Dieter Pinggera: Neue Ansätze in der „Hauptstadt“

„Wir müssen gemeinsam an Schlanders arbeiten“

Publiziert in 27 / 2010 - Erschienen am 14. Juli 2010
Schlanders – In der Vinschger „Hauptstadt“ Schlanders hält seit dem 17. Mai der Arbeitnehmer-Vertreter Dieter Pinggera das Regierungsszepter in der Hand. Zusammen mit seinem Ausschuss will er in der Marktgemeinde zum Teil neue Akzente setzen. Ein besonderes Anliegen ist dem neuen Bürgermeister das Wir-Gefühl: „Wir müssen alle gemeinsam an Schlanders arbeiten.“ Aber auch mit Problemen, teils schwierigen Aufgaben und neuen Herausforderungen sieht sich Pinggera konfrontiert. „Der Vinschger“: Für einige Ihrer Amtskollegen im Vinschgau, die am 17. Mai als neue Bürgermeister in die Rathäuser einzogen, war dieser Schritt wie ein Sprung ins kalte Wasser. Ist das „Wasser“ in Ihrem Rathaus schon etwas abgekühlt? Dieter Pinggera: Es kam natürlich eine Fülle von Aufgaben und Herausforderungen auf mich zu. Die zeitlichen Anforderungen waren vor allem in der Anfangsphase sehr hoch. Die Inhalte der Sachthemen bereiteten mir weniger Probleme. Insofern war das „Wasser“ für mich nicht zu kalt. Am 16. Mai gaben Ihnen 2.196 Bür­gerinnen und Bürger ihre Stimme. Das ist mehr als das Doppelte an Stimmen, die Ihr SVP-Mitbewerber Erwin Dilitz bekam. Bei der jüngsten Ratssitzung gab sich der Wirtschaftsvertreter Dilitz fast wie ein Oppositionsvertreter. Wäre es nicht klüger gewesen, ihn in den Ausschuss zu holen? Dieter Pinggera: Ich habe eine Fülle von Gesprächen geführt, am Ende auch mit Erwin Dilitz. Von Anfang an war für mich klar, dass es einen Wirtschaftsvertreter im Ausschuss geben muss. Die Wahl fiel auf Grund verschiedenster Überlegungen auf Kurt Leggeri. Die Zusammenarbeit mit ihm ist sehr gut und konstruktiv. Wie ist das Arbeitsklima im Ausschuss und hier im Rathaus mit den doch vielen Bediensteten? Dieter Pinggera: Das Klima zwischen mir, meiner Stellvertreterin Monika Holzner und den Referenten Heinrich Fliri, Walter Gurschler, Kurt Leggeri, Manuel Massl und Reinhard Schwalt erlebe ich als offen und vertrauensvoll. Auch hier im Rathaus klappt die Zusammenarbeit sehr gut. Die Mitarbeiter/innen zeigen sich einsatzfreudig und motiviert. Die Zuständigkeit für das Personal habe ich selbst übernommen. Gespräche mit Gewerkschaftsvertretern haben bereits stattgefunden, regelmäßige Personalsitzungen werden folgen. Für die Abfassung Ihres „Program­matischen Dokuments“ haben Sie sich viel Mühe gegeben. Welches sind die zentralen Punkte, die Sie mit Ihrem Arbeitnehmer-Herz festgeschrieben haben? Dieter Pinggera: Ein Kernpunkt ist sicher mein Bemühen, die Zusammenarbeit aller Interessensgruppen, Vereine und Verbände zu stärken und neu zu beleben. Es muss uns gelingen, ein stärkeres Wir-Gefühl zu entwickeln und das Bewusstsein zu schaffen, dass wir eine Dorfgemeinschaft sind. Alle sind aufgerufen, die Zukunft unserer Gemeinde mitzugestalten. Martin Daniel, der Fraktionssprecher der Liste „Für Schlanders - Per Silandro“ sprach von einem „schwammigen Dokument ohne Visionen“ und davon, dass sich die Handschrift der Arbeitnehmer darin nicht niedergeschlagen habe. Was antworten Sie Martin Daniel? Dieter Pinggera: Ich teile die Ein­schätzung des Gemeinderates Martin Daniel in diesem Punkt überhaupt nicht. Wer sich die Aufgabenbereiche etwas näher ansieht, bemerkt sofort, dass eine Vielzahl konkreter sozialer