bürgermeisterkandidatin Margareth Schönegger Gaiser kam auf beachtliche 162 Stimmen. Dem Rat gehören weiters an: Stefan Fliri (238), Johann Tragust (173), Roselinde Gunsch Koch (167), Horst Noe Stricker (153), Michaela Brunner Kapeller (146), Paul Hohenegger (140), Florina Wittmer (137), Sophie Gorfer Fliri (123), Andreas Heinrich Steiner (108), Markus Malloth (94), Hubert Plangger (92), Stephan Heinrich Tischler (88) und Hubert Peer (84).
Neben Graun waren auch in der Gemeinde Schnals alle SVP-Gemeinderatskandidaten auch Bewerber für das Bürgermeisteramt. Bürgermeister Hubert Variola hat zwar knapp zehn Prozent an Stimmen verloren, konnte sich aber mit 532 Stimmen deutlich behaupten. Dem Gemeinderat, der sich ausschließlich aus SVP-Vertretern zusammensetzt, gehören weiters an: Otto Rainer (339), Peter Grüner (248), Karl Josef Rainer (235), Franz Oberhofer (199), Adalbert Weithaler (193), Patrizia Grüner (187), Gerhard Müller (170), Theodor Rainer (154), Oswald Weithaler (140), Josef Götsch (139), Evi Weithaler (139) , Ernst Kofler (137), Alexander Rainer (123) und Ewald Gurschler (108).
In Plaus hat die SVP um 2,6 Prozent zugelegt, die Bürgerliste hat entsprechend verloren. Arnold Schuler konnte sein Ergebnis als Bürgermeisterkandidat um 19 Prozent verbessern. Er bekam 280 Stimmen. Für die SVP wurden weiters die Vertreter Heinrich Kainz (89), Sylvia Oberhauser Pircher (87), Martin Pircher (67), Peter Moser (63), Siglinde Mitterhofer Köll (56), Erika Gerstgrasser Caregnato (51), Erhart Kuppelwieser (48), Daniel Geiser (40), Thomas Schuler (39) und Karl Raich (38) in den Rat gewählt. Die Bürgerliste Plaus ist weiterhin mit vier Räten vertreten: Ernst Gögele (65), Franz Ladurner (60), Anna Elisabeth Kaufmann (51) und Roman Mayr (41).
In der Gemeinde Laas wurde Andreas Tappeiner als einziger SVP-Bürgermeisterkandidat mit einem beachtlichen Ergebnis von1771 Stimmen als Bürgermeister bestätigt. Der Bürgermeisterkandidat der Bürgerliste Oswald Angerer bekam 424 Stimmen. Für die SVP Laas/Allitz/Tanas wurden neben Tappeiner folgende Vetreter gewählt: Verena Tröger (454), Roman Horrer (355), Leo Angerer (344), Reinhard Spechtenhauser (333), Alois Tscholl (300), Roman Trenkwalder (243), Günther Tappeiner (242), Brigitte Schönthaler (239) und Ferdinand Hauser (222). Für die SVP-Eyrs sitzen Helga Mall Zangerle (179), Johann Thöni (159) und Arnold Rieger (146) im Rat, für die SVP-Tschengls Markus Hauser (236) und Margit Tscholl (111). Die Bürgerliste stellt zusätzlich zu Oswald Angerer weitere vier Räte: Benedikt Zangerle (239), Gottfried Fleischmann (167), Priska Lechner Kuntner (149) und Markus Riedl (125). (dany/sepp)

Josef Laner