Themen im Vordergrund steht. In diesem so genannten programmatischen Dokument können natürlich nur die Richtlinien und Ziele vorgegeben werden, der detaillierte Maßnahmenkatalog wird gemeinsam in den nächsten fünf Jahren erarbeitet werden. Die Zukunft der Marktgemeinde Schlanders soll von „besser“ und „gemeinsam“ geprägt sein. Was meinen Sie damit konkret? Verbirgt sich hier eine Kritik an der früheren Verwaltung, die vielleicht andere Prioritäten verfolgte? Dieter Pinggera: Eine Kritik an der früheren Verwaltung ist hier sicher nicht versteckt. Ich meine - und dafür ist das Wort Kritik vielleicht nicht das richtige -, dass der Zusammenhalt bzw. die Zusammenarbeit zwischen den Interessensgruppen, Vereinen und Verbänden bisher nicht immer bestens war. Hier gibt es Entwicklungspotential, und ich werde mich als Bürgermeister dafür einsetzen, zum Beispiel mit Überzeugungsarbeit. Abgesehen von Grundsatzgedanken zu den vielen Bereichen der Politik haben Sie im „Programmatischen Dokument“ auch jeweils konkrete Ziele und Maßnahmen festgeschrieben. Unter der Rubrik Kultur und Bildung heißt es, dass der Schul- und Ausbildungsstandort Schlanders abzusichern ist. Sehen Sie diesen Standort aufgrund der Oberschulreform gefährdet? Dieter Pinggera: Die Oberschulstandorte Schlanders und Mals sehe ich nicht gefährdet. Die Gemeindeverwaltungen sowie die Direktoren beider Oberschulzentren arbeiten in dieser Angelegenheit überlegt und verantwortungsbewusst zusammen. Das gemeinsame Anliegen ist es, ein möglichst vielfältiges Bildungsangebot für die Oberschüler/innen des Vinschgaus anzubieten. Dank dieser Bündelung der Kräfte können wir einerseits unsere Anliegen gegenüber Bozen und Meran stärker ver­treten und andererseits verhindern, dass wir gegen einander ausgespielt werden. Von mehr Mitbestimmung ist im Programm oft die Rede. Wie soll es gelingen, zum Beispiel der Jugend oder den Senioren zu mehr Mitbestimmung zu verhelfen? Dieter Pinggera: Hier gilt es vorrangig den Jugendrat und den Seniorenrat aufzuwerten. Die Arbeit dieser Gremien muss geschätzt und ihre Anliegen müssen ernst genommen werden. Ich denke auch an regelmäßige Berichte der Vorsitzenden in den Gremien oder im Gemeinderat. Die Umbauarbeiten am Bürgerheim haben begonnen. Wie kommen die Bewohner und Mitarbeiter mit dem Baggerlärm zurecht? Dieter Pinggera: Bis zum heutigen Datum (7. Juli 2010, Anmerkung der Redak­tion) sind mir diesbezüglich keine negativen Rückmeldungen zu Ohren gekommen. Bei den wöchentlichen Bau­stellen-Besprechungen ist Referent Heinrich Fliri, bei den Koordinationssitzungen, die monatlich stattfinden, bin ich als Bürgermeister auch dabei. Dass der Bettentrakt des Krankenhauses endlich umgebaut wird, wünschen sich nicht nur die Schlanderser, sondern alle Vinschger. Ist es bald soweit? Dieter Pinggera: Ich habe bereits mit dem ärztlichen Direktor und Primar Anton Theiner sowie mit dem Verwaltungsleiter Gottfried Federspiel mehrere Gespräche geführt. Die Sanierung des Bettentraktes soll im September 2011 beginnen. Geplant ist eine Grundsanierung des bisherigen Baukörpers bei gleich bleibender Bettenanzahl. Es wird Stockwerk für Stockwerk erneuert werden. Die Belebung der Fußgängerzone haben Sie bei der Rubrik Wirtschaft und Arbeit an die erste Stelle gesetzt. Das unter der früheren Verwaltung in Angriff genommen Ortsmarketing-Konzept ist „in die Hose“ gegangen, wenn man das so formulieren darf. Warum soll der zweite Anlauf, den die neue Verwaltung jetzt unternehmen will, gelingen? Dieter Pinggera: Der Referent Kurt ­Leggeri hat bezüglich Ortsmarketing wichtige Schritte gesetzt und gute Arbeit geleistet. Davon bin ich überzeugt. Gescheitert ist der bisherige Anlauf wohl mehr deshalb, weil schlicht und einfach zu wenig zusammengearbeitet wurde. Speziell ­einige Wirtschaftsbetreibende haben sich ausgeklinkt. Das Konzept soll jetzt auf eine noch breitere Basis gestellt werden. Auch ich als Bürgermeister werde mich aktiv einbringen. Erfolg haben werden wir nur dann, wenn es gelingt, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger des Hauptortes und auch der Fraktionen mit einzubinden. Die Wirtschaft ist ebenso gefordert wie alle anderen Interessensgruppen. Gibt es schon Vorstellungen, wo man in Schlanders einen dringend notwendigen Campingplatz ausweisen könnte? Dieter Pinggera: Die Errichtung eines Campingplatzes ist schon längst überfällig. Wir als Gemeinde wollen jetzt möglichst schnell die Voraussetzungen dafür schaffen. Vielleicht gelingt es, ohne dem Gesamtkonzept vorgreifen zu wollen, ­einen Teil des Areals der „Drusus-Kaserne“ dafür zu nutzen. Dieses Areal ist ja mittlerweile auf das Land übergegangen. Gibt es schon Gespräche mit dem Land bzw. Vorstellungen darüber, wie dieses ca. 4,5 Hektar große Gelände konkret genutzt werden könnte? Dieter Pinggera: Wie mir Hermann Berger, der Generaldirektor des Landes, kürzlich in Bozen bestätigte, geht das ­Areal tatsächlich fast zur Gänze an das Land über. Während es also beim „Incoming“ - so hat es Berger formuliert - keine Probleme geben wird, muss bezüglich des „Outcomings“, sprich der Weiterführung vom Land an die Gemeinde, mit dem Landeshauptmann Luis Durnwalder verhandelt werden. Ein Termin wurde bereits vereinbart. Zeitnahe Vorhaben für uns als Gemeinde sind die Schaffung eines Parkplatzes für Pendler/innen sowie eine Zufahrt im Hinblick auf den Neubau der Gewerbeoberschule und der Tiefbauhalle der Landesberufsschule. Was das restliche Gelände betrifft, steht fest, dass auf dem Areal kein „Flickwerk“ entsteht, sondern ein Gesamtkonzept erarbeitet wird. Inwieweit sind Sie bereits in die Verhandlungen rund um das Thema Marmorabbau in Göflan involviert? Soll die Gemeinde Schlanders dauerhaft Marmorstandort mit Vermarktung und Verarbeitung werden? Dieter Pinggera: In diese Verhandlungen zwischen den Gemeinden Schlanders und Laas, den Fraktionen Laas und Göflan, der Nationalparkverwaltung und den Bruchbetreibern bin ich schon stark eingebunden. Sowohl die Fraktion Göflan als auch die Marktgemeinde Schlanders sind bestrebt, Schlanders als „kleineren“ Marmorstandort mit einer angemessenen Verarbeitungs- und Veredelungsstätte zu erhalten. Dass Laas weiterhin der Hauptstandort bleiben wird, stellt niemand in Frage. Wie lange wird der Göflaner Marmor noch über die Straße zu Tal gekarrt? Dieter Pinggera: Das hängt davon ab, ob es zwischen allen Beteiligten zu einer einvernehmlichen Lösung bezüglich der Sanierung der Schrägbahn in Laas kommt. Der zentrale Punkt ist hier die Kosten­frage. Es ist von über 20 Millionen Euro die Rede. Die Fraktion Göflan und die Marktgemeinde Schlanders zeigen sich weiterhin für einen gemeinsamen Abtransport über die Schrägbahn in Laas aufgeschlossen, sollte ein realistisches Finanzierungs- und Amortisationsmodell innerhalb eines vertretbaren Zeitrahmens vorliegen. Steigen die Kosten jedoch in astronomische Höhen, müssen wir einen längerfristigen Abtransport über die Straße in Göflan in Betracht ziehen. Wie wollen Sie das Problem „Radweg in Göflan“ entflechten? Dieter Pinggera: Hierzu haben die Referenten Walter Gurschler und Reinhard Schwalt sowie der Gemeinderat Patrik Gamper als Sonderbeauftragter für Landwirtschaft bereits Vorgespräche geführt und Vorarbeit geleistet. In den nächsten Tagen werde auch ich an einer Aussprache in Göflan teilnehmen. Wir tragen uns u.a. mit dem Gedanken, die Radtrasse im Bereich zwischen dem Sportplatz und dem Dorf auf die gegenüberliegende Seite der Etsch zu verlegen. Und was ist mit einer Radweg-Anbindung an den Hauptort Schlanders? Dieter Pinggera: Auch die wäre sehr wichtig. Ich persönlich erachte hierfür die Trasse entlang der bestehenden Straße ­zwischen Göflan und Schlanders als ge­eignet. In der Industriezone Vetzan gibt es angeblich Widerstände gegen die Erweiterungspläne des Unternehmens Marx. Sind in dieser Angelegenheit bereits Bürger an Sie herangetreten? Dieter Pinggera: Das ist ein sehr schwieriges und heikles Thema. Dass es teils ­argen Widerstand gibt, stimmt. Nicht nur die Tourismustreibenden sind besorgt, sondern auch die Landwirtschaft und die Vetzaner Bevölkerung. Andererseits geht es um die wirtschaftliche Entwicklung und den Standort eines erfolgreichen Unternehmens. Diesbezüglich wird man alle Für und Wider verantwortungsvoll gegeneinander abwägen müssen. Ist unter „schonender Optimierung der bestehenden Wasserressourcen im Schlandrauntal unter Einhaltung aller Sicherheits-, Umwelt- und Landschaftsschutzauflagen und unter Berücksichtigung der Prioritäten in folgender Reihenfolge: Trinkwasser, Beregnung. Energie“ doch ein kleineres oder größeres Stau­becken im Schlandrauntal zu verstehen? Dieter Pinggera: Nein, ein Staubecken ist hier mit Gewissheit nicht gemeint. Es geht vielmehr darum, die bestehenden Leistungen unseres E-Werks zu verbessern. Ich nenne etwa den Austausch der Druckleitung oder die eventuelle gleichzeitige Nutzung der Trinkwasser-Leitung für die Stromproduktion. Großen Wert legen Sie auf soziale Gerechtigkeit, auf das Vereinsleben und das ­Ehrenamt. Werden die Vereine in Zukunft besser unterstützt als bisher? Dieter Pinggera: Die Gemeindeverwaltung kann die ehrenamtlichen Tätigkeiten nicht hoch genug schätzen und es gilt, darüber nachzudenken, wie das Ehrenamt noch mehr aufgewertet werden kann. Zusätzlich zur finanziellen Unterstützung möchten wir den Vereinen auch anderweitig unter die Arme greifen, ich denke etwa an die räumliche Unterbringung, an die Vernetzung und weitere Anliegen. Was bedeutet für Sie eine „menschliche“ und „bürgernahe“ Politik? Dieter Pinggera: „Menschlich“ bedeutet für mich, den Bürgern/Bürgerinnen auch bei so genannten „kleinen“ Anliegen zuzuhören, diese ernst zu nehmen und nach Lösungen zu suchen. Bei „bürgernah“ denke ich an mehr Mitsprache, an Informationen und Befragungen, an regel­mäßige Bürgerversammlungen im Hauptort und in den Fraktionen. Eine Form der Mitsprache könnten auch Stammtische sein. Das Einbringen von Ideen und konstruktive Kritik sind immer willkommen. Mir ist es wichtig, dass viele in die politischen Entscheidungen mit einbezogen werden und so Mitverantwortung übernehmen. Im Herbst werden die Bezirksgremien neu bestellt. Die vom Landtag kürzlich ge­nehmigte, neue Ordnung der Bezirksgemeinschaften sieht einen deutlich schlankeren Bezirksrat und auch Bezirksausschuss vor. Hat der neue Bürgermeister des Vinschger Hauptortes keine Ambitionen, Bezirkspräsident zu werden und damit den bisherigen Präsidenten und früheren Schlanderser Bürgermeister ­Johann Wallnöfer in dieser Funktion zu beerben? Hinzu kommt noch, dass Sie auch Kompetenz im Sozialbereich mitbringen, was nicht unwesentlich ist, denn über zwei Drittel des Bezirks-Budgets fließen in den Bereich Soziales. Dieter Pinggera: Bis zum heutigen Zeitpunkt habe ich mich mit diesem Thema so gut wie gar nicht befasst. Diesbezüglich wird es sicherlich zu gegebener Zeit zwischen allen Gemeinden eine sachliche Diskussion für die Besetzung dieses Amtes geben. Sehen Sie den Zusammenhalt der am­tierenden Vinschger Bürgermeister in der Energiefrage noch gegeben und wo stehen Sie in dieser Sache? Dieter Pinggera: Bei einem Bürgermeistertreffen am 29. Juni haben uns der Landtagsabgeordnete Sepp Noggler und der frühere Grauner Bürgermeister ­Albrecht Plangger auf die bisherige Linie in der Energie- und Stromfrage eingeschworen. Ich sehe den Zusammenhalt des Bezirks in dieser Frage noch voll gegeben. Während der letzten zehn Jahre war es vor allem die Stromfrage, die zum Zusammenhalt geführt, ja sogar eine neue Identität im Bezirk gestiftet hat. Bis zum heutigen Zeitpunkt sehe ich kein Bröckeln an der „Stromfront“. Sie haben sicher auch einige ungute Geschichten aus der Zeit der früheren Verwaltung als Erbe mitbekommen. Worauf würden Sie am liebsten verzichten? Dieter Pinggera: Größere ungute Geschichten gibt es meines Wissens nicht, wohl aber eine Fülle von kleineren Sachen, die entweder während der letzten ­Monate einfach liegen gelassen wurden oder die von der früheren Verwaltung bewusst nicht angegangen wurden, auch um der neuen Verwaltung nicht vorzugreifen. Im Bezirk Vinschgau gibt es nur noch in Mals einen Gemeinderat, welcher der italienischen Sprachgruppe zugehörig ist. In Schlanders sind die Italiener im Rat nicht mehr vertreten. Die Aufgabe, die italienische Sprachgruppe zu vertreten, haben Sie selbst übernommen. Gab es schon erste Aussprachen? Dieter Pinggera: Es gab zwar keine formellen Aussprachen, wohl aber wurden bereits einige italienischsprachige Mitbürger/innen bei mir vorstellig. Das friedliche Zusammenleben aller Sprachgruppen und aller Mitbürger/innen, auch jener mit Migrationshintergrund, ist mir ein großes Anliegen. Man hört im Dorf immer wieder Klagen darüber, dass die Schlanderser Gemeindepolizei ziemlich „scharf“ eingreift. Haben auch Sie solche Stimmen vernommen? Dieter Pinggera: Ja, solche Stimmen sind mir schon zu Ohren gekommen. Es wird in Kürze ein Treffen mit den Gemeindepolizisten geben. Das Thema ist sicherlich komplex. Aufgabe eines jeden Ordnungshüters ist es, dafür zu sorgen, dass die Gesetze und Vorschriften eingehalten werden, und sie gegenüber allen unparteiisch anzuwenden. Natürlich gilt es dabei auch die nötige Aufklärungsbereitschaft zu zeigen, bereitwillig Hilfestellungen und Informa­tionen anzubieten und auch in schwierigen Situationen, selbst wenn man angepöbelt oder beleidigt wird, die Ruhe zu bewahren und immer den richtigen Ton zu finden. Interview: Sepp Laner
Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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